Ernst oder Übung? – Schwere Explosion im Camp Marmal

Ernst oder Übung? – Schwere Explosion im Camp Marmal

Datum:
Ort:
Masar-i Scharif
Lesedauer:
2 MIN

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Die deutschen Streitkräfte in Masar-i Scharif, Afghanistan, beraten und unterstützen die afghanischen Sicherheitsorgane. Heute allerdings trainieren sie ihre eigenen Fähigkeiten und überprüfen die Bereitschaft, auf Notlagen zu reagieren. Das multinationale Force Protection Bataillon hat eine lagerweite Übung vorbereitet, bei der im deutsch geführten Camp Marmal ein Massenanfall von Verwundeten simuliert wird. „Wir trainieren unsere afghanischen Partner, aber es ist von großer Bedeutung, auch unsere eigenen Verfahren zu üben.“, erklärt der Kommandeur des multinationalen Force Protection Bataillons, Oberstleutnant Sven M.

Die Ersthelfer bei Resolute Support

Mehrere gepanzerte Fahrzeuge im Einsatz fahren hintereinander und wühlen Staub auf

Die ersten Kräfte bei Resolute Support erreichen den Unglücksort

Bundeswehr/Timo Rosenbohm

Im südöstlichen Teil von Camp Marmal sind zwei simulierte Explosionen zu hören. Der Alarm ertönt, innerhalb von Minuten sind die Ersthelfer vor Ort und entdecken eine Reihe von Verletzten. Der georgische Kommandant bewertet die Situation und leitet die ersten Maßnahmen ein. Die Verwundeten leiden unter verschiedenen Verletzungsmustern, die sorgfältig simuliert und vorbereitet wurden. Die Situation sieht ernst aus, und der Kommandant muss schnell entscheiden, wie die Helfer vorgehen sollen.

Ein paar Minuten später kommt weiteres Personal am Ort des Vorfalls an. Deutsche und georgische Infanteristen koordinieren mit niederländischen und deutschen medizinischem Personal ihr Vorgehen, während Sprengstoffspezialisten aus Bosnien — Herzegowina das Gebiet nach Blindgängern und Sprengfallen absuchen. Der Führer vor Ort erteilt Befehle an Soldaten aus verschiedenen Ländern. „Es ist wichtig, zuerst die Sicherheit aller zu gewährleisten und nicht blind vorzugehen, um weitere Verluste zu vermeiden“, erklärt der Übungsleiter Hauptmann Sven H.

Medizinische Versorgung im Einsatz

Soldaten der Mission Resolute Support laden einen Verwundeten aus einem Fahrzeug

Der erste Patient im Einsatz erreicht das Feldlazarett

Bundeswehr/Timo Rosenbohm

Nach der Erstbehandlung werden die Verletzten in das multinationale Feldlazarett evakuiert. Da es mehrere Opfer gibt, müssen diese priorisiert werden. Obwohl viele Patienten ins Krankenhaus gebracht werden müssen, gibt es keine Anzeichen von Chaos. „Wir haben klare Verfahren für eine solche Situation. Wir hoffen, dass wir sie nicht wirklich anwenden müssen, aber, wenn wir müssen, sind wir bereit“, erklärt eine niederländische Ärztin.

Es gibt 21 Nationalitäten im Camp Marmal, und fast jede Nation hat eine spezielle Aufgabe während der Übung. Mongolische und armenische Streitkräfte besetzen die Tore und Türme. Niederländische, finnische, montenegrinische und deutsche Soldaten sind für den Schutz der Streitkräfte und den Krankentransport zuständig. Um miteinander zu kommunizieren, müssen alle Englisch sprechen.

Übungsende: Alles sicher im Einsatzgebiet

Ein Soldat mit Schiedsrichter Armbinde schaut im Einsatz einem Fahrzeug hinterher

Über 20 Schiedsrichter begleiten die Übung in Afghanistan und schreiben mit was geschieht

Bundeswehr/Timo Rosenbohm

Es ist später Nachmittag und die Sirene „All clear“ ertönt. Die Übung ist beendet. Die folgenden Tage werden zur Auswertung genutzt. Die Übung wurde von über zwanzig Schiedsrichtern aus unterschiedlichen Fachrichtungen beobachtet. „Wir müssen auf die schwierigsten Situationen vorbereitet sein, deshalb ist es notwendig, dass wir diese Trainings organisieren“, so der Übungsleiter.

Die Übung war nur der erste Teil einer Übungsserie, die Brigadegeneral Jürgen Brötz angewiesen hat. Als Kommandeur der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Streitkräfte in Nordafghanistan ist er mit dem Verlauf der Übung zufrieden. Die Anforderungen sollen jedoch in den folgenden Trainingseinheiten schwerer werden. „Wir werden bei den Übungen vom Einfachen zum Schwierigen gehen. Es ist wichtig, dass wir für den Ernstfall vorbereitet sind. Der Schutz der Soldaten im Einsatz hat Vorrang“, so der General.

  • Soldaten stehen neben gepanzerten Fahrzeugen

    Erste Kräfte bei Resolute Support erreichen den Unglücksort und besprechen ihr Vorgehen

    Bundeswehr/Timo Rosenbohm
  • Ein deutscher Soldat kniet am Boden und untersucht einen Patienten

    Erstversorgung der verwundeten Soldaten

    Bundeswehr/Timo Rosenbohm
  • Deutsche Soldaten knien am Boden und versorgen einen Patienten

    Nach der Schwere der Verletzungen werden die Patienten weiter versorgt

    Bundeswehr/Timo Rosenbohm
  • Ein Soldat steht Wache an einem Eingang

    Mongolische Soldaten verstärken ihre Bewachung an den Zugängen des Lagers

    Landmacht/Dave Kloet



von Dave Kloet und Timo Rosenbohm

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