Mazedonien – Concordia
Mazedonien – Concordia
Mazedonien, ehemals Bestandteil Jugoslawiens, war aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft zum Krisengebiet Kosovo, zunehmend aber auch aufgrund von Spannungen und einem drohenden Bürgerkrieg zwischen verschiedenen ethnischen Bevölkerungsgruppen, auf ein stabilisierendes Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft angewiesen.
In den Jahren 2001 bis 2003 nahm die Bundeswehr in Mazedonien an den NATONorth Atlantic Treaty Organization-Operationen Essential Harvest, Amber Fox, Allied Harmony und der EUEuropäische Union-Operation Concordia teil. Rechtliche Grundlage dafür waren die VNSRRResolution des VN-Sicherheitsrats 1371 aus dem Jahr 2001 und mehrere Bundestagsbeschlüsse (29. August 2001, 27. September 2001, 13. Dezember 2001, 22. März 2002 und 23. Oktober 2002).
Die Bundeswehr hatte gemeinsam mit anderen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnern den Auftrag, auf mazedonischem Territorium Waffen, die durch die ethnisch albanischen bewaffneten Gruppen freiwillig abgegeben wurden, einzusammeln und zu zerstören (Essential Harvest) sowie die Beobachterinnen und Beobachter internationaler Organisationen (EUEuropäische Union und OSZEOrganisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) zu schützen. An Essential Harvest (29. August 2001 bis 27. September 2001) nahmen rund 500 deutsche Soldatinnen und Soldaten teil. Insgesamt wurden etwa 3.700 Waffen und fast 400.000 Stücke Munition, Granaten sowie Sprengstoff eingesammelt.
An den sich anschließenden Operationen Amber Fox (27. September 2001 bis 16. Dezember 2002) und Allied Harmony (16. Dezember 2002 bis 31. März 2003) beteiligte sich Deutschland mit rund 220 bzw. 70 Soldatinnen und Soldaten. Danach führte die Europäische Union erstmals eine militärische ESVPEuropäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik-Operation unter Rückgriff auf NATONorth Atlantic Treaty Organization-Planungskapazitäten (gemäß „Berlinplus“ Abkommen) mit rund 400 Soldatinnen und Soldaten aus 27 Nationen durch. Zu dieser Operation Concordia (31. März 2003 bis 15. Dezember 2003) entsandte die Bundeswehr rund 70 Soldatinnen und Soldaten.