Innenansichten des A310 Medevac: medizinisches HighTech

Innenansichten des A310 Medevac: medizinisches HighTech

Datum:
Ort:
Köln-Wahn
Lesedauer:
2 MIN

Radio Andernach (RA): Es piept, es atmet, es blinkt. Regelmäßig werden die medizinischen Geräte im MedEvacMedical Evacuation-Airbus geprüft und gewartet. Dazu gibt es sogar eine Extra-Halle bei der Flugbereitschaft der Bundeswehr in Köln. HFw Peter Hüls ist Medizintechniker und für die Geräte verantwortlich:

Hauptfeldwebel Peter Hüls (PH): „Wir haben hier die ‚Evita-4‘, das ist ein Intensivbeatmungsgerät. Allerdings in der Konfiguration der Luftwaffe, sodass wir diese etwas umbauen mussten. Diese ist nicht so wie beispielsweise einem Krankenhaus oder in den anderen San-Regimentern. Über die Jahre hat sich herausgestellt, dass, wenn diese nur in der Ecke stehen und nicht verwendet werden – darin sind Membranen, Gummidichtungen – diese dann festkleben. Das löst sich dann nicht mehr, wenn das Gerät beatmen soll. So haben wir gesagt, dass wir diese immer mal einen Tag laufen lassen, und so konnten wir das Problem abstellen.“

RA: Aber auch die besten Geräte kommen irgendwann einmal in die Jahre und müssen ausgetauscht werden:

PH: „Wir bekommen jetzt eine ganze Rutsche neuer Geräte, denn unsere sind mittlerweile in die Jahre gekommen. Sie funktionieren zwar alle noch gut, aber irgendwann muss auch mal etwas Neues kommen, da die Technik sich ja auch überholt hat. So erhalten wir jetzt als nächstes Intensivbeatmungsgerät den „Hamilton-T1“, der die „Evita“ ablöst. Das finden wir auch gut, denn der Hamilton wiegt 7 kg, die Evita hingegen 60 kg. Dann müssen wir nicht mehr so viel schleppen (lacht).“

RA: Natürlich gibt es die neue Technik nicht nur für ein Flugzeug. Die Flugbereitschaft in Köln kann bis zu vier MedEvacs gleichzeitig losschicken. Also werden auch alle Geräte mindestens vier Mal vorgehalten und das lässt sich der Dienstherr auch gerne etwas kosten, schließlich geht es hier um das Leben und die Gesundheit der Kameraden.

PH: „Wir haben immer einen Flieger fertig gerüstet, können aber vier komplett bestücken. Dadurch haben wir hier ziemlich viel Material gelagert. Ein Ausrüstungssatz umfasst beispielsweise 28 Spritzenpumpen oder sechs Intensivbeatmungsgeräte mit einem Stückpreis von 60.000 Euro – das alles mal vier, da kommt schon einiges zusammen. Aber Medizintechnik ist eben sehr teuer (lacht).“

RA: Und warum dieses Equipment jeden Cent wert ist, erfahren Sie in ein paar Minuten.

von Janette Wieland