Die Idee einer Berufsarmee

Die Idee einer Berufsarmee

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Oberleutnant Melina Hannig, Radio Andernach: Bis es im Jahr 2011 zur Aussetzung der Wehrpflicht kam, war es ein langer Prozess. Fast 40 Jahre vorher, im Jahr 1974, erkannte die Bundesregierung bereits, dass eine Freiwilligenarmee die Zukunft ist. Hauptmann Andreas Eichner vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr hat uns mehr dazu verraten.

Hauptmann Eichner: Bereits das Weißbuch der Bundesregierung 1973/74 wies darauf hin, dass eine Freiwilligenarmee, die wir heute sind, perspektivisch zu schaffen sein könnte. Aber nur sofern eine veränderte Sicherheitslage vorliegt. Und offenbar sah man dann Ende 2010 oder auch Anfang 2010 diese veränderte Sicherheitslage für die Bundesrepublik Deutschland gekommen.

OL Hannig: Denn da wurde die Wehrpflicht abgeschafft. In den insgesamt 50 Jahren der Wehrpflicht haben über 8 Millionen Soldaten so ihren Dienst geleistet. Was häufig vergessen wird: Mit der Aussetzung der Wehrpflicht fiel auch der Zivildienst weg. Dort ist die Anzahl jedoch deutlich geringer. Zusammengezählt kommt Deutschland auf nicht ganz 3 Millionen Zivildienstleistende. Auch interessant ist, wie sich mit der Zeit die Dauer der Wehrpflicht änderte.

Hauptmann Eichner: Eingeführt wurde sie mit einer 12-monatigen Dauer. Dann wurde sie sukzessive erhöht - wo man auch gut ablesen kann, wie sich die Spannung im damaligen Ost-West-Konflikt steigerte – auf 15 und dann auf 18 Monate. Dann wieder auf 15 gesenkt, das war auch der längste Zeitraum, den die Wehrpflicht dauerte. Um dann schließlich wieder gesenkt zu werden auf 12, auf 10, auf 9 und zuletzt 6 Monate.

OL Hannig: Die Dauer der Wehrpflicht hat sich also immer an der aktuellen sicherheitspolitischen Lage bemessen. So wie eben auch bei ihrer Aussetzung. Und auch bei einer möglichen Wiedereinführung im Spannungs- und Verteidigungsfall ist die sicherheitspolitische Lage Maßstab.

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