EUTMEuropean Union Training Mission: Die Wasseraufbereitung in Koulikoro
EUTMEuropean Union Training Mission: Die Wasseraufbereitung in Koulikoro
- Datum:
- Ort:
- Koulikoro
- Lesedauer:
- 2 MIN
Zähne putzen, duschen oder auch kochen: Für nahezu alles benötigen wir Wasser. Doch besonders wichtig wird das bei der Versorgung von Patienten. Deshalb muss bei der Europäischen Trainingsmission in Mali das Wasser vor der Benutzung aufwendig aufbereitet werden und mindestens den von der NATONorth Atlantic Treaty Organization festgelegten Standards für Trinkwasser in multinationalen Einsätzen entsprechen – Wasser ist eben nicht gleich Wasser.
Oase in der Wüste
Feldwebel Ralf S. ist Trinkwasseraufbereitungs-Feldwebel bei der Europäischen Trainingsmission im heißen Mali. Er beschäftigt sich tagtäglich mit dem Lebensmittel Nr. 1, auf das jeder angewiesen ist: Wasser. Das kostbare Gut, das von den Wasserwerken über das Leitungsnetz ins Koulikoro Trainings Center gelangt, muss durch einen speziellen technologischen Prozess aufbereitet werden. Die Vorgaben hierfür sind klar definiert. Erst danach kann das Wasser durch jedermann genutzt werden, sei es beispielsweise zur Behandlung von Patienten, zum Zähneputzen oder zum Duschen.
Proben und Analysen sind das tägliche Geschäft
In verschiedenen Arbeitsschritten wird das Rohwasser aufbereitet, um es auch nutzen zu können. Zu Beginn wird der Gehalt an freiem Chlor und der pH-Wert bestimmt. Danach wird die temperaturabhängige Leitfähigkeit und die Trübung gemessen. Maßgeblicher Arbeitsschritt der Vorbereitung ist die Entchlorung des Rohwassers, da freies Chlor die Membranen der Umkehrosmoseanlage, zentraler Bestandteil der Trinkwasseraufbereitungsanlage, beschädigt. Anschließend beginnt die eigentliche Aufbereitung durch Umkehrosmose.
Gefährliche Gase
Die Membranen innerhalb der Wasseraufbereitungsanlage, durch die Wasser mit hohem Druck gepresst wird, sind nur für Partikel einer Größe von bis zu 0,000001 Millimetern durchlässig. Das sind vor allem Wassermoleküle und im Wasser gelöste Mineralien und Spurenelemente. Bakterien, Viren und chemische Kontaminanten werden zurückgehalten und gelangen somit nicht in das gewonnene Reinwasser, das sogenannte Permeat.
Das Permeat ist nun Grundlage zur weiteren Aufbereitung. Aus Sicherheitsgründen durchfließt dieses noch eine UV-Entkeimungsanlage und wird anschließend wieder remineralisiert und auf einen Gehalt an freiem Chlor von 0,3 mg/L eingestellt. Das Endresultat ist Trinkwasser entsprechender Qualität.
Lagerung für mehrere Tage
Anschließend erfolgt die Lagerung in einem Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 18 Kubikmetern, der seinerseits über eine sogenannte Chlor-Impfstelle und eine UV-Entkeimungsanlage verfügt.
Die Aufgabe des Wasseraufbereitungs-Feldwebels ist eine vielfältige Hintergrundarbeit und reicht von Monitoring, Produktion, Umgang mit Chemikalien bis hin zu Instandsetzung und Wartungsarbeiten der Anlage.