Rettung von Menschenleben: Das cABCDE-Schema

Rettung von Menschenleben: Das cABCDE-Schema

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Das cABCDE-Schema ist eine Strategie zur Untersuchung und Versorgung kritisch kranker oder verletzter Patienten auf Basis einer Prioritätenliste. Helfer dürfen sich dabei nicht in Gefahr bringen. Verwundete werden aus der Gefahrenzone gebracht und dann versorgt.

Illustration: Ein Arm mit einer blutenden Wunde

c – critical Bleeding (Stark blutende Wunden).

Y/C3 Visual Lab

c – critical bleeding

Stark blutende Wunden der Extremitäten haben Priorität und müssen möglichst sofort per Tourniquet versorgt werden. Den Tourniquet über der Bekleidung köperstammnah, also etwa eine Handbreit unterhalb der Achsel oder der Leiste anlegen und zudrehen, bis die Blutung stoppt! Wenn nötig, muss sich der Verwundete selbst versorgen.

Illustration: Eine Person überstreckt den Kopf eines Verwundeten

A – Airways (Atemwege prüfen).

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A – airways

Atemwege prüfen. Den Verwundete zuerst ansprechen und anfassen. Wenn er bewusstlos ist, wird zuerst der Mundraum kontrolliert. Erbrochenes oder Fremdkörper entfernen. Danach den Kopf überstrecken, also nackenwärts beugen, um die Atemwege dauerhaft frei zu halten. Dann die Atmung kontrollieren. Bei überstrecktem Kopf das Ohr ans Gesicht des Verwundeten halten und den Atem überprüfen – Sehen, Fühlen, Hören. Fehlt der Atem, sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen.

Illustration: Eine weibliche Person kontrolliert die Atmung eines Verwundeten

B – Breathing (Brustkorb überprüfen).

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B – breathing

Brustkorb überprüfen. Zuerst den Brustkorb auf mögliche Verletzungen untersuchen – auch auf dem Rücken! Werden Wunden erkannt, müssen diese steril, tiefe Wunden luftdicht abgedeckt werden. Nach jeder Maßnahme erfolgt erneut die Kontrolle der Atmung. Hat die Atmung ausgesetzt, ist die Herz-Lungen-Wiederbelebung nötig. Dazu 30-mal den Brustkorb durchdrücken und dann zweimal beatmen. Beim Beatmen darauf achten, ob sich der Brustkorb hebt. Dann kommt auch Luft in der Lunge an. Der Rhythmus bei der Herzmassage kann sich am Bee-Gees-Song „Stayin' Alive“ aus den 70ern orientieren. Das Lied hat die optimalen 103 Schläge pro Minute für das Drücken des Brustkorbes.

Illustration: Zwei Hände an einer Wunde

C – Circulation (Kreislauf).

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C – circulation

Kreislauf. Beim Blood Sweep wird der Verwundete auf zusätzliche blutende Wunden untersucht. Mit den Händen wird der gesamte Körper – Kopf, Bauch, Becken, Schritt, Beine, Arme – systematisch abgestrichen. Manche Verletzungen sind schwer zu finden, da sie sich selbst schließen können. Deshalb muss die Haut des Patienten unter Spannung abgestrichen werden. Nach jedem Strich werden die eigenen Hände auf Blut untersucht. Hier gilt: kein Blut – keine Wunden. Gefundene Verletzungen müssen sofort versorgt werden.

Illustration: Eine Person in der stabilen Seitenlage

D – Disability (Bewusstsein).

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D – disability

Bewusstsein. Fragen zu Zeit, Person und Umgebung geben Aufschluss über den Bewusstseinszustand. Ist der Patient bewusstlos, muss er in die stabile Seitenlage gebracht werden. Bei Lungenverletzung wird der Verletzte auf die verwundete Seite gelegt, damit der intakte Lungenflügel ungehindert arbeiten kann.

E – exposure

Weitere Untersuchungen. Den Verwundeten so gut wie möglich vor Witterungseinwirkungen schützen und ruhig stellen! Der Wärmeerhalt steht im Mittelpunkt: Rettungsdecke verwenden, Kopf gegen Auskühlung schützen und nasse Kleidung, durch trockene ersetzen.

von Alexandra Möckel