Der Spezialist für digitale Kommunikation

Der Spezialist für digitale Kommunikation

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Ohne Kommunikation über Funk wäre der Einsatz des Deutschen Einsatzkontingentes MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali kaum vorstellbar. Sobald die Soldatinnen und Soldaten mit ihren Fahrzeugen das Camp Castor verlassen, stehen sie per Sprechfunk untereinander in Verbindung. Vor der Abfahrt hat Hauptfeldwebel Steffen G. die Funkanlagen in den geschützten Fahrzeugen gewissenhaft eingestellt, überprüft und, falls notwendig, ausgetauscht.

Ein Soldat mit UN-Cap kniet auf dem Boden und erklärt anderen Soldaten eine stationäre Satellitenanlage

Steffen G. bildet die Kameradinnen und Kameraden an der stationären Satellitenanlage aus

Bundeswehr/ Meike Reetz

Hauptfeldwebel Steffen G. ist seit 2010 bei der Bundeswehr. Der Berufssoldat hat mittlerweile an unterschiedlichen Orten in ganz Deutschland Dienst geleistet und ist in Mali bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali bereits in seinem dritten Auslandseinsatz. Sein Beruf trägt den etwas komplizierten Titel „ITInformationstechnik-Administrator-Feldwebel für Satellitenkommunikation Einkanal“. Dabei blickt Steffen G. auf eine ebenso anspruchsvolle wie umfangreiche Ausbildung zurück.

„Ursprünglich habe ich bei der Telekom in drei Jahren den Beruf eines ITInformationstechnik-System-Elektronikers erlernt“, erläutert Steffen G. Ein Beruf, den auch die Bundeswehr im Rahmen einer zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung anbietet. Einziger Unterschied: Bei der Bundeswehr dauert die Ausbildung lediglich 21 Monate. Möglich ist dies durch intensive Ausbildungsabschnitte sowie ideale Rahmenbedingungen an Schulen der Bundeswehr, die Theorie und Praxis optimal kombinieren.

Nach Abschluss seiner Ausbildung bei der Telekom und Tätigkeiten bei Firmen, die Instandsetzungen im ITInformationstechnik-Bereich durchführen, war Steffen G. Mitte 20. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen mit mehr Verantwortung zog es ihn zur Bundeswehr.

Einkanal versus Mehrkanal

Ein Soldat mit UN-Cap steht vor der Fronthaube eines Militärfahrzeuges, auf der ein Koffer liegt

Steffen G. erklärt während der Ausbildung verschiedene Möglichkeiten der Kommunikation

Bundeswehr/Meike Reetz

Nach seiner Einstellung bei der Bundeswehr hat sich Steffen G. auf zahlreichen Lehrgängen fachlich spezialisiert. Inzwischen ist er Experte für taktisch-operative Verbindungen im Bereich der Satellitenkommunikation Einkanal. Was grenzt den Einkanal vom Mehrkanal ab? Technisch unterscheidet er sich durch reduzierte Datenübertragungen. „Der Vorteil des Einkanals ist jedoch, dass er problemlos auch mit kleineren Anlagen eine stabile Datenübertragung über einen längeren Zeitraum ermöglicht“, erklärt der Hauptfeldwebel. Im Einsatz ist der Einkanal demnach eine gute Wahl.

Systemcheck vor und nach jedem Einsatz

Ein Soldat sitzt in einem Militärfahrzeug vor einem Laptop, im Vordergrund sind etliche Kabel

Vor und nach jedem Einsatz prüft Steffen G. die Anlagen auf Funktionstüchtigkeit

Bundeswehr/Meike Reetz

Bevor die Fahrzeugkolonnen in das Einsatzgebiet ausrücken bereitet Steffen G. alle Fahrzeuge systemtechnisch auf die militärischen Operationen vor. Kabel und Steckverbindungen werden überprüft, Konfigurationen optimiert und getestet sowie Antennen auf Sauberkeit und Bruchstellen kontrolliert. Nach der Rückkehr der Truppe ist er abermals gefordert und checkt alle Anlagen auf Funktionalität. Sein Motto lautet: „Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz!“

Steffen G. weiß, welche Verantwortung er trägt. Ohne Funkverbindung ist der militärische Auftrag eingeschränkt, im schlimmsten Fall besteht sogar Lebensgefahr.


Feldwebel für Satellitenkommunikation

Ein Soldat steht vor einem Militärfahrzeug und zeigt auf eine Karte, die an dem Fahrzeug befestigt ist

Im Rahmen der Ausbildung vermittelt Steffen G. technische Grundkenntnisse für ein besseres Verständnis

Bundeswehr/Meike Reetz

Innerhalb der Feldwebellaufbahn hat Steffen G. gelernt, praktische und theoretische Ausbildungen durchzuführen. Jede Soldatin und jeder Soldat muss sich von ihm an den Funkanlagen der Fahrzeuge aus- und weiterbilden lassen. „Mein Wissen weiterzugeben macht mir besonders Spaß, da es den Kameradinnen und Kameraden im Einsatz helfen kann“, erzählt Steffen G.

Er erklärt, wie und wo ein- und ausgeschaltet wird, welche besonderen Kniffe und Tricks die Bedienung erleichtern oder wie einfache technische Probleme bei Bedarf behoben werden können. Zusätzlich vermittelt er theoretische Grundkenntnisse, damit alle die Funktionen der Geräte besser verstehen. Am Ende müssen die Soldatinnen und Soldaten die Anlagen auch in Stresssituationen bedienen können – ganz egal, ob Mannschaftsdienstgrad oder Offizier.

Besprechungsraum mit Soldaten, die eine Videokonferenz durchführen

Das Schalten von Videokonferenzen liegt ebenfalls in der Verantwortung von Steffen G.

Bundeswehr/Thomas Bierbaum

Besonders gefordert wird Hauptfeldwebel Steffen G., wenn der Kontingentführer seine regelmäßigen Videokonferenzen mit Deutschland durchführt. Dann bedient Steffen G. die Videokonferenzanlage, damit eine reibungslose Verbindung geschaltet werden kann. Das ist für ihn immer ein besonderer Moment, da er wichtige Gespräche des Kontingentführers im Hintergrund technisch begleitet und dafür sorgt, dass keinerlei Störungen auftreten.

von Frank Martin

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