Gemeinsam stark

Die Spezialpioniere: Grundlagen schaffen mit schwerstem Gerät

Die Spezialpioniere: Grundlagen schaffen mit schwerstem Gerät

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Die Spezialpioniere der Bundeswehr gehören meist zu den Ersten, die in einen Einsatz gehen. Sie schaffen die Voraussetzungen für eine längere Stationierung und die Versorgung der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Egal, ob ein Kran die NHNATO-Helicopter-90 Crew bei der Montage der Rotorblätter unterstützt oder große Baufahrzeuge für Baumaßnahmen im Camp Castor benötigt werden: Die Spezialpioniere sind der Arbeitsmuskel, der die Dinge möglich macht.

Ein Bagger kippt Sand ab

Arbeit mit Großgerät: Dank Akkreditierung bei den VN arbeiten hier Bagger mit weißem Anstrich

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Der Kernauftrag der Spezialpioniere lautet: Die Überlebensfähigkeit der Truppe im Einsatz erhöhen und die Einsatzvoraussetzungen schaffen, bis die Bundeswehrverwaltung  in Zusammenarbeit mit zivilen Vertragspartnern mit eigenen Baumaßnahmen übernehmen kann. Der Spezialpionierzug in Gao setzt sich überwiegend aus Kräften des Spezial Pionier Regiments 164 aus dem norddeutschen Husum sowie der Panzerpionierkompanie 550 aus Stetten am kalten Markt zusammen. Das sorgt für Fachkompetenz in fünf Bereichen: Elektrik, Stromerzeugeraggregate, Klima, Mechanik und Pioniermaschinen. Doch der Arbeitsauftrag hier in Gao geht noch weiter. So unterstützen die Spezialpioniere etwa auch bei der Brunnenregeneration.
Geführt werden die Spezialpioniere direkt durch den Spezialpionier-Zugführer, der die Kräfte einsetzt. Darüber hinaus gibt es den Chief Engineer als Leiter Military Engineering, welcher die fachliche Führung aller in MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali eingesetzten deutschen Pionierkräfte wahrnimmt.  

Ohne Elektrik steht alles still

Zwei Soldaten ziehen ein Kabel von einer Kabeltrommel

Gemeinsam ist die Arbeit nur halb so schwer: die Elektriker im Camp Castor

Bundeswehr/Niklas Siekmann

Aufgrund des erhöhten Strombedarfes für die NHNATO-Helicopter-90-Hubschrauber müssen neue Kabel gezogen und Stromverteilerkästen installiert werden. Diese fachgerecht anzuschließen gehört zum Auftrag der Elektriker. Aufgrund des ständigen Anpassens an neue Situationen und Gegebenheiten im Camp Castor ist das Team Elektrik immer wieder aufs Neue gefordert, Lösungen zu ermöglichen. Die nächste Herausforderung ist der Umzug des ITInformationstechnik-Bereiches. Ohne Anschluss mit den notwendigen Kabelverbindungen läuft im Camp Castor kaum etwas. Damit leisten die Spezialpioniere einen wichtigen Beitrag zur Stromversorgung, den die Bundeswehrverwaltung mit ihren zivilen Vertragspartnern nicht von Beginn an stemmen kann. Langfristig wird die Stromversorgung durch den Neubau einer Mittelspannungsanlage in Verantwortung der Bundeswehrverwaltung gewährleistet.

Stromerzeugergeräte im Auftrag der Unabhängigkeit

Das Camp Castor muss unabhängig von externen Stromquellen funktionieren. Das garantieren Stromerzeugeraggregate, welche zum Teil durch die Spezialpioniere betrieben werden. Die regelmäßige Wartung übernimmt das entsprechende Fachgewerk. Zu dessen Aufgaben gehören beispielsweise das Wechseln der Filter und das Tauschen des Motoröls. Ziel ist es, die optimale Funktionsweise der Stromerzeugergeräte zu gewährleisten. Stromerzeugung im Camp Castor ist elementar: Ohne Strom käme kein Wasser aus den Brunnen und könnte nicht aufbereitet werden, kein Rechner würde funktionieren, kein Licht in den Bürocontainern leuchten. Strom gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einsatz.

Fachgewerk Klima sorgt für Abkühlung

Ein Soldat reinigt den Filter einer Klimaanlage mit einem Hochdruckreiniger

Aufgrund des Wüstensands in Mali müssen die Filter regelmäßig gereinigt werden

Bundeswehr/Niklas Siekmann

Die große Hitze in Mali und der Sandstaub aus der Wüste stellen eine große Belastung für die Menschen hier im Camp Castor sowie für das gesamte Material dar. Um die Arbeitsfähigkeit auch unter großen Anspannungen oder in schwierigen Situationen aufrechtzuerhalten, ist abgekühlte Luft im Inneren der Infrastruktur von hoher Bedeutung. Durch die Sonneneinstrahlung könnten in einzelnen Bereichen ohne die Klimageräte Temperaturen von über 80 Grad Celsius entstehen. Das zu verhindern ist Aufgabe des Fachgewerks Klima. Die Kameraden der Klimatechnik führen regelmäßig Wartungen an den Klimageräten durch. Das ist wichtig, um die Funktionsfähigkeit der Geräte zu gewährleisten.

Mechanik für alle Fälle

Ein Soldat mit einem Elektrowerkzeug in der Hand flext ein Metallgestell

Stabsunteroffizier Simon P. beim Flexen einer speziellen Konstruktion für ein Kabelpit

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Für die schnelle Störungsbeseitigung bedarf es manchmal unkonventioneller Lösungen. So können die Spezialisten der Gruppe Mechanik mit der vorhandenen Fachexpertise und Erfahrung mechanische Probleme unbürokratisch und schnell lösen. Sie kommen beispielsweise zum Einsatz, wenn mal ein Gewinde nachgezogen werden muss oder eine Adapterplatte konstruiert wird. Sonderkonstruktionen sind hier Standard. Wenn es um Improvisation geht, dann haben die Soldaten  der Spezialpioniere immer eine solide und tatkräftige Lösung parat.

Pioniermaschinenkräfte ebnen den Weg

Ein Bagger, ein Radler und eine Walze arbeiten in der Wüste

Errichtung einer neuen Fahrzeugstellung im Umfeld des sogenannten Crashgates

Bundeswehr/Niklas Siekmann

Die Pioniermaschinenkräfte setzen hauptsächlich Baumaßnahmen mit schweren Baumaschinen innerhalb des Camps um. Ausnahmen sind operative Baumaßnahmen außerhalb des Camps Castor, welche schnell mit diesen Kräften umgesetzt werden . Die Aufgaben sind vielfältig: Straßen und Wege werden instandgesetzt, Fundamente vorbereitet und Erdbewegungen aller Art gewährleistet. Alles, was man von größeren Baustellen in Deutschland kennt, haben die Kameradinnen und Kameraden der Spezialpioniere in diesem Fachgewerk vereint. Die Pioniermaschinenkräfte schaffen Tatsachen. Sie sind rund um die Uhr verfügbar und daher gerade für schnell umzusetzende Maßnahmen, beispielsweise bei sich verändernder Sicherheitslage, unverzichtbar.

von Gerrit Hohmann und Niklas Siekmann

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