ASULAbwehrsystem unbemannte Luftfahrzeuge in Mali

Drohnenabwehr im Camp Castor

Drohnenabwehr im Camp Castor

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
2 MIN

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Drohnen sind aus der heutigen militärischen Kriegsführung nicht mehr wegzudenken. Mit ihren hochauflösenden Kameras sind sie fester Bestandteil militärischer Aufklärung. Doch sie können auch eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben darstellen. Um sich vor Drohnen zu schützen, nutzt die Bundeswehr im Camp Castor das ASULAbwehrsystem unbemannte Luftfahrzeuge.

Ein Soldat wischt mit einem Tuch eine große Kameralinse ab.

Hauptfeldwebel Björn B. reinigt regelmäßig das Kamerasystem, um Sichteinschränkungen durch Sand oder Staub auf der Linse vorzubeugen

Bundeswehr/Julia Dahlmann
Ein Soldat steht vor sandfarbenen Containern, die übereinandergestapelt sind. Darauf befindet sich das Kamerasystem.

Hauptfeldwebel Björn B. sorgt dafür, dass das System einwandfrei funktioniert

Bundeswehr/Julia Dahlmann

Seit Oktober 2022 nutzt die Bundeswehr das „Abwehrsystem unbemannte Luftfahrzeuge“, kurz: ASULAbwehrsystem unbemannte Luftfahrzeuge, um das Camp Castor vor Drohnen zu schützen. Das System ist in der Lage, small Unmanned Aircraft Systems (s-UASUnmanned Aircraft System) bis zu einem Gesamtgewicht von 25 Kilogramm schon weit vor den Grenzen des Feldlagers aufzuklären, zu verfolgen und bei Bedrohung des Feldlagers abzuwehren.

In einem besonders geschützten Container innerhalb des Camps ist das Herz des Systems untergebracht. „Wenn sich eine Drohne dem Lager nähert, läuft im System in der Leitstelle eine Warnung auf“, erläutert ASULAbwehrsystem unbemannte Luftfahrzeuge-Administrator Hauptfeldwebel Björn B., „das System erkennt dann automatisch, aus welcher Richtung sich die anfliegende Drohne nähert und ob diese eine Bedrohung darstellen könnte.“

Was macht ASULAbwehrsystem unbemannte Luftfahrzeuge?

Das Kamerasystem steht in einem sandfarbenen Container ohne Dach

Das Kamerasystem ist auf einem Hubmast verbaut. Um es zu reinigen oder zu transportieren, wird es eingefahren.

Bundeswehr/Julia Dahlmann
In der Morgenröte erscheinen Umrisse mehrerer Soldatinnen und Soldaten, im Hintergrund ragt das Drohnen-Abwehrsystem

Über den Köpfen der Angehörigen des Camps Castor wacht ASULAbwehrsystem unbemannte Luftfahrzeuge zu jeder Tages- und Nachtzeit

Bundeswehr/Julia Dahlmann

Rund um die Uhr und sieben Tage die Woche überwacht das Bedienerteam des ASULAbwehrsystem unbemannte Luftfahrzeuge-Systems den Luftraum über dem Camp. An einem zentralen Punkt im Lager ist dazu ein hochauflösendes Kamerasystem mit drei Radarpanelen angebracht. Um das Camp zu überwachen, ragt das System hoch über den Gebäuden des Lagers aus einem sandfarbenen Container heraus, in den es für Transportzwecke eingefahren werden kann. Ist die Endposition erreicht, können Drohnen bis zu einer Entfernung von fünf Kilometern aufgeklärt werden.

Wird ein Flugobjekt von Radaren und Peilern entdeckt, werden dessen Daten vom System zunächst mithilfe von Datenbanken abgeglichen. So wird festgestellt, ob es sich um eine Drohne oder etwas anderes, beispielsweise einen Vogel, handeln könnte. Sobald ein mögliches Zielobjekt erkannt wurde, informiert das System in Echtzeit die Bedienerin oder den Bediener. Mit einem Kamerasystem wird dann verifiziert, ob die Drohne als bedrohlich einzustufen ist. Handelt es sich beispielsweise um eine Ausspähdrohne? Oder ist das Luftfahrzeug mit Sprengstoff bestückt? In diesen Fällen richtet das Team um Björn B. das Kamerasystem und den Störsender auf das unbemannte Flugobjekt aus – bereit, jederzeit zu reagieren.

Drohne erkannt, Drohne gebannt

Ein Soldat steht neben einer Antenne auf einem Containerdach

Der Bediener kontrolliert das System regelmäßig, um eine ständige Bereitschaft herzustellen

Bundeswehr/Julia Dahlmann

Bleibt die Drohne auf ihrem Kurs und nähert sich weiter dem Camp, aktiviert das Team den Störsender, auch Jammer genannt. Durch den Störstrahl verliert der Pilot des Flugobjektes sämtliche Möglichkeiten, die Drohne zu steuern, sodass ein gezielter Weiterflug unmöglich ist. Dabei stört ASULAbwehrsystem unbemannte Luftfahrzeuge nicht nur die Verbindung zwischen Sender und Drohne, sondern kann auch die GPSGlobal Positioning System-Positionsbestimmung der Drohne stören. „Die meisten Drohnen haben eine Return-to-home-Funktion, sie kehren also bei Störungen in der Verbindung zur Fernsteuerung oder bei Verlust des GPSGlobal Positioning System-Signals zu ihrem Startplatz zurück“, erklärt Hauptfeldwebel Björn B. „Andere Drohnen bleiben in der Luft stehen und stürzen ab, wenn die Energie zur Neige geht.“ In beiden Fällen wird ein möglicher Angriff oder Ausspähversuch durch eines der kleinen Fluggeräte verhindert.

von Claas Gärtner und Julia Dahlmann

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