Spezialisten für die Aufklärung bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali
Spezialisten für die Aufklärung bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali
- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 3 MIN
Die gemischte Aufklärungskompanie des Deutschen Einsatzkontingents MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali verfügt über besondere Fähigkeiten: mit der luftgestützten unbemannten Drohne LUNALuftgestützte unbemannte Nahaufklärungsausstattung kann der Trupp rund um die Uhr Video- und Infrarotfilme sowie Standbilder in Echtzeit bereitstellen. Spezialisten für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit sowie ein belgischer Aufklärungszug ergänzen das Leistungsspektrum. Ihre Beiträge sind äußerst wichtig zur Verdichtung des Lagebildes.
Für einen erfolgreichen Ablauf sind über 20 Spezialisten vom Gebirgsaufklärungsbataillon 230 aus Bayern in Gao im Einsatz. Sobald der Aufklärungsauftrag eingeht, planen sie die entsprechenden Aufklärungsbereiche, überfliegen diese und erfassen mit den Kameras die Ereignisse am Boden. Dabei ist die Drohne LUNALuftgestützte unbemannte Nahaufklärungsausstattung in der Lage, bereits während des Fluges einen Live-Videostream an die Bodenkontrollstation zu senden und somit auch eine Echtzeit-Auswertung sicherzustellen.
Aufträge für die LUNALuftgestützte unbemannte Nahaufklärungsausstattung lassen sich in zwei wesentliche Kategorien unterteilen: zum einen die klassische Aufklärung von vordefinierten Zielen, zum anderen die direkte Unterstützung der eigenen Kräfte während einer laufenden Operation. Auf diese Weise wird das Vorgehen der eigenen Truppe überwacht, um sie vor unvorhergesehenen Situationen zu schützen. Auf Grundlage der Aufklärung vor den eigenen Kräften können Operationen konkreter geplant werden.
LUNALuftgestützte unbemannte Nahaufklärungsausstattung: Teamleistung vonnöten
Die Soldatinnen und Soldaten der Fluggerätbediengruppe sind für Start und Landung der LUNALuftgestützte unbemannte Nahaufklärungsausstattung sowie das Sichern des Start- und Landeplatzes zuständig. Die Fluggeräteinsatzgruppe betreibt die Bodenkontrollstation und führt den Flug durch. Das Vor- und Nachbereiten des Fluggerätes sowie notwendige Reparaturen übernimmt hingegen die Instandsetzungsgruppe.
Das Fluggerät startet mithilfe eines Katapults. Dieses wird mitsamt den Fluggeräten sowie der Bodenkontrollstation auf dem Gefechtsfahrzeug YAK zum Zielort transportiert. Auf diese Weise ist das System mobil und flexibel einsetzbar. Die Drohne LUNALuftgestützte unbemannte Nahaufklärungsausstattung kann bis zu sechs Stunden in der Luft bleiben, was eine weitreichende Aufklärung ermöglicht. Ist die Drohne mithilfe ihres Landeschirms gelandet, wird sie fachgerecht zerlegt und verstaut.
Der direkte Kontakt ist unersetzlich
Die Zivil-Militärische Zusammenarbeit ist normalerweise kein regulärer Teil der Aufklärungskräfte. Dennoch agieren sie als Sensor der Kompanie im zivilen Umfeld. Sie sprechen mit der Bevölkerung, Vertretern der lokalen Behörden und pflegen Kontakte zu Nichtregierungsorganisationen sowie zu internationalen Organisationen. Es ist unbedingt notwendig, die Probleme und Bedürfnisse der Bevölkerung zu kennen. Ziel dieses vernetzten Ansatzes ist es, ein gutes Verhältnis zwischen der Bevölkerung und den Streitkräften sowie den vor Ort befindlichen Organisationen aufzubauen und zu festigen. Dieses trägt wesentlich zum Schutz der eigenen Kräfte bei.
Gelebte Multinationalität
Eine weitere Besonderheit der gemischten Aufklärungskompanie ist ihre Multinationalität, denn in die Einheit ist ein belgischer Multi-Sensor-Zug integriert. Er vereint die Fähigkeiten der Kompanie im Kleinen: bodengebundene und technische Aufklärung durch das Unmanned Aircraft System RAVEN, eine belgische Aufklärungsdrohne, sowie durch ein mobiles Radar, das Bewegungen im direkten Umfeld erkennt. Der Zug geht stets geschlossen in die Missionen, kann aber auch gemeinsam mit den anderen Sensoren der Kompanie eingesetzt werden. Der belgische Zugführer arbeitet eigenständig und trägt die Verantwortung dafür, dass die benötigten Informationen gewonnen werden.
Aus Daten werden Ergebnisse
Alle Operationen – von der Planung über die Durchführung bis zur Verarbeitung der gewonnenen Informationen – werden durch die Zelle Informationsverarbeitung und Auswertung, kurz: ZIVA, begleitet. Nach ihren oft mehrtägigen Operationen schreiben die Aufklärungskräfte Berichte und führen Einsatznachbesprechungen durch. Die Informationen werden durch die All Sources Intelligence Cell zusammengeführt und bewertet. Sie generiert Aussagen über vermutete Absichten von Akteuren, die Bedürfnisse der Bevölkerung sowie potenzielle Gefahren für die eigenen Kräfte im Raum.
Die ZIVA agiert dabei wie ein Flaschenhals zwischen jenen, die draußen Informationen gewinnen, und jenen, die drinnen die Verarbeitung abschließen. Beispielsweise benötigt der Spähtruppführer Informationen über das Gelände und das Verhalten gegnerischer Kräfte, wohingegen der belgische Multi-Sensor-Zug eher Informationen über die Lage der Zivilbevölkerung erhält.
Mit ihren Aufklärungsergebnissen leistet die gemischte Aufklärungskompanie einen wesentlichen Beitrag des Kontingents im Rahmen der VN-Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali. Schlussendlich werden diese wichtigen Ergebnisse dem VN-Hauptquartier in Bamako zur Verfügung gestellt.