Enhanced Air Policing South Teil 1

Enhanced Air Policing South Teil 1

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Hauptmann Caroline Grosse, Radio Andernach (RA): Das Southern Air Policing der NATO wurde bereits 2014 ins Leben gerufen. Seit 2017 wird die Überwachung und Sicherung des Luftraums auf Basis wechselnder Rotationen von Luftstreitkräften verschiedener NATO-Mitgliedsstaaten übernommen. Seit dem 01. Mai ist daher auch die britische Royal Air Force mit vier Eurofightern Typhoon vor Ort. Nun wurden die Kameraden durch die Kräfte des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 aus Wittmund unterstützt.

Hauptmann Philipp S., Presseoffizier Southern Air Policing (PO):  Wir wollen hier zusammen mit den Engländern fliegen. Aber das ist nur ein Aspekt. Für uns ist besonders wichtig, dass wir Abläufe, technische Abläufe und im Verfahren zusammen in Übereinstimmung bringen, dass die zusammen üben, unterschiedliche Vorschriften, Vorgaben, zusammenschauen, wie man die verbessern kann, wie man die gleichmachen kann, so dass zukünftig und das wäre so unsere Idealvorstellung, ein deutscher Techniker an einer englischen Maschine Reparaturen durchführt und andersrum ein deutscher Einweiser die englische Maschine einweist.

RA: Erklärt Hauptmann Philipp S. Er war eingesetzt als Presseoffizier für das deutsche Kontingent in Rumänien. Um diese Abläufe zu trainieren, war die Luftwaffe für zwei Wochen mit einem kleinen Kontingent vor Ort.

PO: Das heißt, wir sind im Moment 40 Soldatinnen und Soldaten, die hier zusammen mit den Engländern üben. Und dieses Kleinstkontingent ist natürlich ein Novum insofern, dass wir kaum Erfahrungswerte haben, ob da dieser Personalansatz ausreicht. Das heißt eine Sache, die wir gerne feststellen würden ist, ist eine kleine Anzahl ausreichend, um so eine Operation durchzuführen oder sollten wir zukünftig – müssen wir da im größeren Maßstab denken?

RA: Die Eurofighter der Luftwaffe haben das britische Kontingent also für einen begrenzten Zeitraum verstärkt. Sowohl die Piloten als auch die Techniker wurden dazu voll in das britische Kontingent integriert. Eine wichtige Rolle spielte vor diesem Hintergrund das Konzept Plug&Fight.

PO: Wir müssen uns vorstellen, die Engländer sind schon seit 01. Mai hier vor Ort, im Rahmen einer NATO-Mission. Die haben eine andere Nation vorher abgelöst und das geht immer so Reih um. Analog wie wir es beim verstärkten Air Policing Baltikum auch machen in Estland. Insofern sind die Engländer jetzt hier sozusagen für die NATO im Einsatz mit ihren Flugzeugen, mit ihrem Personal und wir sind, wenn man das nennen will, die Verstärkung dieser Mission. Also sprich, wir unterstützen die Engländer bei Ihrer Mission mit Personal und auch mit Flugzeugen, so dass sie mehr Möglichkeiten haben. Also im Endeffekt hat man sozusagen ein größeres Kontingent hier vor Ort und dadurch haben sowohl die Engländer mehr Möglichkeiten als auch wir mehr Trainingsmöglichkeiten.

RA: Um die Verfahren und Abläufe zwischen den beiden Luftstreitkräften zu optimieren, sind auch zwei Wochen schon ausreichend, wie der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, erklärt.

Inspekteur Luftwaffe: Wir haben das letztes Jahr schon im Baltikum gemacht – auch beim Air Policing, bei Sicherung des Luftraums. Hier proben wir jetzt für zwei Wochen, dass wir miteinander auch mit scharfer Bewaffnung fliegen können. Das ist nicht so trivial, weil wir müssen – natürlich muss das sicher ablaufen, dass wir gegenseitig die Handlungssicherheit haben, dass der eine an dem anderen Flugzeug arbeiten kann, auch bei scharfer Bewaffnung und dann folgt im nächsten Schritt dann ein gemeinsames Air Policing, was dann auch über mehrere Monate geht. Dafür haben wir uns das Jahr 2022/23 ausgesucht.

von Caroline Grosse