Die Geschichte der Ein-Mann-Packung Teil 1

Die Geschichte der Ein-Mann-Packung Teil 1

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Oberfeldwebel Henry Brandt, Radio Andernach (RA): Jeder Soldat kennt sie denn schön frühestens in der Grundausbildung wird sie für Truppenübungsplatzaufenthalte ausgegeben: die Einmannpackung, kurz EPaEinpersonenpackung. Doch diese Form der Verpflegung ist keine Erfindung der Neuzeit, erklärt uns Oberstabsfeldwebel Oliver Sekuli vom Verpflegungsamt der Bundeswehr in Oldenburg:

Oberstabsfeldwebel Oliver Sekuli (OS): Schon vor über 2.500 Jahren führte Alexander der Große die sogenannte Feldverpflegung ein. Dabei hat er zum Beispiel seine mitgeführten Kriegskarren mit solchen Dingen wie Speck, Mehl, Wurst und Wein ausgestattet. Die Versorgung heute ist natürlich eine ganz andere, aber ohne eine Feldküche und ohne ein logistisches System hat die Feldverpflegung auch vor 2.500 Jahren schon funktioniert. Wobei man dabei wissen muss, dass die sogenannten Söldner – damals die Bezeichnung für Soldaten – sich von ihrem eigenen Sold einkleiden und die Verpflegung bezahlen bzw. leisten können.

RA: Damals bestand diese Verpflegung aus der sogenannten Grütze!

OS: Das war damals ein so bezeichneter Hand- und Mundvorrat für einen Tag. Nach schweren Märschen und Kämpfen mussten die Soldaten sich diesen selbst zubereiten. Es gab damals übrigens schon eine Art STAN, eine STAN-ologische Ausstattung. Dazu zählte eine Handmühle, die aus zwei Steinen und einem dazugehörigen Holzstock bestand. Und dies sind, – vorsichtig gesagt – die damaligen Anfänge des EPaEinpersonenpackung.

RA: Jetzt machen wir einen Sprung ins 19. Jahrhundert, genauer gesagt, in die Zeit um 1870.

OS: Man kam dann auf die Idee, Fabriken für die Herstellung von Konserven zu errichten. Man war also jetzt so weit, dass man Lebensmittel auch haltbar machen konnte.

RA: Von 1870 bis 1914 wurde die Verpflegung stark weiterentwickelt. Man richtete Proviantämter ein, die als Vorläufer von Standortverwaltungen oder Verpflegungsämtern gelten können.

OS: Zu Beginn des Ersten Weltkrieges lagerten in diesen Ämtern Getreide- und Futtermittel, das waren ungefähr 30 Lebensmittelarten. Und diese wurden im Verlauf des Krieges um weitere 20 Lebensmittelarten erweitert. 1910-13 erhielten Truppen dann erste Feldküchen, womit die Kompanien dann für die Kost im Felde für die Soldaten zuständig waren. In den 1920er-Jahren, das waren ja Notjahre, änderte sich die Verpflegung dann in Menge, Art und Zusammensetzung. Beispielsweise gingen damals die Fleischrationen von 250 g auf 140 g zurück.

RA: So viel zur Entwicklung einer Not- oder Feldration.

von Rolf Pauthner

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