Group Headquarter Support Element

Kraftstoffversorgung bei eVAenhanced Vigilance Activities-Polen

Kraftstoffversorgung bei eVAenhanced Vigilance Activities-Polen

Datum:
Ort:
Zamość
Lesedauer:
3 MIN

Oberfeldwebel Hannes R. ist als Betriebsstofffeldwebel bei eVAenhanced Vigilance Activities Polen in Zamość eingesetzt. Gemeinsam mit den Tankcrews der Staffeln sorgt er dafür, dass die Launcher und Generatoren über ausreichend Kraftstoff verfügen. Ohne das Team würden die Waffensysteme nicht startbereit sein und die Bürocontainer kalt bleiben.

Der Betriebsstofffeldwebel gehört zum Group Headquarter Support Element und ist für die Versorgung der Fahrzeuge, der Launcher und Generatoren mit Betriebsstoffen verantwortlich – angefangen bei Kraftstoffen und Ölen über Schmiermittel bis hin zu Kühlmitteln. Im militärischen Nachschub- und Versorgungsdienst „bucht“ Hannes R. den Spritverbrauch und kontrolliert die Nachweisbücher. Er berichtet lebhaft, dass hier um die 7.000 Liter Diesel pro Tag verbraucht werden und bemerkt: „Mit zunehmend höheren Außentemperaturen werden die Heizungen sicherlich runter geregelt oder abgestellt. Dann werden logischerweise weniger Strom und damit auch Sprit verbraucht.“ Ohne ihn und die Tankcrews hätte hier niemand Strom im Bürocontainer und die Heizungen würden kalt bleiben.

Von einem großen grünen polnischen Tankfahrzeug wird Diesel in ein Tankfahrzeug der Bundeswehr gefüllt.

Ein polnischer Tank-Lkw befüllt einen Straßentankwagen der deutschen Flugabwehrraketen-Kräfte mit Diesel

Bundeswehr/Marcel Muth

Jeden Morgen überprüft der Oberfeldwebel den Kraftstoffverbrauch des Group Headquarter Support Element sowie den der Einsatzstaffeln. Außerdem kontrolliert er die aktuellen Kraftstoff-Peilstände. Danach wechselt der Fachmann ins Büro und erfüllt seine Nachweispflichten. Dafür notiert er den Verbrauch des zurückliegenden Tages. Anschließend sieht der Spezialist nach, ob Lieferscheine abzuarbeiten sind. Hannes R. ermittelt, welche Staffel Betriebsstoffe angefordert hat und wie viele Mittel jeweils benötigt werden. Als Nächstes werden die Stoffe im Gefahrstoffcontainer zusammengestellt und schließlich ausgegeben. Wenn die Tankcrews Sprit geliefert bekommen, kümmert er sich auch darum.

Fachkenntnisse dringend erforderlich

Ein deutscher Soldat betrachtet aufmerksam eine durchsichtige Flasche, die eine klare Flüssigkeit enthält.

Anhand einer Probe aus dem polnischen Tankfahrzeug überprüft Hannes R. den gelieferten Diesel auf mögliche Verunreinigungen oder Wasser

Bundeswehr/Marcel Muth

Die Soldatinnen und Soldaten der Teams müssen sich sowohl mit den Fahrzeugen und Pumpen als auch mit den Generatoren auskennen. Hierbei wird das Wissen von erfahrenem Fachpersonal an die angehenden Spezialisten weitergegeben. Außerdem arbeiten die Tankteams eng mit den Mechanikerinnen und Mechanikern für die Stromerzeugungsanlagen zusammen. Eine aufmerksame Abstimmung zwischen diesen beiden enorm wichtigen Playern ist unerlässlich. Die Mechanikerinnen und Mechaniker bringen Geräte, beispielsweise die Generatoren, zum Laufen. Das funktioniert nur mit ausreichend Öl und Sprit. Zudem benötigen die Fahrerinnen und Fahrer einen Gefahrgutschein. Hannes R. hat in Faßberg eine dreimonatige Ausbildung zum Betriebsstofffeldwebel durchlaufen. Außerdem hat er in der Vergangenheit eine zivilberufliche Aus- und Weiterbildung als Kaufmann für Speditions- und Logistikdienstleistungen abgeschlossen und Lehrgänge mit dem Schwerpunkt Materialbewirtschaftung besucht.

Trotz täglicher Routine – Kontrolle ist wichtig

In der Regel kommt am Dienstag und Freitag ein großer polnischer Tankwagen in die Kaserne. Der geladene Sprit wird abgesaugt und in die zwei deutschen Straßentankwagen umgefüllt. Von diesen wiederum wird Sprit in die Tankanlagen gepumpt. Aber bevor das Absaugen am großen polnischen Tankwagen beginnt, nimmt Hannes R. Proben vom Kraftstoff. Er stellt sicher, dass der Sprit nicht verunreinigt ist. Die Crews arbeiten rund um die Uhr im Schichtsystem von 7 Uhr bis 19 Uhr oder umgekehrt; Tag- und Nachtschichten wechseln sich ab. Im Schichtsystem wird gearbeitet, weil sowohl die Launcher als auch die Generatoren regelmäßig mit Diesel befüllt werden müssen. Generell beginnt um 8 Uhr morgens die erste Tankrunde. Der Arbeitstag des Oberfeldwebels dauert normalerweise von 7 bis 17 Uhr. „Aber ich bin natürlich immer erreichbar“, berichtet er lächelnd, „Dienst geht schließlich vor.“

„Opi“ und Hannes R. verstehen sich

Ein deutscher Soldat und ein polnischer Zivilist stehen vor einem polnischen Tankfahrzeuges und schauen auf ein Handy.

„Opi“ und Hannes R. verständigen sich mithilfe von Übersetzungsprogrammen auf ihren Handys

Bundeswehr/Marcel Muth

Bescheiden erzählt Hannes R., dass sie „nichts Wildes“ tun würden. „Aber uns macht besonders, dass ohne uns nichts laufen würde – auch wenn wir immer im Hintergrund arbeiten. Wir sind die Realversorgung.“ Dabei schmunzelt er und beschreibt, dass die Zusammenarbeit mit den polnischen Kollegen super laufe, diese seien sehr aufgeschlossen. Die Verständigung sei dabei besonders spannend: „Gott sei Dank haben wir Handys sowie Hände und Füße.“ Da die Anschlüsse oft nicht kompatibel seien, sei durchaus Erfindergeist gefragt. Gemeinsam mit den polnischen Kräften würden sie sich immer etwas einfallen lassen. Es gebe dort einen älteren Herrn, den sie liebevoll „Opi“ nennen. Manchmal schweiße „Opi“ einen Spezialabsaugstutzen zusammen. Hannes R. fasst zusammen: „Wir haben jedenfalls viel Spaß in der Zusammenarbeit.“

Ganz besonders stolz ist er auf sein Team. Abschließend betont der Oberfeldwebel: „Für uns ist die größte Herausforderung, dass wir immer genügend Sprit zum Betreiben aller Geräte und Kabinen haben und natürlich, dass die Anschlüsse passen beziehungsweise passend gemacht werden – damit die Waffensysteme hier rund um die Uhr im Einsatz sein können.“

von Team PAO