Transkript: Die geologische Wassererkundung

Transkript: Die geologische Wassererkundung

Ort:
Gao
Lesedauer:
2 MIN

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Radio Andernach (RA): Wo es wenig Oberflächenwasser gibt, ist zur Gewährleistung der Wasserversorgung der Zugriff auf das Grundwasser notwendig. Die Bundeswehr betreibt in Mali im Camp Castor darum mehrere Brunnen. Doch bevor das Wasser aus der Tiefe gefördert werden konnte, musste die Frage gestellt werden, wo es hier zu finden ist? Die Antwort darauf liefert der Einsatzgeologietrupp des Zentrums für Geoinformationswesen der Bundeswehr in Euskirchen. Aktuell in Gao besteht er aus dem Truppführer Major Phillip H. und Truppsoldat Oberstabsgefeiter Denni K. . Die Spezialisten erkunden die besten Wasserentnahmestellen und das ganz ohne Wünschelrute, sondern es beginnt laut Geologe M Phillip H. mit …

M Philipp H. (PH): Kartenstudie. Da zieht man sich erst einmal die Grundlagenkarten die man hier hat, geologisch heran.

RA: Das heißt, der Blick ist ins Erdinnere gerichtet. Die Karte liefert Daten wie Bodenbeschaffenheit, Gesteinsarten, ist hier eher mit festerem oder lockererem Material zu rechnen. Wobei lockeres Material besser Wasser führen kann, festeres hingegen, wie z.B. Ton eher nicht. Dem Einsatzgeologietrupp helfen bei der Wassersuche aber auch physikalische Eigenschaften wie der Widerstand von Stoffen. Diesen zu ermitteln ist aber mit einigem Aufwand verbunden, wie Major Phillip H. beschreibt.

PH: Praktisch sieht das so aus, dass wir Erdnägel in den Boden einbringen. Das sind unsere Elektroden, kleine Metallstangen, die wir alle fünf Meter auf eine Distanz bis zu 1,4 Kilometer in den Boden bringen. Und mit einer Messtiefe, die schätzt man dann so auf 400-500 Meter ab und dann hat man eine Auflösung der Widerstandsverteilung im Boden.

RA: Je geringer der Widerstand ist umso besser, denn umso höher ist die Leitfähigkeit. Da Wasser eine hohe Leitfähigkeit hat, ist das ein guter Hinweis darauf hier auch welches zu finden. Trotz aller Geophysik sind Aufschlussbohrungen aber unerlässlich. Sie liefern durch die geförderten Proben den Beweis für Grundwasserleiter. Die Kontrolle durch den Einsatzgeologentrupp begleitet den Brunnenbau aber auch weiter - bis hin zur finalen Bohrung:

PH: Wir als Geologen beraten dann natürlich auch, in welchen Tiefen Grundwasserleiter auch anstehen. Dazu haben wir Sonden und können auch im Bohrloch noch einmal nachmessen wo da Wasserzutritte sind.

RA: Diese speisen auf Bohrtiefen von 300 m dann den Brunnen und stellen die dauerhaft ausreichend Wasserversorgung im Camp sicher, ohne die der ansässigen Bevölkerung im nahegelegenen Gao zu gefährden.

von Karol S.  E-Mail schreiben

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