Die Verbindung zur Heimat
Die Verbindung zur Heimat
- Datum:
- Ort:
- Zamość
- Lesedauer:
- 3 MIN
Hauptfeldwebel Stephan L. und Oberstabsgefreiter Wolfgang R. bilden in Zamość das Feldpostteam. Ihr wöchentlicher Hauptkampftag ist der Mittwoch. Dann geht die Post nach Deutschland auf die Reise. Oft kommen am selben Tag die Pakete und Briefe aus der Heimat bei ihnen an.
In Deutschland sind die beiden Soldaten zivil als Verbundzusteller bei der Deutschen Post beschäftigt. Lediglich im Einsatz tragen sie Uniform und einen Dienstgrad. Zu Hause ist Hauptfeldwebel Stephan L. im Schwarzwald, in der Nähe von Freiburg, unterwegs. In Zamość leitet er das Feldpostamt. Sein Mitarbeiter, Oberstabsgefreiter Wolfgang R., belädt in seinem zivilen Leben in der Nähe von Würzburg sein Postauto mit Paketen und Briefen, um sie anschließend zuzustellen.
Für den Chef ist es bereits der zwölfte oder dreizehnte Einsatz. „So genau weiß ich das gar nicht“, berichtet er nachdenklich. Der Oberstabsgefreite wiederum war bereits 2019 in Litauen im Einsatz. Daran erinnert er sich noch sehr gut, weil es über Weihnachten war: „Da hatte ich viel zu tun und konnte viele Menschen mit Post aus der Heimat glücklich machen.“ Den Einsatz hier beschreiben sie als „familiärer“. Das Kontingent ist deutlich kleiner als anderswo.
Die Woche ist durchgetaktet
Die Woche ist im Feldpostteam klar durchstrukturiert. Montagnachmittag zieht der Leiter Bilanz. „Dann steht der Kassenschluss an“, beschreibt er seine Aufgabe und ergänzt: „Außerdem erledige ich viel Papierkram, beispielsweise stelle ich internationale Frachtbriefe aus oder fülle Zollpapiere sowie Transportbelege aus.“ Wie in einer Postfiliale in Deutschland verkauft die Feldpostcrew Briefmarken, Kartons und Paketmarken. Das alles müsse ordentlich abgerechnet werden.
Dienstagabend wird die Post, die nach Deutschland gehen soll, versandfertig gemacht. „Mittwochmorgen kommt dann das Versandauto, um die Post aufzunehmen“, berichtet der Oberstabsgefreite lebhaft. Oft komme Mittwochabend die Post aus der Feldpostleitstelle in Darmstadt an. „Dann stehen schnell mal um die 400 Kilogramm, die Holzpaletten mit eingerechnet, auf dem Hof“, schildern beide. Das bisher schwerste Paket habe um die 30 Kilogramm gewogen. „Wir merken, dass die Kontingentangehörigen hier vieles draußen kaufen können. Sonst würden uns noch mehr Pakete erreichen“, erzählen sie.
Die „Posties“ sind ein super Team
Das Team versteht sich bestens. „Wir teilen uns sogar eine Stube in einem festen Gebäude“, berichten die engagierten „Posties“, wie sie liebevoll genannt werden. Wolfgang R. unterstützt das Kontingent, neben seinen Aufgaben im Feldpostamt, wo er kann und gebraucht wird. Oft ist er in der Küche an der Essensausgabe zu finden. „Wenn ich am Abend der Paketausgabe viele glückliche Gesichter sehe, weiß ich, dass wir unseren Job gut gemacht haben“, plaudert er über seine Eindrücke. Stephan L. ist die Zufriedenheit der Kontingentangehörigen mindestens genauso wichtig. „Wir fühlen uns hier sehr wohl. Die Aufgabe macht einfach Spaß. Da steckt viel Herzblut drin“, beschreibt er seine Empfindungen.
Das Feldpostteam ist sehr gerne hier
Der einsatzerfahrene Hauptfeldwebel schildert, dass sie in Kabul lediglich für Versorgungsfahrten das Camp verlassen hätten. Das sei hier anders und sie würden die polnische Gastfreundschaft außerhalb der Kaserne genießen. Freizeit sei es dennoch nicht, denn schließlich seien alle weit weg von zu Hause. Auf die schönen Feldpostkarten angesprochen, lachen beide und bestätigen augenzwinkernd, dass die Zusammenarbeit mit der PAOPublic Affairs Officer-Zelle hier außerordentlich gut laufe. Schnell und zuverlässig kämen die bestellten Karten bei ihnen an. „Die Motive finden wir richtig klasse“, sagen sie schmunzelnd, bevor sie sich wieder einer Holzpalette mit Paketen zuwenden.