Grenzen des MedEvacMedical Evacuation: kein fliegender OP
Grenzen des MedEvacMedical Evacuation: kein fliegender OP
- Datum:
- Ort:
- Köln-Wahn
- Lesedauer:
- 1 MIN
Radio Andernach (RA): Der MedEvacMedical Evacuation ist eine fliegende Intensivstation. Bis zu 44 Patienten können an Bord medizinisch überwacht und betreut werden. Je nach Schwere der Verletzung oder Erkrankung, liegen die Patienten in sogenannten Patiententransporteinheiten. Dort werden sie an verschiedene Monitore angeschlossen, die Atmung, Puls, Herzschlag usw. überwachen. Auch Medikamente können bei Bedarf verabreicht werden. Nur eines ist während des Fluges nicht vorgesehen. OSA Dr. Christian G. ist der medizinische Leiter an Bord:
OSA Dr. Christian G. (CG): „Wir sind kein fliegender OP. Und natürlich ist eine chirurgische Maßnahme immer am Boden durchzuführen, wo dies deutlich besser geplant werden kann und etwaige Risiken wie Flugturbulenzen nicht stattfinden.“
RA: Im Notfall können allerdings kleinere chirurgische Maßnahmen durchgeführt werden. Normalerweise werden die Patienten aber bereits vor dem MedEvacMedical Evacuation-Einsatz für den Flug vorbereitet. Während dies im Einsatzgebiet geschieht, läuft unterdessen in Köln die Routine an.
CG: „Hier bei der Flugbereitschaft bin ich als Fliegerarzt der einzige Arzt vor Ort, der etwas mit dem MedEvacMedical Evacuation zu tun hat. Die Ärzte, die während des Fluges den Patienten behandeln, kommen aus den Bundeswehrkrankenhäusern. Da haben wochenweise entweder das Bundeswehrkrankenhaus Ulm oder Koblenz Bereitschaft. D.h. ein Intensivmediziner und mindestens auch ein Intensivpfleger stehen bereit und können innerhalb der nächsten 24 Stunden hier nach Köln kommen. Ebenso werden die Notfallsanitäter aus den regionalen San-Einrichtungen angerufen und kommen innerhalb von 24 Stunden hier nach Köln, um dann den MedEvacMedical Evacuation zu beginnen.“
RA: Nach 24 Stunden Vorlaufzeit ist es dann soweit: der Airbus A310 MedEvacMedical Evacuation hebt ab, um Patienten zur weiteren medizinischen Versorgung nach Deutschland zu bringen – und das an 365 Tagen im Jahr!