Abbau in luftigen Höhen

Ortsschilder kehren in ihre Heimat nach Deutschland zurück

Ortsschilder kehren in ihre Heimat nach Deutschland zurück

Datum:
Ort:
Koulikoro
Lesedauer:
2 MIN

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Ein Stück deutsche Heimat nimmt fast jede Soldatin und jeder Soldat mit in den Einsatz, sei es ein Familienfoto oder ein ganz besonderes Andenken. Im deutschen Camp in Koulikoro waren es die Ortsschilder von Heimatgemeinden der hier stationierten Soldatinnen und Soldaten. Mit dem Ende der Ausbildungsmission kehren auch die Schilder heim.

Drei Ortsschilder hängen an einem Berg in Mali. Zwei Soldaten schauen die Schilder an.

Die Ortsschilder am Bergmassiv des Mount Keita oberhalb des deutschen Camps im Koulikoro Training Center

Bundeswehr/Luana Hofmann

Nachdem die Gebirgsjägerbrigade 23 im Jahr 2017 das erste Ortsschild angebracht hatte, wurde es zu einer gewissen Tradition, Ortsschilder der jeweiligen Heimatgemeinden mit nach Mali zu nehmen und am Felsmassiv des Mount Keita für alle gut sichtbar anzubringen. Nach und nach kamen die Ortsschilder des in Mittenwald beheimateten Gebirgsjägerbataillons 233, der Division Schnelle Kräfte aus Stadtallendorf und des Logistikbataillons 172 aus dem brandenburgischen Beelitz hinzu. Jedes einzelne Ortsschild erzählt seine eigene Geschichte der ehemals hier stationierten Soldatinnen und Soldaten.

Demontage unter erschwerten Bedingungen

Im Zuge der Rückverlegung der deutschen Kräfte aus Koulikoro war es an der Zeit, die Ortsschilder vom Mount Keita abzubauen und wieder mit nach Deutschland zu nehmen. Ein Job, für den die zwei Heeresbergführer vor Ort bestens ausgebildet und vorbereitet sind. Unter persönlicher Führung des Kontingentführers Oberstleutnant Peter Baumert machte sich der Trupp auf den Weg, Mount Keita zu besteigen. 

Auf dem Plateau oberhalb der Ortsschilder angekommen, mussten zunächst geeignete Fixpunkte gefunden werden. Die richtige Sicherung hat beim Abseilen oberste Priorität. Mithilfe einer Blockverankerung, bei der das Seil um tragfähiges Gestein gelegt und mittels eines Karabinerhakens zusammengehalten wird, konnten die beiden Heeresbergführer das Seil schnell fixieren. Dem Abstieg zum Arbeitsplatz im Felsmassiv stand nichts mehr entgegen. Gesichert ging es dann an die handwerkliche Arbeit, der Abbau der Schilder am massiven Gestein erfordert Geschick und einen festen Stand an der Felswand. Doch die beiden erfahrenen Bergführer wissen, wie man am Seil hängend sicher arbeiten kann.

Ein Stück Heimat kommt zurück nach Deutschland

Zwei Soldaten präsentieren jeweils ein Ortsschild

Die private und militärische Heimat der Gebirgsjäger liegt in Bayern

Bundeswehr/Nico Kleditzsch

Zurück in Deutschland sollen die Schilder an die jeweiligen Gemeinden zurückgegeben werden. Das soll einerseits die sichere Heimkehr der Soldatinnen und Soldaten nach Deutschland symbolisieren, andererseits verlassen die Ortsschilder gleichzeitig mit den letzten Soldatinnen und Soldaten des deutschen Einsatzkontingentes EUTMEuropean Union Training Mission das Land. Die emotionale Verbundenheit der hier stationierten Soldatinnen und Soldaten mit ihren Heimatstandorten in Deutschland wird besonders am großen Stellenwert der Schilder sichtbar: „Personen aus dem damaligen Kontingent, welche das Schild von Bad Reichenhall 2017 mitgebracht und dort oben angebracht haben, sind mir sogar persönlich bekannt. Nun habe ich es wieder abgebaut und bringe es mit zurück“, resümiert der Heeresbergführer aus dem Standort Mittenwald Stabsfeldwebel Stephan H.

von Nico Kleditzsch

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