Transkript zu "Tag 6: Operieren in den Abendstunden"

Transkript zu "Tag 6: Operieren in den Abendstunden"

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4 MIN

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RA: Der letzte Tag der Operation Mankalan im Süden des Landes im Schulterschluss zwischen deutschen und Britischen Kameraden. Wie gewohnt ist mein Ansprechpartner zur Operationsführung, der Groundforce Commander der deutschen Kräfte.

Groundforce Commander (GC): Auch wieder ein interessanter Tag, wir hatten ja gestern verlegt in den neuen Verfügungsraum, von dem wir dann aus in die neue Ortschaften in der Nähe gelegen sind, marschiert sind, um dort vor allem Präsenz zu zeigen, auch Gesprächsaufklärung zu zeigen, Informationen zu sammeln, was wir dann auch am Morgen gemacht haben. Auch wieder zusammen mit unseren britischen Kameraden, ebenfalls in einer nahegelegenen Ortschaft marschiert sind. Dort am Markttag, Präsenz gezeigt haben. Damit die Menschen vor Ort in Sicherheit, Lebensmittel kaufen können, sich unterhalten können und auch einen gewissen Schutz genießen können

RA: Auch das Team OpKom (Operative Kommunikation) war in dieser Ortschaft unterwegs um eine Radiostation zu besuchen. Doch leider war diese Radiostation verlassen und nicht mehr in Betrieb.

GC: Wann und wer da zuletzt war und dann Gesprächsaufklärung durchgeführt haben, um dann gegen die Mittagszeit wieder zurück zu kehren. Man merkt hier deutlich, dass es hier Unterschiede gibt, auch was die Bevölkerung angeht, verglichen zu den letzten Ortschaften an denen wir waren, in denen malische Sicherheitskräfte deutlich präsenter waren. Hier gibt es keine Präsenz von malischen Sicherheitskräften, weniger Präsenz von internationalen Kräften und es war etwas was wir auch dann festgestellt haben, als wir gestern bei eingeschränkter Sicht, also nachts, mal in die Ortschaft zusammen mit den Briten.

RA: Um Präsenz zu zeigen um Terroristen abzuschrecken. Und in der Ortschaft ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.

GC: Die sonst eben gerade in den Abendstunden doch gefährdet sind und das war durchaus spürbar. Einfach in dieser Ortschaft zu realisieren, man wird beobachtet. Es ist eben auch andere Kräfte dich sich im Raum befinden, nahe am NIGER. Das war schon teilweise ein beklemmendes Gefühl, umso mehr freut es natürlich einem, wenn dann aus der Bevölkerung heraus, aktiv auf einen zu gegangen wird und gesagt wird: Danke das ihr hier seid, danke das ihr Präsenz zeigt, danke das ihr für uns da seid, dass wir heute Nacht sicher schlafen können! Und ich denke etwas Besseres zurück zu bekommen, als solche Sätze kann es nicht geben, in so einem Einsatz, weil das ist nun mal unser Kernauftrag.

RA: Das die Gefährdungslage der zivilen Bevölkerung durchaus höher sein kann gerade in Gebieten in denen kaum Truppen agieren war beim letzten Operationstag deutlich spürbar. Wie wichtig es ist, auch an solchen Orten Präsenz zu zeigen, machte der Groundforce Commander auch deutlich.

Groundforce Commander (GC): Auch dort hin zu gehen wo es gefährlich ist, für die Bevölkerung und natürlich auch für uns, aber damit eben zu bewirken, dass die Männer, Frauen und Kinder in so einer Ortschaft, zumindest für eine Nacht gut schlafen können und in Sicherheit sind und wissen, heute kommt kein Feind, heute kommt Terrorist. Heute sind die internationalen Kräfte da, heute ist MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali da und wir sind sicher.

RA: Auch wenn der ein oder andere jetzt denkt, dass es ein Tropfen auf einem heißen Stein ist. Denen kann ich nur sagen, dass alle Tätigkeiten von MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Truppen kommuniziert werden. Es spricht sich somit rum, was wir für die Zivil-Bevölkerung tun oder auch taten.

GC: Und deswegen ist es für mich einer der Aufträge, die wirklich sinnstiftend sind, weil man eben das macht wofür wir ausgebildet sind und wir hier auch tatsächlich dann helfen können. Natürlich war es dann auch schön wieder zurück, spät abends im Verfügungsraum zu sein. Auch ein Gefühl der Erleichterung, dass eben nichts passiert ist, weil es ist in den Raum, in dem es gefährlich ist, in dem die Bevölkerung, in dem auch wir bedroht werden, aber dafür sind wir hier.

RA: Um zu helfen, auch wenn es gefährlich ist, wieder dazu beizutragen, zumindest in dem Zeitraum in denen wir da sind, die Menschen sicherer schlafen können.

GC: Das war auch die letzte Aktivität, die letzte Patrouille, die wir auch wieder gemeinsam mit den Briten. Also auch Seite an Seite mit unseren britischen Kameraden die Patrouille durchgeführt haben. Jetzt noch einmal eine Nacht schlafen und dann geht es morgen in aller Frühe zurück in Richtung Camp Castor, in den Norden und dann hoffen wir natürlich auch alle gesund und munter wieder dort ankommen und ich dann morgen nach dem Marsch ein Fazit ziehen kann und wir heil und munter zurück im Camp sind.

RA: Letzte Nacht unter dem wirklich fantastischen und klarem Sternen Himmel verbringen.
Und dann morgen ausgeruht, den Verfügungsraum verlassen und den Rückmarsch Richtung Camp Castor durchzuführen. 

von Sara-Christin B.

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