Brücke
Brücke
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Oberleutnant Maren Bestehorn: Also ganz ehrlich, irgendwie war's am Anfang für uns verwirrend: Alle haben immer von Brücken gesprochen. “Oben auf der Brücke“, „der ist auf Brücke“, „Brücke hört“. Das schien irgendwie schon etwas Wichtiges zu sein, aber eine Brücke haben wir nicht gefunden. Aber da gibt's einen, der definitiv weiß, wo und was die ist, nämlich Korvettenkapitän Florian - er ist der erste Offizier, kurz 1O an Bord. Was er macht, hat er uns erklärt:
Korvettenkapitän Florian: Erst mal die gesamte administrative Arbeit, also Bearbeiten von Gesuchen, Anträgen und Beurteilungen. Daneben organisiere ich hier den Tagesdienst. Es gibt hier jeden Tag einen Tagesbefehl, damit hier jeder weiß, wann er wo zu sein hat und wann er was zu tun hat. Ansonsten bin ich aber auch gerne mal auf der Brücke unterwegs. Oberleutnant Maren B.: Aha! Sie haben es gehört, da war sie wieder die Brücke.
Korvettenkapitän Florian: Die Brücke ist der Ort auf dem Schiff, wo das Schiff gefahren wird und wo andere Tätigkeiten stattfinden. Das Schiff wird 24 Stunden, 7 Tage die Woche, 365 Tage (im schlechtesten Fall) betrieben.
Oberleutnant Maren Bestehorn: Die Brücke ist also im oberen Bereich des Schiffs. Von hier aus sieht man alles und hier wird das Schiff geführt. Die anderen Tätigkeiten, die der erste Offizier hier erwähnt hat, wollten wir natürlich genauer unter die Lupe nehmen. Eine davon ist der WOWachhabender Offizier, der Wachoffizier. Oberleutnant zur See Jan ist nicht nur der dritte Schiffsversorgungsoffizier an Bord, sondern eben auch in seiner Seewache WOWachhabender Offizier. Das heißt:
Oberleutnant zur See Jan: WOWachhabender Offizier heißt bei uns, dass ich einer der brückenwachhabenden Offiziere bin. Das heißt, dass ich in erster Linie hier an Bord eingesetzt bin als brückenwachhabender Offizier und gemäß der Ordnung nur in zweiter Funktion als dritter Schiffsversorgungsoffizier. Auf See bin ich einer von denen, die oben das Kommando über die Brücke übernehmen und im Auftrag des Kommandanten entsprechend kommandieren und lenken.
Oberleutnant Maren Bestehorn: Und zum Kommandieren und Lenken von so einem riesen Schiff wie der Bonn braucht es definitiv eine ordentliche Portion Ruhe und Gelassenheit.