Gebirgstruppe ist fit für den Einsatzauftrag MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Gebirgstruppe ist fit für den Einsatzauftrag MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Den Frieden in Mali sichern: Das ist – gemäß dem Friedensvertrag von Algier aus dem Jahr 2015 – im Kern der Auftrag für das Deutsche Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali. Dafür sind die deutschen Kräfte vor Ort speziell zusammengestellt. „Tailored to the mission“, also maßgeschneidert für die Mission, nennt es Oberstleutnant Carsten Windsch. Der verantwortliche Kontingentführer im Camp Castor sieht seine Gebirgstruppe für den Einsatzauftrag unter den Extrembedingungen in der Wüste Malis bestens aufgestellt.

Ein Spähwagen Fennek steht mit einer deutschen und einer VN-Flagge an der Antenne im Gelände

Am Boden sind die Aufklärer mit ihren Spähwagen Fennek unterwegs

Bundeswehr/PAO MINUSMA

Für das Hauptquartier in Bamako sammelt das deutsche Einsatzkontingent mit Aufklärungskräften am Boden und in der Luft Informationen. Das ist wichtig, damit die militärische Führung ein vollständiges Lagebild vor Ort hat und die eigenen Kräfte gezielt einsetzen kann. Im Camp Castor stehen für diesen wichtigen Auftrag unterschiedlichste Sensoren mit verschiedenen Einsatzbereichen zur Verfügung.
Einen Schwerpunkt bilden dabei der Einsatz von Spähtrupps mit dem Spähwagen Fennek sowie der unbewaffneten Aufklärungsdrohne LUNALuftgestützte unbemannte Nahaufklärungsausstattung. Das Gebirgsaufklärungsbataillon 230 stellt diese gemischte Aufklärungskompanie. Aber auch das Gewinnen von Informationen durch Feldnachrichtenkräfte sowie die zivil-militärische Zusammenarbeit sind entscheidend. Gemeinsam tragen sie maßgeblich zum Schutz der Soldatinnen und Soldaten bei. Zusätzlich verfügen die deutschen Kräfte dank der ausdauernden Drohne Heron über eine weitreichende Aufklärungsfähigkeit.

Schutz muss sein

Ein Einsatzfahrzeug Dingo fährt auf dem sandigen Boden der Wüste, im Vordergrund steht ein Soldat mit dem Rücken zur Kamera

Die Patrouille im Einsatzgebiet trägt zum Schutz der eigenen Kräfte bei

Bundeswehr/PAO MINUSMA

Der eigene Schutz steht bei der Auftragserfüllung stets im Vordergrund. Damit sich alle auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können, übernimmt die Objektschutzkompanie die Schutzaufgaben für das Kontingent in Gao. Derzeit wird diese durch das Gebirgsjägerbataillon 231 aus Bad Reichenhall gestellt.

Zu den Aufgaben der Objektschutzkompanie gehört das Sichern des Feldlagers. Aber die Soldatinnen und Soldaten der Force Protection sind auch mit Patrouillen im Einsatzgebiet unterwegs, um Präsenz zu zeigen und die Aufklärer bei ihren Aufträgen zu unterstützen. Feldjägerkräfte nehmen mit ihren Diensthunden ebenfalls wichtige Sicherheitsaufgaben wahr. Das Überwachen des Luftraumes durch das Waffensystem MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System als Frühwarnsystem rundet die Schutzmaßnahmen vor Ort ab.

Unterstützung im Hintergrund

In einer Halle steht ein Lastkraftwagen der VN, das Fahrerhaus ist für die Reparatur aufgestellt

In der Werkstatt werden die Fahrzeuge für den Einsatzbetrieb instand gehalten

Bundeswehr/Frank Wiedemann

Fleißig gearbeitet wird auch in der Unterstützungskompanie. Diese ist wie kaum eine andere Einheit gleichermaßen vielfältig und spezialisiert. Die Alleskönner sorgen unter anderem dafür, dass Fahrzeuge und Ausrüstung der Einheiten einsatzbereit bleiben. Außerdem versorgen sie das Kontingent mit Material – beispielsweise mit Munition –und betreuen die ITInformationstechnik. Spezialpioniere kümmern sich um den Grundbetrieb des Feldlagers, vom Warten der bundeswehreigenen Stromerzeugungsaggregate bis hin zum Herstellen des Baugrundes mit schwerem Gerät. Auch Brandschutzkräfte mit ihren Löschfahrzeugen gehören zum Feldlageralltag.

Neben der Unterstützungskompanie bildet die Wehrverwaltung das zweite Standbein des Feldlagerbetriebes. Bei ihr befindet sich die gebündelte Expertise für die Zusammenarbeit mit zivilen Vertragsnehmern. Die Einsatzliegenschaft Camp Castor wird, ähnlich den Kasernen in Deutschland, mit einer eigenen Verwaltung bewirtschaftet. Dazu gehört auch ein eigenes Baubüro. Der erfolgreiche Aufbau und die Inbetriebnahme des britischen Camps Bagnold haben einmal mehr die Leistungsfähigkeit dieser Spezialisten unter Beweis gestellt.

Ein sicherer (Flug-)Hafen in Niamey

Ein Transportflugzeug Airbus A400M schwebt wenige Meter über dem Boden und steht kurz vor der Landung

Mit dem Airbus A400M kann die strategische medizinische Evakuierung erfolgen

Bundeswehr/Frank Wiedemann

Zum Kasernenleben in Deutschland gehört die sanitätsdienstliche Versorgung. Diese hausarztähnliche Grundversorgung übernimmt im Einsatz die Sanitätseinsatzstaffel. Medizinisches Fachpersonal steht allen Kontingentangehörigen zur Verfügung. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass die Einsatzkräfte die Truppe auch außerhalb des Feldlagers begleiten. Der bewegliche Arzttrupp kann mit eigenen geschützten Fahrzeugen den Patrouillen angegliedert werden und stellt somit die medizinische Erstversorgung vor Ort sowie den Transport ins Feldlager sicher.

Falls die weitere notfallmedizinische Versorgung in Gao nicht ausreicht, wird die weitere Rettungskette aktiviert. Vom Lufttransportstützpunkt Niamey kann die strategische medizinische Evakuierung mit dem Flugzeug nach Deutschland zwecks Weiterbehandlung in den Krankenhäusern der Bundeswehr erfolgen. Mit den Flugzeugen der Luftwaffe stehen dem Kontingent zusätzliche Lufttransportkapazitäten zur Verfügung.

Führung aus einer Hand

Ein Soldat steht vor einer Wand, hinter ihm die Deutschlandflagge und ein Wappen

Oberstleutnant Windsch führt derzeit das 15./16. Deutsche Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Gao

Bundeswehr/Frank Wiedemann

Diese und noch viele weitere Fähigkeiten müssen geplant, koordiniert und geführt werden. Dafür stehen dem Kontingentführer in seinem Stab die entsprechenden Spezialistinnen und Spezialisten zur Seite. „Unseren Schwerpunkt sehe ich bei unseren Aufklärungsfähigkeiten“ sagt Oberstleutnant Carsten Windsch und ergänzt: „die Umsetzung des fordernden Auftrages gelingt uns, da wir uns hier alle als Team begreifen und auch unsere internationalen Partnernationen vor Ort mit einbeziehen.“ Damit trägt die Bundeswehr maßgeblich zur Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali bei.

  • Ein Schild, auf dem „Welcome to Camp Castor“ steht, rechts und links die Umrisse Deutschlands und Malis in Landesfarben

    Bis zu 1.100 Soldatinnen und Soldaten gehören zum Deutschen Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

    Bundeswehr/Frank Wiedemann
  • Ein Patrouillenfahrzeug in der Wüste, im Vordergrund ein Dromedar mit Kalb

    Dromedare sind kein seltener Anblick in der Wüste

    Bundeswehr/PAO MINUSMA
  • Drei Fahrzeuge der militärischen Feuerwehr stehen geschützt vor der Sonne unter einem Dach

    Die Löschfahrzeuge der Brandschutzkräfte stehen immer bereit

    Bundeswehr/Frank Wiedemann
  • Zwei Fahrzeuge vom Typ Dingo fahren als Patrouille hintereinander in der Wüste

    Auf Patrouille mit dabei: der bewegliche Arzttrupp

    Bundeswehr/PAO MINUSMA
  • In der Dämmerung stehen Patrouillenfahrzeuge

    Auf mehrtägiger Patrouille wird in der Wüste übernachtet

    Bundeswehr/PAO MINUSMA
  • Trailblazer Zebra-A

    Der schlammige Untergrund ist eine andere Herausforderung für Mensch und Material

    Bundeswehr
von PAO MINUSMA

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