Die Ein-Mann-Packung in der Bundeswehr Teil 2

Die Ein-Mann-Packung in der Bundeswehr Teil 2

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RA: Die ersten Testreihen für den Einsatz der neuen EPAs wurde zum Teil auch im Einsatz selbst erprobt. Oberstabsfeldwebel Oliver Sekuli vom Verpflegungsamt der Bundeswehr in Oldenburg erinnert sich zurück:

OS: Wir reden mal von 24 Typen EPaEinpersonenpackung, die hat man mal in „OP North“, also in Afghanistan, testweise herausgegeben. Da hat man einfach handelsübliche Produkte gekauft – da sind super Produkte herausgekommen. Da waren Gimmicks drin, wie zum Beispiel ein Bonbon. Wenn Sie im Auslandseinsatz sind und müssen ein EPaEinpersonenpackung essen und da ist dann auch einmal ein Bonbon drinne – das sind schon tolle, glückliche Gefühle. Diese kann man dann aber nur schwierig in Deutschland verkaufen…

RA: …frei nach dem Motto: Urlaub im Gehirn schaffen! Das kann auch so ein kleines Bonbon auslösen – oder auch Bilder auf der Verpackung:

OS: Die Brotdose zum Beispiel war eine Sonderedition von der Firma Modersohn, die auch unser Roggenschrotbrot produziert. Dort haben Sie dann ein paar Kühe auf der Dose gesehen, einen Trecker fahren. Da haben Leute dann richtig Gefühle nach Hause bekommen, denn der Kamerad, der die Dose Brot vielleicht in der Hand hatte, hatte zuhause dann vielleicht auch ein Kind und einen Hund…da kommen dann sofort positive Signale und Sie verknüpfen was miteinander.

RA: Heimatgefühle bei der Verpflegung im Einsatz. Momentan gibt es zehn Typen EPaEinpersonenpackung.

OS: Wir versuchen wieder, die zwölf Typen EPaEinpersonenpackung an unsere Grenze zu bringen, sag ich mal vorsichtig. Die Vorgabe war einmal: zwölf Typen. Das ist letztlich so, dass sie dann eine Typenvielfalt haben. Momentan besteht das EPaEinpersonenpackung aus 36 Einzelartikeln. Wir sind im Jahr 2014 umgeswitcht, wir haben diese ganzen „Getrocknete-Obst-Sachen“…

RA: Alles wichtige Energie- und Vitaminlieferanten. Von den zehn Typen EPA sind Typen 1-6 für die ganze Truppe und die restlichen vier für die spezialisierten Kräfte.

OS: Da liegt der Unterschied vor allem in die kcal-Werten. Das normale EPA hat bis zu 3.600kcal und das für die Spezialisierten Kräfte, das EPA-Leicht, also EPA 7-10, hat bis zu 4.200kcal. Das besteht aus dehydratisierten Produkten – wenn Sie Wasser hinzufügen, geht es wieder in den ursprünglichen Zustand zurück. Darin sind mehr Energieriegel und es ist relativ klein portioniert.

RA: Spezielle Operationen verlangen auch spezielle Verpflegung. So hat man das EPA optimal auf die jeweiligen Verwendungen angepasst.

von Rolf  Pauthner