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Soldat beugt sich in einen Schacht

Heute muss keiner in den Schacht. Die Arbeiten können von oben erledigt werden

Bundeswehr / Guido Ritter

Der Kabelbautrupp aus der Fernmeldezentrale nimmt sich dieser Aufgabe an. Der Trupp wird von Hauptfeldwebel Christian D. geführt. Sie erledigen ihre Arbeit meist im Hintergrund.

Doch: Ohne sie funktionieren die modernen Verbindungen nicht. Sie verlegen das Glasfaserkabel und bereiten die Anschlüsse vor. Anschlüsse für neu aufgestellte Container, Computer, Telefone und Kameras.

Vorsicht ist geboten

Oberstabsgefreiter Mursel I. und Stabsgefreiter Philipp F. ziehen das benötigte Kabel von der Fernmeldezentrale bis dahin, wo es benötigt wird. Das klappt heute reibungslos. Bis jetzt. Besonders über die vielen Ecken ist Vorsicht geboten. „An den Ecken kann sich das Kabel aufreiben und beschädigt werden“, stellt Mursel I. fest und ergänzt: „Deswegen steht an jeder Ecke ein Soldat, dass so etwas nicht passiert. Aber jeder Schacht ist anders“.

Der Kabelschacht

Soldaten schauen auf Bildschirm

Christian D. mit seinen Soldaten auf Fehlersuche mit der Kamera

Bundeswehr / Guido Ritter

Der Schacht ist nicht tief, jedoch lauern dort unangenehme Überraschungen, wie beispielsweise: Ratten, Spinnen, Skorpione und giftige Frösche. „Das haben wir schon mehrfach in den Schächten gehabt“, erklärt Oberstabsgefreiter Mursel I. und scherzt: “Bis auf Schlangen hatten wir schon alles hier drin.“ Unangenehm werden die Schächte auch in der Regenzeit. Dann stehen diese oft unter Wasser.

Der Blick ins Rohr

Es geht nicht weiter. Das Kabel stockt. Gerade jetzt. Was nun? „Jetzt versuchen wir mit Hilfe einer Kamera zu schauen, wo es hängt“, erklärt Christian D. und ergänzt: „Das kann nur mal ein kleiner Grat sein oder schlimmer, ein völlig zerstörtes Rohr.“ Ist es nur schlammig, kann das der Brandschutzzug durchspülen. Ist es kaputt, muss ein Neues verlegt werden.

Viele Hände – schnelles Ende

Soldaten verlegen Kabel

Teamwork ist angesagt. Alle arbeiten Hand in Hand. So kann es laufen

Bundeswehr / Guido Ritter

Bei dem Auftrag sind diesmal mehrere Soldaten beteiligt. Viele Hände – schnelles Ende. Das ist nicht immer so. Meist zu zweit oder alleine ziehen sie das Kabel, krabbeln in Schächte oder stellen die Steckverbindungen her. Kabel verlegt. Nächster Schritt. Vom groben „Strippen ziehen“, geht es nun zur Feinmotorik.

Nach grob kommt fein

Jetzt heißt es Ruhe bewahren und Fingerspitzengefühl zeigen. Die Enden des Glasfaserkabels müssen nun an die Steckverbindungen angebracht werden. Klingt einfach – ist es aber nicht. Dafür werden besondere Gerätschaften und eine Extraausbildung benötigt. In vielen einzelnen Schritten wird das verlegte Glasfaserkabel vom Isoliermantel abgestreift, mit einer Lösung gereinigt und die Enden mit einem Glasfasertrenngerät gerade abgeschnitten. Anschließend kommt das Spleißgerät zum Einsatz. Auf einem Monitor an der Seite sieht Oberstabsgefreiter Mursel I. jetzt, ob sie sauber gearbeitet haben. „Wenn hier bei einem Arbeitsschritt nicht sauber gearbeitet wird, fängt man wieder von vorne an“, beschreibt Mursel I.

Laser prüft den Durchgang

Soldaten beugen sich über ein Gerät

Das Spleißgerät verbindet mit einem Lichtbogen die Enden des Glasfaserkabels

Bundeswehr / Guido Ritter

Bald ist es geschafft. Jetzt noch der Einbau der Steckerleiste. Steckplatz raussuchen und festschrauben. Zum Schluss wird der Durchgang geprüft. Das geschieht mit einem Laser. Am anderen Ende erscheint ein roter Punkt. Das heißt für die Jungs: Durchgang. Aufräumen. Nächster Auftrag. Und der kommt bestimmt.

Über 7000 Meter Kabel

Mehrere Rollen mit Kabel

Im Kabellager liegt noch Nachschub

Bundeswehr / Guido Ritter

Weit über 7000 Meter Kabel haben die Soldaten in ihren vier Monaten gezogen und verlegt. Nicht nur Glasfaserkabel auch Kupferkabel für Telefon und Netzwerkverbindungen. Sie haben rund 250 Schächte geöffnet, geprüft oder darin gearbeitet. Im Wasser gestanden und giftige Tiere gesehen.

 „Die Arbeit wird nicht ausgehen“, stellt der Truppführer Hauptfeldwebel Christian D. zu Abschluss fest.

von Guido Ritter

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