Ist die Bundeswehr gegen eine zweite Corona-Welle gewappnet?
Ist die Bundeswehr gegen eine zweite Corona-Welle gewappnet?
- Datum:
- Ort:
- Mayen
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die Infektionszahlen in Deutschland steigen wieder. Im Rahmen der Amtshilfe unterstützt die Bundeswehr bei Kontrollen an Flughäfen und Bahnhöfen, transportiert medizinisches Material, stellt Personal für Corona-Teststationen und unterstützt sogar bei der Herstellung von Desinfektionsmittel. Wie sich die Bundeswehr auf eine zweite mögliche Corona-Welle vorbereitet, erläutert Generalleutnant Martin Schelleis, Inspekteur der Streitkräftebasis und Nationaler Territorialer Befehlshaber im Interview bei Radio Andernach.
Trotz des breiten Fähigkeitsspektrums der Bundeswehr in Bezug auf Sanität, Logistik und Krisenmanagement sowie der unbedingten Bereitschaft zur Amtshilfeleistung wurden viele Kräfte nicht abgerufen. Im Gespräch erklärt Generalleutnant Schelleis, warum er dies jedoch als positives Zeichen sieht und wo die Bundeswehr bisher tatkräftige Unterstützung leisten konnte.
Zu Beginn mussten viele Amtshilfeanträge abgelehnt werden
Das deutsche Gesundheitssystem konnte im europäischen Vergleich sehr gut abschneiden, wodurch eine Verschlimmerung der Pandemie hierzulande in engen Grenzen gehalten wurde. Die Bundeswehr hatte hieran vor allem einen personellen Anteil. Doch warum wurden trotz der verfügbaren Manpower der Truppe gerade zu Beginn der Krise Amtshilfeanträge häufig zurückgewiesen?
Die Menge an abgelehnten Amtshilfeanträgen kam jedoch nicht nur durch zu wenige freie Kapazitäten an medizinischem Material und Fachpersonal zustande, sondern auch durch fehlende Kenntnis der Antragsteller über die Leistungsfähigkeit der Bundeswehr. Um diesem Mangel entgegenzuwirken, berät die Bundeswehr nun die zuständigen Stellen im Vorhinein, sodass immer mehr Anträgen nachgekommen werden kann.
Die Vorbereitungen laufen
Seit Ende Juli steigen die Corona-Infektionszahlen in Deutschland wieder an. Was heißt das nun für die Bundeswehr? Als Organisation mit mehr als 250.000 Menschen gilt es zum einen, die eigenen Mitarbeiter zu schützen und zum andern, weiterhin durchhaltefähig im Zuge der Amtshilfe flexibel zu unterstützen.
Dass die Bundeswehr den Herausforderungen dieser Pandemie gewachsen ist, hat sie in den ersten Wochen schon unter Beweis gestellt. Doch auch für die Zukunft zeigt sich Generalleutnant Schelleis optimistisch gestimmt.
Ein Gruß
Der Nationale Territoriale Befehlshaber Generalleutnant Schelleis dankte den Soldatinnen und Soldaten für ihre Leistungen und wünschte ihnen Gesundheit und alles Gute, verbunden mit einem persönlichen Musikwunsch.