Transskript Audiobeitrag: Gereon 02

Radio Andernach (RA): Ein neuer Täuschkörper-Bodenroboter für die Bundeswehr, den man im Rucksack mitnehmen kann. Das ist Gereon. Er kann über einen Lautsprecher und ein Rohr mit LED-Lichtern Maschinengewehrfeuer optisch und akustisch simulieren. Zwei Kameras zeigen dem Bediener die Umgebung, der mit vier großen Gummireifen auch durch jedes Gelände kommt. Der Kopf hinter Gereon und gleichzeitig Projektleiter ist Oberleutnant Marc W. Er verriet uns im Interview, ob wir Soldaten bald mit dem Bodenroboter arbeiten können.

Oberleutnant Marc W. (MW): Gereon ist bisher noch ein Prototyp und steht der Truppe jetzt noch nicht in der Breite zur Verfügung. Wir sind jetzt noch am Herausfinden, wie Gereon aussehen muss bzw. was er können muss, um die Truppe zu unterstützen, um den größtmöglichen Effekt in der Truppe zu haben.

RA: Also geht das Team um Oberleutnant Marc W immer näher an den Gereon ran, dem die Truppe dann auch am meisten nutzt. In seiner Funktion ist der Roboter natürlich sehr komplex, die Bedienung wird aber so einfach wie möglich gehalten.

MW: Der Roboter ist zum einen ferngesteuert, also der kann von einem Soldaten gelenkt werden. Er kann aber auch über andere Systeme, über andere Datenverbindungen von einem beliebigen Ort gesteuert werden. Bedeutet, man kann den von München aus in Hammelburg steuern oder von Berlin aus in Freiburg. Außerdem besitzt er autonome Fahreigenschaften.

RA: Das bedeutet, ein Soldat gibt Gereon einen GPSGlobal Positioning System-Punkt und der Roboter findet den Weg dort hin, ohne in den Graben zu fahren. Beispielsweise im Einsatzgebiet kann er dann Feindaufklärung betreiben, natürlich unauffällig. 

MW: Mit dem Tarnen und Täuschen ist es möglich, mit akustischen, visuellen oder thermodynamischen Signalen oder auch einer elektromagnetischen Signatur Feindsensoren zu stören und zu binden.

RA: Gereon kann aber auch als träger für Panzerabwehrmittel genutzt werden. Grundsätzlich kann man also sagen: Der Bodenroboter ist eine mobile Plattform mit verschiedenen Aufbauten, die ferngesteuert oder teilautonom, also teilweise selbstständig, durchs Gelände fährt.