Ohne sie rollt nichts – Die KfzKraftfahrzeug-Profis bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Ohne sie rollt nichts – Die KfzKraftfahrzeug-Profis bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Im Camp Castor, der Heimat des multinational aufgestellten Einsatzkontingentes MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali, ist der Instandsetzungszug der Unterstützungskompanie ein wichtiges Element. Vom Reifenwechsel bis zum anspruchsvollen Triebwerktausch: Das eingespielte Team hält alle Kraftfahrzeuge am Laufen. Neben dem Instandsetzungszug stehen dem Einsatzkontingent auch zivile Instandhaltungskräfte zur Verfügung. Die Zusammenarbeit ist fest etabliert und sorgt für Synergieeffekte bei der Instandhaltung der komplexen Systemfahrzeuge.

Ein Messgerät steht auf einem Fahrzeug und der Kfz-Meister überprüft die Messwerte

Bevor die Instandsetzung beginnt, wird das Fahrzeug eingehend auf Mängel untersucht

Bundeswehr/Frank Wiedemann

Als Erstes werden bei jedem Fahrzeug in einer Eingangsprüfung die gemeldeten Mängel beziehungsweise Fehler überprüft. Dies geschieht durch eine Sicht- und Funktionsprüfung. Nicht selten werden hierbei weitere Mängel gefunden. Anschließend beheben die Mechatroniker die festgestellten Schäden, ein System, wie man es aus jeder guten Werkstatt in Deutschland kennt. Sollten Ersatzteile erforderlich sein, werden diese angefordert. Die Nachschubkräfte müssen daher die Bestände an Ersatzteilen im Einsatz sorgfältig überwachen, um Lieferengpässe zu vermeiden. Ist das Ersatzteil ausnahmsweise im Einsatz nicht verfügbar, wird es in Deutschland bereitgestellt und per Lufttransport in den Einsatz geschickt.

Technische Herausforderungen im Einsatz

Ein Kran hebt ein Triebwerk auf ein Gestell, ein Soldat mit Helm weist den Kranführer ein

Beim Ausbau des schweren Triebwerkes aus dem Transportpanzer Fuchs kommt es auf gutes Teamwork an

Bundeswehr/Frank Wiedemann

Bei größeren Schäden oder Reparaturen ist oftmals Teamwork gefragt, insbesondere beim Wechsel eines Triebwerkes des Transportpanzers Fuchs. Denn allein das Triebwerk bringt ein Gewicht von etwa zweieinhalb Tonnen auf die Waage. Deshalb muss wirklich jeder Handgriff sitzen und das Zusammenspiel im Team reibungslos funktionieren. Aufgrund der guten Ausbildung in Deutschland ist es dem Team möglich, ein Triebwerk in knapp 15 Minuten zu wechseln. Den hierzu benötigten Fahrzeugkran mit einer Hubkraft von 20 Tonnen bedient die Truppe ebenfalls eigenständig, wobei der Arbeitsschutz stets im Vordergrund steht.

Extreme Beanspruchung der Fahrzeuge

Ein extrem verschlissenes Teil einer Achse

Durch die klimatischen Bedingungen sind die Verschleißteile der Fahrzeuge einer deutlich höheren Belastung ausgesetzt als in Deutschland

Bundeswehr/Frank Wiedemann

Gerade bei den klimatischen Bedingungen in Mali sind Mensch und Material besonderen Belastungen ausgesetzt. Daher ist Erfahrung im Umgang mit dem Werkzeug und den Maschinen unerlässlich, um Fehlerursachen schnellstmöglich zu erkennen. Bei Außentemperaturen von über 40 Grad Celsius ist die Klimatisierung im Fahrzeuginneren für die Besatzung besonders wichtig, um ihren Auftrag konzentriert und sicher durchführen zu können. Für jede Fachrichtung des Systemfahrzeuges stehen im Camp Spezialisten zur Verfügung. Sie sorgen für die richtige Klimatisierung im Fahrzeug sowie die Funktionstüchtigkeit aller Systeme.

Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften

Ein Lkw steht auf dem Bremsenprüfstand in einer Halle

Wie auch in Deutschland werden die Fahrzeuge einem Bremsentest unterzogen

Bundeswehr/Frank Wiedemann

Unbefestigte Straßen, spitzes Gestein und sprichwörtlich „Sand im Getriebe“ sind die besonderen Herausforderungen für die Fahrzeuge bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali. Die Räder sind hiervon besonders betroffen und müssen demzufolge öfter überprüft oder gewechselt werden. Auch die Bremsen werden bei den hohen Temperaturen sehr beansprucht. Die Wartungen sind an die klimatischen Bedingungen angepasst, hierbei wird immer ein Bremsentest durchgeführt. Da die Vorschriften und Regelungen aus Deutschland auch im Einsatzland bindend sind und um die Sicherheit für die Nutzer beim Betrieb zu gewährleisten, werden Wirkungsprüfungen der Bremsanlage auf einem modernen Bremsenprüfstand durchgeführt. Nur so kann beispielsweise die richtige Funktion der Bremsanlage sicher beurteilt werden.

Erfahrung zahlt sich aus

Zwei Soldaten reparieren den Motor eines Lkws

Die Mechaniker reparieren den Motor eines Lkws

Bundeswehr/Frank Wiedemann

Alle Soldatinnen und Soldaten des Instandsetzungszuges haben einen zivil anerkannten Beruf, den sie vor oder während ihrer Bundeswehrzeit erlernt haben. Durch spezielle Ausbildungen für die verschiedenen Fahrzeugtypen ist jeder ein Spezialist auf seinem Gebiet. Dennoch findet man gerade hier im Einsatz völlig andere Schäden als in der Heimat vor. Dies sind unter anderem sporadische Ausfälle von Komponenten wie Motor, Getriebe oder elektronischen Bauteilen durch Überhitzungen. In solchen Fällen zahlt sich die Erfahrung bei der Instandhaltung dieser Fahrzeuge aus. Nach der Reparatur erfolgt die Ausgangsprüfung immer durch einen Meister und die Instandsetzungsarbeiten werden schriftlich dokumentiert. Nach erfolgreicher Ausgangsprüfung ist das Fahrzeug wieder einsatzbereit und wird an den Nutzer übergeben. In anderen Worten: Der Instandsetzungszug trägt unmittelbar zur Erfüllung des Einsatzauftrages bei.

von Frank Wiedemann

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