Mehr als eine fliegende Tankstelle: Der A400M im Einsatz
Mehr als eine fliegende Tankstelle: Der A400M im Einsatz
- Datum:
- Ort:
- Al-Asrak
- Lesedauer:
- 2 MIN
Der A400M ist bereits seit Mitte des Jahres 2019 Teil des deutschen Einsatzkontingentes Counter Daesh/Capacity Building Iraq in Al-Asrak. Doch das hochmoderne und vor allem zuverlässige Transportflugzeug ist mehr als eine „fliegende Tankstelle“ am Himmel des Nahen Osten.
Für den fordernden Einsatz Counter Daesh/Capacity Building Iraq stellt das Lufttransportgeschwader 62 aus Wunstorf Transportflugzeuge vom Typ A400M bereit. Die Maschinen und deren Besatzungen bewiesen ihre Leistungsfähigkeit in den letzten fünf Jahren. In vielen Hundert Einsatzflügen wurden mehr als 1.000 Luftbetankungen durchgeführt. Hierbei erwies sich der A400M als sehr zuverlässig. Dies stellt aber nur die eine Hälfte des Aufgabenbereiches des Airbus A400M dar. Die Maschinen aus Wunstorf werden auch für regelmäßige Flüge zum Personal- sowie Materialtransport in die Heimat eingesetzt.
Ein komplexes Manöver: die Luftbetankung
In mehreren Einsatzflügen pro Woche werden Flugzeuge von Partnernationen der Anti-IS„Islamischer Staat“-Koalition in zuvor zugeteilten Lufträumen betankt. Dabei müssen sich die beteiligten Luftfahrzeuge sehr nah kommen – und das bei hohen Geschwindigkeiten. Aufgrund der wenigen Meter Abstand zwischen den Flugzeugen ist eine ruhige Hand auf beiden Seiten notwendig, um den Fangkorb sicher mit dem zu betankenden Flugzeug zu verbinden.
Die Schnelligkeit der Betankung stellt dabei einen normalen Tankvorgang in den Schatten. Es werden mehrere 100 Liter Treibstoff pro Minute abgegeben, um das faszinierende Manöver nicht länger als nötig durchführen zu müssen. Auf diese Weise sind die Kampfflugzeuge in der Lage, ihren Missionsauftrag schnellstmöglich wieder zu erfüllen. Dabei können bis zu zwei Flugzeuge gleichzeitig betankt werden. Somit wird ihre Missionsdauer oder Reichweite am Himmel deutlich verlängert ohne zeitraubende, oftmals taktisch ungünstige Zwischenlandungen.
Die Nabelschnur in die deutsche Heimat heißt A400M
Damit die Luftbetankung überhaupt durchgeführt werden kann, bedarf es eines stetigen Nachschubs an Material und der Rotation von Personal. Das Einsatzkontingent wird daher regelmäßig mit Fracht aus Deutschland versorgt. Die Liste der möglichen Gegenstände ist lang: Von Ersatzteilen bis hin zur sehnlichst erwarteten Feldpost ist alles dabei. Personal fliegt bei solchen Versorgungsflügen gleich mit, jede Woche verlegen einige Soldatinnen und Soldaten nach Hause oder kommen im Einsatz an. Diese stetige Rotation ist nur mit einem gut funktionierenden und robusten Flugzeug zu bewältigen.
Eine wichtige Fähigkeit für die internationalen Partner
Auch bei den verbündeten Nationen ist der Airbus A400M als zuverlässiges und leistungsfähiges Waffensystem geschätzt. Oberst Jürgen Schönhöfer, der Kontingentführer des mittlerweile 19. deutschen Einsatzkontingentes, betont an dieser Stelle: „Neben seiner Vielseitigkeit überzeugt der A400M hier im Einsatz vor allem durch seine Zuverlässigkeit und seinen sehr guten Klarstand. Beeindruckend ist der relativ geringe Personaleinsatz, mit dem der A400M hier vor Ort betrieben wird, aber auch die hohe Motivation und Professionalität unserer dafür eingesetzten Soldatinnen und Soldaten. Von unseren Koalitionspartnern wird die ,fliegende Tankstelle‘ außerordentlich geschätzt.“