Feldlagerschutz Camp Castor in Gao – ein Erklärstück

Feldlagerschutz Camp Castor in Gao – ein Erklärstück

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Im Feldlager und einer Einsatzliegenschaft steht die Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten an erster Stelle. Abseits des Einsatzauftrages von MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali sollen sich die Soldatinnen und Soldaten freier bewegen, im Lager arbeiten, Verpflegung einnehmen, in geschützten Unterkünften wohnen sowie Sport ausüben können. Ähnlich wie auf einer Burg oder Festung im Mittelalter sollen alle Bewohnerinnen und Bewohner geschützt sein. Damit dies im Einsatz funktioniert, sind verschiedene Maßnahmen notwendig.

Ein Schüttgutkorb wird mithilfe einer speziellen Baggerschaufel mit Erde befüllt

Mehrere Schüttgutkörbe werden durch Spezialpioniere mit Laterit befüllt

Bundeswehr/Uwe Weber

Eine Umzäunung mit aufgesetztem S-Draht und einem Warnschild „Militärischer Sicherheitsbereich“ ist je nach Einsatzgebiet nicht ausreichend sicher. Daher werden Lagergrenzen und Schutzwälle auch mithilfe von Schüttgutkörben errichtet. Dabei handelt es sich um einen schnellen und einfachen Weg, um innerhalb kurzer Zeit eine Schutzmauer gegen Beschuss oder Splitter einzurichten. Die Schüttgutkörbe werden wie Bausteine zu Mauerelementen zusammengestellt und hier in Mali mit Laterit befüllt und verdichtet. Dieses System ist einfach und effektiv und hat sich international im Feldlagerschutz bewährt.

Sicherung rund um die Uhr

Ein Soldat steht auf einem Sicherungsturm und schaut hinab auf die Haupteinfahrt des Camps Castor

Die Soldatinnen und Soldaten können vom Sicherungsturm die einfahrenden Fahrzeuge gut beobachten

Bundeswehr/Marc Vigansky

Die Lagersicherung funktioniert auf der Grundlage eines ausgefeilten Sicherungskonzeptes. Soldatinnen und Soldaten der multinationalen Objektschutzkompanie werden dabei im Schichtbetrieb eingesetzt. Zu ihren Aufgaben gehören neben der Zugangskontrolle auch die Baustellensicherung sowie die Patrouillen innerhalb des Lagers. An einigen Stellen der Lagerbegrenzung sind Sicherungstürme zum Schutz der Einsatzeinrichtung errichtet, auch diese sind rund um die Uhr besetzt. Im Alarmfall werden sie nochmals verstärkt. All das sind in Summe bewährte Maßnahmen, die allen im Camp einen sicheren Einsatzalltag garantieren.

Einlass nur nach Kontrolle

Ein Soldat steht an einem Laptop neben einer Serveranlage. Hinter ihm stehen drei Bildschirme auf einem Schreibtisch

Die Zugangskontrolle kann mit der SFSB-Anlage komplett digital durchgeführt werden

Bundeswehr/Marc Vigansky

Eine digitale Zugangskontrolle verhindert zusätzlich, dass Personen oder Gegenstände ins Lager kommen, die hier nicht sein dürfen. Eine Scanner-Anlage, die Stationäre Ferndetektion von Suicide Bombern, kurz: SFSB-Anlage, bildet das Herzstück der Personen- und Gepäcküberprüfung. Die Funktionsweise ähnelt einer automatisierten Flughafensicherheitskontrolle. Täglich werden so die Tagesarbeiter auf den Baustellen sowie lokale Angestellte erfolgreich kontrolliert. Während der Coronapandemie bietet das kontaktlose Verfahren ebenfalls erhebliche Vorteile.

Frühwarnsystem MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System

Auf einem Turm aus Beton steht eine Luftraumüberwachungsradaranlage. Der Bereich ist mit einem Zaun abgesperrt

Der Luftraum über dem und um das Camp wird durchgängig überwacht. Auf solchen Türmen ist die Radaranlage installiert

Bundeswehr/Marc Vigansky

Mit dem Waffensystem MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System in der Konfiguration „Sense and Warn“  wird der Luftraum über dem Feldlager sowie dem benachbarten United Nations Super Camp durchgängig per Radar überwacht. Die Bediener des Modular, Automatic and Network capable Targeting and Interception Systems, kurz: MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System, drücken im Ernstfall sofort auf den Knopf in der Bedien- und Feuerleitzentrale, woraufhin über die Lautsprecher im ganzen Lager ein lauter Alarm ertönt. Jetzt zählt jede Sekunde. Für den Fall, dass eine Drohne eindringt oder sich nähert, wird zugleich die Drohnenabwehr zur Bekämpfung alarmiert.

Viele Systeme für den Rundumschutz

Ein Soldat sitzt vor vielen Bildschirmen und bedient eine Konsole, während er den Monitor beobachtet

Im Camp Castor ist reichlich Überwachungstechnik im Einsatz. Diese ist für die Sicherheit im und um das Lager herum notwendig

Bundeswehr/PAO MINUSMA

Zur Überwachung und Aufklärung des gesamten Umfeldes des Feldlagers laufen die Informationen aller Sicherungskräfte und Sensoren in der Operationszentrale zusammen. Das Joint Operation Center ist rund um die Uhr besetzt. Neben MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System, der Rundumbeobachtungsanlage sowie der mobilen Überwachungstechnik sind zudem zuverlässige technische Mittel installiert, die trotz klimatisch herausfordernder Bedingungen bestens funktionieren. Mit einer täglichen Gefährdungsbeurteilung aus der Sicherheitslage werden die Sicherheitsstufen im Lager befohlen.

Verhalten jedes Einzelnen zählt

Ein Soldat steht vor einem als Schutzraum festgelegten Gebäude

Im Alarmfall stehen Schutzräume und Schutzbauten bereit, die überall im Camp verteilt sind und schnell Schutz bieten

Bundeswehr/Marc Vigansky

Alle vorgegebenen und installierten Schutzmaßnahmen sind für den sicheren Tagesablauf jedes Einzelnen innerhalb des Lagers ausreichend. Doch letztendlich liegt der Feldlagerschutz auch in der Verantwortung der Soldatinnen und Soldaten, die im Camp arbeiten und leben. Handlungsanweisungen regeln das Verhalten bei Angriffen auf Infrastruktur und Campbewohnende, das richtige Verhalten in Gefährdungssituationen wird regelmäßig geübt. Beispielsweise müssen die Alarmsignale erkannt und ernstgenommen, Maßnahmen zum Schutz schnell angewendet werden – im Einsatz ein absolutes Muss.

von PAO MINUSMA

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