Radio Andernach auf der Münchner Sicherheitskonferenz - Teil 1

Radio Andernach auf der Münchner Sicherheitskonferenz - Teil 1

Datum:
Ort:
München
Lesedauer:
2 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Radio Andernach – Das Thema des Tages

Letzte Woche fand in München die größte internationale Sicherheitskonferenz statt. Thema: Die sogenannte „Westlessness“. Das ist ein Kunstwort aus dem Englischen und heißt so viel wie „die Westlosigkeit“. Also, dass wir, die westlichen Staaten, in der Welt an Bedeutung verlieren.
Gut, das ist erstmal nur eine These. Fakt ist aber: Die westlichen Staaten sortieren sich gerade neu. Europa kümmert sich um eine eigene Verteidigung, demgegenüber stehen dann aber auch nationale Alleingänge. Oberleutnant Christin Junge sprach auf der Konferenz mit unserer Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer. 


Oberleutnant Junge:

Die deutsche Verteidigungsministerin hielt auf der größten internationalen Sicherheitskonferenz Gespräche von früh bis spät. In einer unübersichtlicheren Welt und so vielen drängenden Sicherheitsfragen will sich Deutschland, will sich der ganze Westen absprechen.
Am Vormittag beriet sie mit ihren Amtskollegen aus den USA, später mit der aus Frankreich und zwischendrin zum Treffen der Anti-IS„Islamischer Staat“-Koalition.
Frau Kramp-Karrenbauer, wie ist es denn gelaufen?“

Kramp-Karrenbauer:

Die vertrauensvollen bilateralen Gespräche sind natürlich geprägt von den großen Konflikten, von den Fragen „Wie geht’s weiter im nahen und mittleren Osten, in der Sahel-Zone?“ Ich erwarte und will meinen Beitrag leisten, dass bei diesem etwas deprimierenden Befund, der Westen wäre nicht mehr so wichtig, dass wir ein klares Zeichen setzen. Der Westen ist eine faszinierende Idee, die noch heute Menschen wirklich auch packt und deswegen lohnt es sich, dafür zu kämpfen. Das heißt aber auch wir müssen mehr tun.“

Oberleutnant Junge:

„Und das heißt zum Beispiel im Bereich der NATONorth Atlantic Treaty Organization und der EUEuropäische Union als Bundeswehr unsere Vorgaben erfüllen, oder?“

 Kramp-Karrenbauer:

„Das ist genau der Grund, warum wir gesagt haben, auf der Grundlage Weißbuch, auf der Grundlage Fähigkeitsprofil: Wir am Ende einer Zeit zehn Prozent der Fähigkeiten der NATONorth Atlantic Treaty Organization zur Verfügung stellen. Das bedeutet übersetzt rechnerisch circa zwei Prozent des Bruttoinlandprodukts.“

Oberleutnant Junge:

„Nun scheinen die Trendwenden zahlenmäßig ja anzuschlagen. Wan spüren wir denn aber die Unterschiede?“

 Kramp-Karrenbauer:

„Nach all unseren Planungen brauchen wir dafür realistischer weise bis 2031. Bis wir genügend Männer und Frauen haben, das Material dahaben. Aber wichtig ist, dass wir diesen Weg konsequent, Schritt für Schritt gehen; dass wir in der Ausstattung besser werden, auch in unseren eigenen Abläufen; und dass wir im Bundestag dafür sorgen, dass Jahr für Jahr entsprechend auch das Budget nach oben steigt.“

Oberleutnant Junge:

„Und in den Haushaltsverhandlungen des Bundes, die jetzt aktuell ja schon laufen, kann Deutschland dem Vorwurf dann entgegentreten, der Westen verlöre an Bedeutung.“


Und auch dort halten wir Sie, liebe Hörer, auf dem Laufenden. Verteidigungsbudget geht uns alle an. 

von Radio Andernach

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.