Die Logistikprofis der Bundeswehr in Mali
Die Logistikprofis der Bundeswehr in Mali
- Datum:
- Ort:
- Koulikoro
- Lesedauer:
- 2 MIN
Wie gelangt das Material aus dem Einsatz bei EUTMEuropean Union Training Mission zurück nach Deutschland? Hierfür ist ein logistischer Umschlagepunkt vonnöten – die Materialschleuse. Hier sind unter anderem Disponenten, Luftumschlagsoldaten, Kraftfahrer, Dekontaminationspersonal und Gefahrgutbeauftragte vor Ort, damit die Materialrücklieferung reibungslos verläuft.
Damit die Truppe im Einsatzland das Material zurückgeben kann, kümmern sich die Soldatinnen und Soldaten der Materialschleuse um Überprüfung, Vollzähligkeit und Vollständigkeit des zurückzuführenden Materials. Dazu gehört die Übernahme des Materials in die Zentrallogistik sowie die Klassifizierung und Kennzeichnung von Gefahrgut. Anschließend werden die Packstücke in Containern verstaut und die notwendigen Begleitpapiere für den Lufttransport ausgedruckt. In Deutschland angekommen, wird alles durch das Logistikzentrum der Bundeswehr weiter koordiniert und verteilt.
Eine gute Vorbereitung gehört zum Erfolg dazu
Damit der gesamte Rückführungsprozess reibungslos abläuft, treffen die jeweiligen Materialverantwortlichen des deutschen Einsatzkontingentes einige Vorbereitungen, bevor das Material in die Materialschleuse gelangt. Material, das nach Deutschland zurückbefördert werden soll, muss an erster Stelle auf Vollzähligkeit und Vollständigkeit überprüft werden. Bei Bedarf müssen die Materialverantwortlichen eine Schadensbearbeitung einleiten oder Fehlteile dokumentieren. Neben der obligatorischen Reinigung des Materials gehört auch die Vorbereitung im digitalen Materialbewirtschaftungssystem der Bundeswehr zu den Aufgaben des abgebenden Personals. Es dauert also nicht lange, bevor sich neben unzähligen Kisten, Boxen und Paletten auch die dazugehörigen Dokumente in großer Anzahl stapeln und zur weiteren Bearbeitung bereitstehen.
Viele Arbeitsschritte sind für den Gesamterfolg wichtig
Nach Abschluss aller Vorbereitungen kontrollieren die Soldatinnen und Soldaten der Materialschleuse alles auf Sauberkeit und einwandfreien Zustand. Daran anknüpfend gleichen sie alle Positionen aus dem jeweiligen Anlagenblatt ab. Sobald diese Arbeitsschritte erfolgreich abgeschlossen sind, übernimmt die Materialschleuse im Einsatz die Verantwortung für das abgegebene Material. Die übergebenden Soldatinnen und Soldaten sind damit aus der Materialverantwortung entlassen. Von nun an steuert das Personal der Materialschleuse alle weiteren Verfahrensabläufe.
Neben einer umfassenden systemischen Equipmentpflege wird alles rundum mit speziellen Desinfektionsmitteln behandelt, damit nicht versehentlich Tierseuchen nach Deutschland eingeschleppt werden. Danach wird das Material verpackt. Überall werden Paletten in schwarze Folie gewickelt, zugeklebt und für den weiteren Transport zwischengelagert. Wie in einem gut organisierten Ameisenbau sind überall im Camp Gecko Soldatinnen und Soldaten mit dem Annehmen, Einpacken und Verladen von Material beschäftigt. Auch der Stapel an verschiedensten Dokumenten lässt erahnen, wie exakt die gesamte Dokumentation abläuft.
Das gemeinsame Ziel stets vor Augen
An Aufgaben mangelt es den Logistikprofis der Materialschleuse im Einsatz nicht. Bis zum Verlassen des deutschen Camps in Koulikoro müssen mehrere tausend Artikel an Material kontrolliert, desinfiziert und auf den Weg in die deutsche Heimat gebracht werden. Ziel ist es, das zurückgeführte Material möglichst schnell für die weitere Nutzung in Deutschland verfügbar zu machen. Für den Führer der Materialschleuse, Oberstleutnant Andreas F., stellt dies kein Problem dar. „Wir arbeiten täglich, sieben Tage die Woche mit insgesamt 25 Soldatinnen und Soldaten, allesamt mit hoher fachlicher Expertise, an dem Ziel, das Kontingent schnellstmöglich zu entlasten. Und nur gemeinsam mit diesem können wir das schaffen!“, zeigt sich der erfahrene Logistikstabsoffizier zufrieden über den Fortschritt und das Arbeitsklima.