Oberst Jörg Sievers

Zwischenbilanz bei eVAenhanced Vigilance Activities-Polen

Zwischenbilanz bei eVAenhanced Vigilance Activities-Polen

Datum:
Ort:
Zamość
Lesedauer:
3 MIN

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Am 21.04.2023 übergibt Brigadegeneral Andreas Pfeifer aus dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr das Kommando über das Kontingent eVAenhanced Vigilance Activities-Polen von Oberst Jörg Sievers an Oberst Ulrich Schmidt. Oberst Sievers bilanziert, was bislang erreicht wurde.

Der Zeitraum von der Einsatzentscheidung Anfang Dezember 2022 bis zur Ankunft des Großteils der PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Kräfte Mitte Januar in Zamość war denkbar knapp. Doch das Vorkommando hatte bereits hervorragende Arbeit für die Ankommenden geleistet. Allen war klar, dass hier kein fertig ausgebautes Lager stehen würde. Die Soldatinnen und Soldaten fokussierten sich unmittelbar darauf, zügig die volle Einsatzbereitschaft aller PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Systeme herzustellen. Am 20.02.2023 war die Full Operational Capability hergestellt – und damit der Schutz des polnischen Luftraums und der kritischen Infrastruktur in der Umgebung der Stadt Zamość. 

Drei LKW mit Raketen stehen auf einer Betonfläche.

Ein Flugabwehrraketensystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target steht im Gelände

Bundeswehr/PAO eVA-Polen

Doch damit war es nicht getan. Das Kontingent wurde noch am selben Tag vom vorgesetzten polnischen Gefechtsstand nach NATONorth Atlantic Treaty Organization-Standards überprüft und bestand ohne Probleme. Seitdem nehmen die deutschen Kräfte nahezu täglich an integrierten Luftverteidigungsübungen teil. Parallel zur Operationsführung absolviert das Kontingent immer wieder taktische Aus- und Weiterbildungen. Um durchgehend einsatzbereit zu sein, arbeiten die PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Kräfte rund um die Uhr in wechselnden 12- beziehungsweise 24-Stunden-Schichten. Der Austausch mit polnischen und weiteren verbündeten Luftverteidigungskräften wurde schnell aufgebaut und findet inzwischen auf allen Ebenen regelmäßig statt.

Das Leben vor Ort

Vier Containertüren, davor links ein Klapptisch und im Vordergrund ein leerer Wäscheständer mit Wäscheklammern.

Das Leben in der Kaserne findet auch vor den Containern statt

Bundeswehr/Marcel Muth

Die etwa 300 Kontingentangehörigen sind, entsprechend der örtlichen Gegebenheiten, überwiegend in Containern in Doppelbelegung sowie im Bürogebäude in festen Räumlichkeiten untergebracht. Letztere waren anfangs knapp, inzwischen wurden zusätzliche Container angemietet, um die beengte Arbeitssituation zu entspannen. Nachts vom Unterkunftscontainer zur Toilette zu gehen, stellt jedoch nach wie vor eine kleine Herausforderung dar: Die Wege sind nicht befestigt und Schlammpfützen können für ungewollte Überraschungen sorgen.

Ohne „Mampf“ kein Kampf

Die Verpflegung des Kontingents ist sehr schmackhaft. Das deutsche und polnische Küchenpersonal bereitet gemeinsam in der großzügig geschnittenen polnischen Truppenküche täglich drei frische Mahlzeiten zu. Gegessen wird in einem eigens eingerichteten Ausgabebereich, mit separatem Zugang für die deutschen Soldatinnen und Soldaten. Hier wird jede Kartoffel und Zwiebel frisch geschält und entsprechend gut schmeckt es den meisten. Rohkost, Gewürzgurken und eine ordentliche Portion Knoblauch bestimmen die Küche. Während der regelmäßigen Küchenreinigungstage werden Einpersonenpackungen ausgegeben.

Betreuung in unterschiedlichen Facetten

In einem großen Zelt mit glänzenden Zeltwänden stehen ein Kicker- und ein Billardtisch.

Mittlerweile sind Kickern und Billardspielen möglich – und damit Erholung vom kräftezehrenden Arbeitsalltag

Bundeswehr/Marcel Muth

Mittlerweile wurde in Eigenregie ein großzügiges Betreuungszelt aufgebaut und eingerichtet. Mit TV-Geräten, einem Billardtisch, Tisch-Kicker sowie gemütlichen Sitzecken besteht für die Kontingentangehörigen nun die Gelegenheit zum gepflegten Austausch und zum Abschalten vom täglichen Dienstbetrieb. Die anfänglich eingeschränkten Sportzeiten im polnischen Fitnessraum wurden, in enger und kooperativer Absprache mit unseren polnischen Verbündeten, deutlich erweitert. So ist es für die deutschen Soldatinnen und Soldaten nahezu rund um die Uhr möglich, zu trainieren. Aktuell wird geprüft, ob das deutsche Kontingent Nutzungszeiten in der hiesigen Sporthalle erhalten kann, um beispielsweise Mannschaftssportarten zu betreiben oder den Basis-Fitness-Test anbieten zu können.

Ob Schießbahn oder Marschstrecke – alles steht bereit

Marschierende Soldaten auf einem Waldweg. Sie tragen Rucksäcke und einer die Flagge mit der Aufschrift 13K3.

Die Marschstrecke auf dem polnischen Übungsplatz nutzte das Kontingent für den „13K3“ Gedenk- und Spendenmarsch

Bundeswehr/Marcel Muth

Die polnische Schießbahn ist inzwischen für deutsche Soldatinnen und Soldaten freigegeben. Über die Osterfeiertage konnte erstmals die 12-Kilometer-Marschstrecke auf einem polnischen Übungsplatz für den „13K3“ Gedenk- und Spendenmarsch genutzt werden, mit dem der drei gefallenen Kameraden des Karfreitagsgefechts vor 13 Jahren in Afghanistan gedacht wurde. Das bereitgestellte Angebot soll ermöglichen, dass die Kontingentangehörigen in ihren schichtfreien Zeiten ihre jährlich vorgeschriebenen Grundfertigkeits- und Fitnesstests ablegen können. Die Feldpostversorgung ist gänzlich einsatzbereit und eine Bargeldversorgung findet im monatlichen Turnus durch die Bundeswehrverwaltungsstelle Polen, Außenstelle Stettin, statt.

Wir sind hier sehr willkommen

Zwei deutsche Soldaten und drei polnische Zivilisten stehen in einem Zelt

Zamość Stadtratspräsident, sein Stellvertreter sowie die Tourismusbeauftragte der Stadt treffen sich mit der Kontingentführung in der Einsatzstaffel

Bundeswehr/Jens Wojaczyk
Mehrere Soldaten stehen vor einem Fahrzeug, dass den Kofferraum geöffnet hat.

Die Zusammenarbeit mit unseren polnischen Gastgebern läuft reibungslos und wertschätzend

Bundeswehr/Jens Wojaczyk

Wir spüren, dass die PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Kräfte hier sehr willkommen sind. Die Arbeitsbeziehungen wurden in allen wichtigen Teilbereichen ausgebaut und gefestigt. Beispielsweise bewachen die polnischen Kräfte die Einsatzstellungen und die Sperrzonen. Damit alles reibungslos ablaufen kann, wurden binationale Meldewege und -formate etabliert sowie die Abläufe geübt und verifiziert.
Ich bin sehr stolz auf meine Kontingentangehörigen und auf das, was sie in der Kürze der Zeit mit außerordentlichem Engagement und sehr viel Eigeninitiative aufgebaut haben. Ich wünsche meinem Nachfolger, Oberst Schmidt, eine genauso erfolgreiche und erfüllende Zeit und alles Gute!

von PAO eVA-Polen

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