Das Referat E 3.4 im BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr

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Radio Andernach (RA): Das Referat E 3.4 setzt ja den Forderungskatalog des Planungsamts in Beschaffung um. Jetzt ist es ja nicht so, dass die Mitarbeiter dort die Sachen selber vernähen und produzieren, sondern die Artikel werden durch Lieferanten bereitgestellt. Wie viele das sind, hat Christian Semder kommissarischer Leiter des Referat E 3.4 uns erklärt:

Christian Semder (CS): Das ist schwer zu sagen. Wir haben ungefähr 4500 aktive Artikel und dahinter stecken- weil ja auch diese sich aus vielen Sachen zusammensetzen, wie Knöpfe, Schnallen, Stoffe, Drucke, mehrere tausend Lieferanten; vermutlich.

RA: Viereinhalbtausend Artikel?! Das muss man sich mal vorstellen, wie viel das eigentlich ist. In einer Gummibärchen Verpackung sind ungefähr 85 einzelne Gummibärchen. Da müsste man fast 50 Packungen auskippen auf den Boden…oder essen. Aber zurück zu den Lieferanten, denn Lieferant für die Bundeswehr wird man ja nicht einfach so. Da gibt´s doch bestimmt sowas wie Ausschreibungen oder?

CS: Tatsächlich, es gibt Ausschreibungen. Das läuft über die BwBM, die für die Bundeswehr versucht den Bedarf am Markt zu decken. Diese veröffentlicht im Rahmen eines Vergabeverfahrens dann eben das, was wir brauchen und darauf können sich dann die Teilnehmer am Markt (also die Industrie) bewerben, Angebote einreichen, Muster vorführen und so dann eben, wenn sie den Zuschlag erhalten, Lieferanten für die Bundeswehr werden.

RA: Erklärt Christian Semder. Derjenige, der den Zuschlag erhalten hat, produziert den Ausrüstungsgegenstand, liefert das dann an das Bundeswehr-Bekleidungsmanagement. Die BwBM führt dann u.a. eine Qualitätssicherung durch und dann wird das über die Logistik an die Service-Stationen verteilt. Und hier können wir dann die Ausrüstungsgegenstände empfangen. Bei all den Ausrüstungsgegenständen, die viele Soldaten mittlerweile als veraltet empfinden, wie beispielsweise das sogenannte Koppel; Da stellen sich ja viele die Frage, warum es eigentlich gefühlt so lange dauert, bis mal was Neues kommt. Und die Antwort von Christian Semder ist ganz klar:

CS: Es liegt vor allem an dem Anspruch, den wir im Sinne des Fürsorgegedankens für den Soldaten haben, dass wir ihm gutes, sehr verlässliches Material zur Verfügung stellen wollen, was auch in den harten Einsatzbedingungen, dem stand hält. Dafür gibt es natürlich eine ganze Menge Anforderungen, die alle erfüllt werden müssen. Das wird auch vom Planungsamt sehr sauber aufgesetzt und dann von uns auch entsprechend durchgeführt. Dabei sind wir als öffentlicher Auftrag sowohl an das Haushaltsrecht gebunden, was einen gewissen Vorlauf erfordert, wie auch an das Vergaberecht als öffentlicher Auftraggeber, um dann auch im Rahmen von den Trageversuchen sicherzustellen, dass das bei der Truppe ankommt, was am besten funktioniert.

RA: Klar, bevor irgendetwas schnell schnell beschafft wird, das uns am Ende nichts bringt, soll sichergestellt werden, dass wir was Ordentliches bekommen.

von Maren Bestehorn

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