Die Augen am Himmel Afghanistans Teil 2

Die Augen am Himmel Afghanistans Teil 2

Datum:
Ort:
Masar-i Scharif
Lesedauer:
2 MIN

In völliger Dunkelheit geraten Soldaten der Mission Resolute Support auf einer Wüstenstraße im Norden Afghanistans in einen Hinterhalt. Sofort wird Hilfe aus der Luft gerufen. Eine deutsche Aufklärungsdrohne Heron kommt zum Einsatz.

Soldat liegt mit seinem Gewehr im Anschlag am Boden

In Stellung: Die deutschen Lagendarsteller simulieren den Feind und werden von der Heron Drohne aufgeklärt

Bundeswehr/Oliver Pieper

Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit der Joint Terminal Attack Controller. Mit Hilfe der Aufklärungsdrohne und der Heron Bodenstation bestimmen sie die Koordinaten der Angreifer. Das Mandat für den Einsatz „Resolute Support“ erlaubt es den Soldaten, sich bei einem Angriff zu verteidigen. Obwohl das Ganze nur eine Übung ist und die Angreifer von deutschen Soldaten simuliert werden, sind alle Beteiligten hoch konzentriert. Wie in der Übung vorgesehen, beantragen die beiden Luftunterstützung über Funk. Ihr Ziel: Den Feind aus der Luft anzugreifen. Der Antrag wird von höchster Stelle bewilligt. Chris und Robert stellen alle Daten zusammen. Dann nehmen sie Verbindung zu einem Kampfjet auf, der - genau wie die Drohne - im Luftraum über ihnen fliegt. In diesem Fall wird der Pilot des Kampfflugzeuges nur am Funkgerät dargestellt. Chris und Robert weisen den Piloten ins Ziel und koordinieren den Anflug der unbemannten Drohne.

Mit Laser ins Ziel

Durch ein Nachtsichtgerät ist zusehen, wie die Aufklärungsdrohne die Position der Angreifer mit einem Laser markiert

Ziel markiert: Durch das Nachtsichtgerät ist der Lasermarkierer der Heron deutlich zu sehen

Bundeswehr/Oliver Pieper

Das Übungsszenario sieht vor, dass der Kampfjet bei seinem Überflug die eigenen und die feindlichen Kräfte nicht unterscheiden kann. Chris und Robert beschließen, das Ziel mit dem Lasermarkierer der Heron optisch sichtbar zu machen. Da die Heron nicht bewaffnet ist, wird sie als reine Aufklärungsdrohne eingesetzt. Jedoch kann sie mit ihrem Lasermarkierer anderen bewaffneten Einheiten Ziele zuweisen. Chris beobachtet durch sein Nachtsichtgerät den hellen Laserstrahl, der aus dem Nachthimmel auf den Boden strahlt. Für die Angreifer ohne Nachtsichtausrüstung ist dieser nicht zu erkennen. Das Ziel ist markiert. Zusammen mit den Koordinaten und dem markierten Ziel kann der Kampfjet nun einen Gegenangriff fliegen und damit die Kameraden am Boden verteidigen. Über Funk kommt die Bestätigung des Angriffs. Die Lagedarsteller am Boden legen sich auf den Boden. So werden sie von der Kamera als bekämpftes Ziel wahrgenommen. Über seinen Monitor nimmt Hauptfeldwebel Robert nun das „Battle Damage Assessment“ vor. Hierbei wird aufgeklärt, welchen Schaden die vorausgegangene Attacke verursacht hat und ob der Angriff erfolgreich war. Sie besprechen die Wirkung des Angriffs mit dem Tactical Operator. Das Team kommt zu dem Entschluss, dass kein weiterer Zielanflug des Kampfjets notwendig ist.

Das erlernte festigen

Drei Soldaten stehen in der Dunkelheit vor einem gepanzerten Fahrzeug

Nach erfolgreichem Durchgang: Die lettischen Soldaten bereiten nun ihr Training vor

Bundeswehr/Oliver Pieper

Gemeinsam kehren die beiden Fahrzeuge an ihre Ausgangsposition zurück. Hier wird der Übungsdurchgang ausgewertet. Die Heron bleibt weiter über ihnen am Nachthimmel. Für die nächsten Stunden stehen weitere Trainings auf dem Plan. Die Positionen in den Fahrzeugen werden getauscht. Jetzt zeigen die lettischen Soldaten ihr Können. Hauptmann Tobias S. ist der Tactical Operator der gemeinsamen Übung. Er zieht ein positives Resümee. „Trainingseinheiten, wie das Arbeiten mit einem JTACJoint Terminal Attack Controller, können wir nur hier im Einsatzgebiet durchführen“, sagt er. Denn der deutsche Luftraum ist für solche Übungen nicht zugelassen. „Wir können viel voneinander lernen. Wenn man uns angreift, setzen wir uns mit technischer Überlegenheit zur Wehr. Unser Ausbildungsziel haben wir klar erreicht – und das extrem realistisch.“

von Oliver Pieper

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