Die Alleskönner von MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali
Die Alleskönner von MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali
- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 3 MIN
Für ihre Aufträge operieren viele Kräfte des deutschen Einsatzkontingents aus dem sicheren Feldlager Camp Castor. Für den Betrieb des Camps sowie die notwendigen Unterstützungsleistungen ist die Unterstützungskompanie zuständig. Ihre Spezialistinnen und Spezialisten halten den Betrieb in vielen Fachbereichen am Laufen. Von der Versorgung aller Soldatinnen und Soldaten bis hin zur Gefechtsschadeninstandsetzung von Fahrzeugen außerhalb des Feldlagers – es gibt jede Menge zu tun.
Die 3. Kompanie des Gebirgsversorgungsbataillons 8 aus Füssen stellt den Großteil der 200 Kräfte der Einheit. Sie ist damit zahlenmäßig eines der „Schwergewichte“ unter den Einheiten im Kontingent. Mit ihrem weitgefächerten Fähigkeitsspektrum bietet die Kompanie für fast alle Herausforderungen, die in einem Einsatzkontingent auftauchen können, passende Lösungen. Dabei sind die Rahmenbedingungen im Einsatz grundsätzlich andere als in Deutschland, beim Betrieb eines Feldlagers gilt es viele Faktoren zu beachten. Beispielsweise müssen Ersatzteile und Ausrüstung klug bewirtschaftet werden, „Just-in-time-Anlieferungen“ sind nicht möglich.
Spezialpioniere sind im Einsatz unerlässlich
Neben der Leitkompanie aus Bayern kommen viele Fachmänner und frauen aus verschiedenen Standorten in Deutschland zum Einsatz. Ganze neun Teileinheiten halten den Betrieb des Feldlagers aufrecht. Sie bilden mit ihren besonderen Fähigkeiten und Aufgabenbereichen den Kern der Unterstützungsleistungen.
Die Spezialpioniere aus Husum sind beispielsweise für den Bau von behelfsmäßigen Schutzbauten und Straßen zuständig und schaffen somit die grundsätzliche Infrastruktur für das Feldlager. Funktioniert alles, wird das Feldlager von der Einsatzwehrverwaltung als Einsatzliegenschaft bewirtschaftet. Die Spezialpioniere arbeiten weiterhin Hand in Hand mit der Verwaltung und stehen für Arbeiten bereit.
Für alle Fälle vorbereitet
Zur grundsätzlichen Infrastruktur des Feldlagers gehören die Wasser- und die Stromversorgung. Elektrizität wird über Stromerzeugungsaggregate bereitgestellt, ihre Wartung übernehmen zum Teil ebenfalls die Pioniere.
In puncto Wasserversorgung müssen sich die Soldatinnen und Soldaten nicht ausschließlich auf den knapp 300 Meter tiefen Brunnen verlassen. Für eine unabhängige Wasserversorgung besteht die Möglichkeit, mit speziell geschützten Tanklastzügen des Versorgungszuges Wasser aus dem Niger ins Lager zu bringen. Dort bereiten Spezialisten des ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Dekontaminationstrupps das Wasser auf. Diesem Trupp kommt übrigens während der Corona-Pandemie eine besondere Bedeutung zu: Er desinfiziert Fahrzeuge und Büros von positiv auf das Virus getesteten Soldatinnen oder Soldaten.
Versorgung auf dem Luftweg
Eine umfassende ITInformationstechnik ist für den Grundbetrieb unabdingbar. Netzwerke, die dazugehörigen Endgeräte sowie Führungs- und Informationssysteme in den Fahrzeugen werden durch den ITInformationstechnik-Zug betreut. Auch für die komplexe Lagersoftware des Versorgungszuges ist eine funktionierende ITInformationstechnik unabdingbar. Diese Teileinheit ist für die gesamte Materialversorgung und entsorgung, die Feldpost sowie die Marketenderwaren zuständig. Die meisten Waren werden über den Lufttransport durch die Luftumschlaggruppe abgewickelt. Immer wenn Material, Post oder sonstige Waren mit dem Flugzeug angeliefert werden, ist sie im Einsatz und sorgt für einen reibungslosen Umschlag.
Auch das Material bleibt in Form
Der Umschlagzug übernimmt das Material und die Waren, überprüft die Vollzähligkeit und übergibt sie den Nutzerinnen und Nutzern. Erreichen neue Fahrzeuge Gao, werden sie zunächst durch den Instandsetzungszug geprüft. Wie in einer großen Werkstatt übernehmen die „Instandsetzer“ auch die Wartungsarbeiten und Reparaturen an Fahrzeugen, zum Beispiel an den Klimaanlagen, Waffen, Funksystemen oder Optiken.
Falls notwendig, können die Reparaturarbeiten außerhalb des Feldlagers durch die Gefechtsschadeninstandsetzung erfolgen. Erklärtes Ziel ist es, im Einsatzland alles instand zu setzen. Sollte das einmal nicht möglich sein, kommt erneut der Versorgungszug ins Spiel: Schadhaftes Material und Fahrzeuge werden zur Instandsetzung oder Aussonderung nach Deutschland geschickt und nach Möglichkeit ersetzt.
Eine starke Truppe
Mit seinen Löschfahrzeugen besitzt der Brandschutzzug ganz besondere Fahrzeuge, mit deren Hilfe er für den Brandschutz sorgt. Zusammen mit französischen Kräften ist er außerdem rund um die Uhr für den Flugbetriebsbereich einsatzbereit. Die Brandschützer trainieren ihre Fähigkeiten bei Übungen und sind auf alle denkbaren Einsatzszenarien vorbereitet.
Ähnlich spezialisiert ist die Störgruppe, die mit ihren Störfahrzeugen bei Einsätzen unterstützt. Meistens sind in diesem Fall auch die EODExplosive Ordnance Disposal-Kräfte dabei und nehmen, falls notwendig, die Kampfmittelbeseitigung am Einsatzort vor. Zudem verstärken sie die Objektschutzkompanie am Maingate, wo Fahrzeuge nach improvisierten Sprengvorrichtungen abgesucht werden. Anhand der zahlreichen Beispiele wird eines deutlich: Ohne die Unterstützungskompanie läuft im Einsatz wahrlich nichts!