Transkript "Auf Brunnenfahrt mit dem Einsatzgeologentrupp - Teil 3
Transkript "Auf Brunnenfahrt mit dem Einsatzgeologentrupp - Teil 3
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 3 MIN
Radio Andernach (RA): Mit dem Blick in den Müllbehälter des Brunnens im Pumpensumpf endete die Kamerafahrt bei 260 M unter 0. Der Einsatz-Geologen-Truppführer M Phillip H ist zufrieden, denn er bietet wieder ausreichend Platz um Schmutz aufzunehmen. Damit ist auch der optische Teil der Überprüfung zu Ende, die Kontrollneugier des Prüfers jedoch noch nicht. Denn nach der Kamera kommen zwei Sonden zum Einsatz – zu nächst eine, die Gammastrahlung, also schwache natürliche radioaktive Strahlung erfasst:
M Philipp H. (PH): Die ist sozusagen ein Umkehrwert für Grundwasserleiter. Wenn die hoch ist, deutet das auf einen Tongehalt hin und Ton wollen wir auf jeden Fall nicht, weil wie angesprochen ist Ton immer schlecht für Brunnenbauwerke, weil der uns die Poren zusetzt.
RA: Steigt der Strahlungswert ist der Anteil Ton größer geworden, somit kommt weniger Wasser durch. Im Anschluss wird noch eine zweite Sonde ins Brunnenrohr geführt. Sie misst den genauen Innenrohrdurchmesser. Wird dieser an Stellen massiv kleiner, deutet das daraufhin, das außerhalb auf den Brunnen Material massiv drückt und im schlimmsten Fall die Struktur des Brunnes gefährdet. Nach vier Stunden hat die Brunnencheckliste all ihre Eintragungen erhalten. Der Truppführer der Einsatzgeologen M Phillip H. zieht Bilanz
PH: Wir haben jetzt keine bösen Überraschungen erlebt, keine Schäden festgestellt. Das ist das was ich hauptsächlich sehen will. Noch dazu haben wir gesehen, dass die Reinigung Erfolg gezeigt hat an den Stellen wo wir reinigen wollten.
RA: Ob auch die Förderleistung erhalten oder sogar verbessert wurde, zeigt letztlich ein Pumpversuch. Die Soldaten vom Bohrzug der Spezialpioniere um Oberfeldwebel Sven J. (SJ) packen dabei kräftig an.
SJ: Wir beginnen damit, dass wir erst einmal das Gestänge, die Pumpe, die Kabel, also alles, was in den Brunnen wieder rein muss zu desinfizieren. Dafür haben wir über ABCAtomar, Biologisch, Chemisch eine Chlorlösung bekommen.
RA: Mit deren Hilfe die Gerätschaften vom Schmutz befreit werden. Es dient aber vor allem der Bakterienabtötung, die ansonsten im Brunnen sich verbreitet hätten und zu einer Belastung des Wassers geführt hätten. Die Desinfektion war laut OF Sven J. dabei noch der leichte Teil, denn die Pumpe muss in 110 Meter Tiefe und an ihr hängt noch ein Fördergestänge.
SJ: Das sind immer Fünf Meter lange Stangen und die wiegen natürlich und das muss jetzt Stück für Stück, in fünf Meter Schritten halt reingelassen.
RA: Dafür kommt ein Kran zum Einsatz der alle Pumpkomponenten mit einem Gesamtgewicht von knapp unter einer Tonne ins Brunnenloch hebt. Viel Arbeit die aber für die erfahrenen Hände der Spezialpioniere schon nach gut zwei Stunden beendet ist. Alles ist eingebaut und die Pumpe wird wieder eingeschaltet.
SJ: „Anlassen!“ Genau. Also man kann hier jetzt schon ein bisschen hören, wie bei dem kleinen Hahn, die Luft entströmt. Das heißt, da bewegt sich unten was. Das Wasser wird hochgedrückt.
RA: Es fließt und der Brunnen fördert wieder. Die Spezialpioniere und der Einsatz-Geologentrupp haben Brunnen Delta erfolgreich regeneriert. Doch bevor sein Wasser wieder durch die Leitungen im Camp Castor fließt bleit eine letzte Kontrolle. Die Spezialisten des medizinischen Labors überprüfen, ob keine Verunreinigungen durch die chemische Reinigung ins Wasser gelangt sind.