MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali: Gebirgsjäger zum Schutz der Delegation
MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali: Gebirgsjäger zum Schutz der Delegation
- Datum:
- Ort:
- Bourem
- Lesedauer:
- 4 MIN
Der Delta-Zug ist mit stolzen Gebirgsjägern aus Bischofswiesen einer von fünf Zügen der Objektschutzkompanie bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Mali. Ein starkes selbstbewusstes Team mit erfahrenen Gruppenführern und dem Zugführer Hauptfeldwebel Christian L., der gemeinsam mit seinen Männern seit einigen Monaten im Einsatz ist. Gegenwärtig sind sie mit einem besonderen Auftrag der MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali nördlich von Gao in Bourem eingesetzt.
Die Sonne ist vor wenigen Minuten aufgegangen. Was für eine Nacht. Zugführer Hauptfeldwebel Christian L. sitzt aufrecht auf dem Feldbett und reibt sich die Augen. Nach der gestrigen Ankunft im „Verfügungsraum“, dem von der Einheit kontrollierten Gebiet, wurde sein Delta-Zug von einem Sandsturm heimgesucht. Mehrere Stunden mit Sichtweiten von wenigen Metern, anschließend etwas Regen und viel Wind. Keine optimalen Wetterbedingungen für den Anfang, aber die Sicherung steht und in wenigen Stunden wird der Hubschrauber mit den MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Offiziellen aus Gao hier landen. Bis dahin muss noch einiges getan werden. Nächster Schritt Befehlsausgabe. Zuvor noch einen schnellen Energiedrink und auf geht‘s.
Sicherung im Ortskern
In der ersten Phase muss der Ortskern um den Veranstaltungsort gesichert werden. Teile des Delta-Zuges schwärmen aus und die Gruppenführer verteilen ihre Gebirgsjäger auf ihre Positionen. In nur wenigen Augenblicken steht die 360-Grad-Sicherung um das Rathaus herum.
Unter den neugierigen Augen der Bewohner Bourems haben die Infanteriekräfte die Beobachtungs- beziehungsweise Scharfschützenstellung bezogen. Unaufgeregt und sichtbar fügen sich die Blauhelmsoldaten in das Ortsbild ein. Gleichzeitig wird unter Führung des stellvertretenden Zugführers die Umgebung weiterhin gesichert und die Hubschrauberlandezone vorbereitet.
Wo ist der Hubschrauber?
Truppführer Hauptfeldwebel „Gilli“ versucht geduldig per Funk Kontakt zum anfliegenden Hubschrauber aufzunehmen. Noch ist der weiße ukrainische Mi-8 weder in Sicht noch in Hörweite. Ein Krächzen aus dem Handfunkgerät: der Pilot meldet sich aus dem Off. Endlich eine Verbindung, doch so überraschend wie die Stimme über den Handapparat ertönt, so schnell bricht die Verbindung wieder ab – keine weitere Reaktion.
Unüberhörbar kündigen Rotorgeräusche den Anflug an. „Da hilft jetzt nur noch Rauch“, sagt der Gebirgsjägerfeldwebel und wirft einen Rauchkörper auf die freie Fläche. So kann der Pilot die Windrichtung erkennen und seine Landung besser einleiten. „Gilli“ leitet den „weißen Vogel“ mit klaren Handzeichen zu Boden. Eine Staub- und Sandwolke umhüllt die Landestelle, als die Rotoren sich nicht mehr drehen, öffnet sich die Seitentür und das Heck zum Ausstieg.
Nächster Ausstieg: Rathaus Bourem
Mit der Phase zwei hat die Aufnahme und der sichere Transport der Delegation zum Einsatzort begonnen. Kurz nach dem Ausstieg begrüßt Hauptfeldwebel Christian L. als verantwortlicher Erstkontakt die zivile Delegation und erklärt kurz und knapp das weitere Vorgehen. Da es keine Fragen gibt, steigen die zivilen Passagiere mit ihren Handtaschen, Beuteln und Rücksäcken schnell mit Hilfe der deutschen Soldaten in die geschützten Transportpanzer ein.
Ziel ist der Ortskern von Bourem, wo nach wenigen Minuten Fahrtzeit alle Passagiere nebst Reisegepäck am Rathaus aussteigen können. In diesem Bereich steht bereits seit einigen Stunden eine gefestigte Sicherung und somit kann der verantwortliche Amtsleiter unverzüglich mit seinen Dienstgeschäften beginnen.
Der Ortskern ist unter Kontrolle
Im Ortskern läuft die Phase drei der Mission. Mehrere Veranstaltungsorte in zwei gegenüberliegenden Gebäudekomplexen müssen abgesichert werden. Gemeinsam mit lokalen Sicherungskräften der malischen Armee wird der kleine Ort Bourem am Niger kurzerhand zu einer Sicherheitszone.
Zugführer Christian L. hat mit einem verantwortlichen Sicherheitsoffizier der malischen Streitkräfte die Sicherung und Aufgabenteilung besprochen, hält die Verbindung und ist ständig für seine Soldaten ansprechbar. Unterdessen können die lokalpolitischen Treffen und Besprechungen unbeeindruckt von der starken militärischen Präsenz durchgeführt werden.
Die Sicherung steht
Während die Nacht ruhig verlief und die Veranstaltung bei Tagesbeginn fortgesetzt wird, ist der Delta-Zug unermüdlich im Sicherungsmodus. Trotz wenig Ruhezeiten ist die Stimmung und die Motivation der Soldaten ungebrochen gut. Sie sind Profis – sie leben im und für den Auftrag.
Aber auch die K9 Hundeführer haben mit Ihren vierbeinigen Kameradinnen und Kameraden die Sicherung mit regelmäßigen Streifengängen unterstützt, vor allem in der Nacht und im Ortskern. Nichts entgeht dem „Delta“-Team und so kann die Delegation die Veranstaltung wie geplant kurz nach Mittag beenden. Der Hubschrauber steht genau pünktlich zum Rücktransport in der Landezone südlich von Bourem bereit.
Gute Kooperation mit Bevölkerung und Sicherheitskräften
In der letzten Phase vor Auftragende bleibt noch ein wenig Zeit für erste Auswertungsgespräche mit der lokalen Bevölkerung. Letztlich haben viele Faktoren zu einem erfolgreichen Abschluss des Auftrages für den Delta-Zug geführt. Die Motivation und Professionalität des eingesetzten Teams, die gute Abstimmung und vertrauensvolle Unterstützung der lokalen Sicherheitskräfte sowie das selbstbewusste und freundliche Auftreten der Soldaten im Ortskern gegenüber der Bevölkerung waren Garanten für den erfolgreichen Missionsverlauf.
Der Amtsleiter und seine Delegation werden zum Abflugsort gebracht und danken dem Zugführer persönlich für den Einsatz in Bourem. Das Dankeschön kann er auch an seine Kameraden weitergeben. „Des passt scho‘“, freut sich der bescheidene Gebirgsjäger aus Bayern.