Diagnose PTBSPosttraumatische Belastungsstörung – Informationen für Psychotherapeuten
Nicht immer zeigen sich die Symptome einer PTBSPosttraumatische Belastungsstörung unmittelbar. Angehörige der Bundeswehr, die Folgen einer Einsatzschädigung erst nach Ende ihrer Dienstzeit feststellen, suchen oft auch den Rat einer zivilen Psychotherapeutin oder eines zivilen Psychotherapeuten. Daher ist es auch für diese wichtig, über das nötige Wissen zu verfügen.
Einsatzgeschädigten die richtigen Fragen stellen
Wenn Bundeswehrangehörige aus dem Auslandseinsatz in die Heimat zurückkehren, bringen sie häufig belastende Erlebnisse mit. Nach der Rückkehr, wenn Körper und Seele zur Ruhe kommen, können Symptome auftreten, die auf eine Posttraumatische Belastungsstörung hindeuten.
Betroffene haben vielleicht schon länger bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Doch häufig ignorieren sie Symptome wie Panikattacken, Schweißausbrüche oder Albträume. Sie schämen sich und wollen nicht als schwach gelten. Wenn sich Betroffene mit PTBSPosttraumatische Belastungsstörung-Symptomen an zivile Psychologische Psychotherapeutinnen und -therapeuten wenden, sind daher Ihr Einfühlungsvermögen und Ihre Expertise gefragt. Insbesondere Sie als psychotherapeutisch behandelnde Instanz müssen bei der Behandlung Parallelen ziehen zwischen Ereignissen, die teilweise Jahre zurückliegen, und den heutigen Problemen.
Fragen Sie bei Verdacht auf eine PTBSPosttraumatische Belastungsstörung gezielt nach, um zu prüfen, ob die Leiden Ihrer Patientin oder Ihres Patienten auf den beruflichen Einsatz zurückzuführen sind. Diese Fragen helfen Ihnen:
- Sind oder waren Sie bei der Bundeswehr und an Auslandseinsätzen beteiligt?
- Haben Sie dabei belastende Situationen erlebt?
- Denken Sie oft daran?
- Schlafen Sie schlecht? Haben Sie Albträume?
Informieren Sie die Patientin oder den Patienten auch über die Betreuungs- und Unterstützungsangebote der Bundeswehr und der Militärseelsorge.
PTBSPosttraumatische Belastungsstörung verstehen heißt auch „Soldat sein“ zu verstehen
Sie halten einen Auslandseinsatz für die mögliche Ursache auffälliger Symptome? Dann kann dieser Tipp vor Beginn Ihrer psychotherapeutischen Behandlung hilfreich sein: Informieren Sie sich über die Bundeswehr und deren sozio-kulturelle Spezifika. Die Militärzeit von Soldatinnen und Soldaten ist beispielsweise bestimmt von Regeln und Werten wie Kameradschaft und Verbundenheit. Diese Werte finden Bundeswehr-Angehörige im zivilen Alltag oft nicht wieder. Ihnen fehlt der soziale Zusammenhalt. Die Folge: sie fühlen sich entfremdet und isoliert.
Je mehr Sie als ärztliche oder Psychologische Psychotherapeutin oder ärztlicher oder Psychologischer Psychotherapeut über die Bundeswehr-Strukturen wissen, desto eher verstehen Sie, was PTBSPosttraumatische Belastungsstörung-Betroffene verunsichert und belastet. Und desto zielgerichteter können Sie in die Behandlung einsteigen.
Das folgende Video hilft, Posttraumatische Belastungsstörungen bei Soldatinnen und Soldaten besser zu verstehen:
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PTBSPosttraumatische Belastungsstörung verstehen: Fortbildungsangebote speziell für Sie
Sie möchten Betroffenen gezielt helfen? In Zusammenarbeit mit den Landespsychotherapeutenkammern bietet die Bundeswehr überregionale Fortbildungen zu PTBSPosttraumatische Belastungsstörung – speziell für Ihre fachliche Profession – an. Darin lernen Sie die Strukturen der Bundeswehr kennen und erfahren, welchen Belastungen die Bundeswehr im Einsatz ausgesetzt ist. Je mehr Hintergrundwissen Sie als psychologische oder psychotherapeutische Fachkraft haben, desto zielgerichteter können Sie bei der PTBSPosttraumatische Belastungsstörung-Behandlung vorgehen.
Sie haben Fragen zu solchen Fortbildungen oder möchten sich anmelden?
Das geht bei Ihrer Landespsychotherapeutenkammer.
Sie haben therapeutische Fachfragen zur PTBSPosttraumatische Belastungsstörung-Behandlung?
Wenden Sie sich an das Psychotraumazentrums des Bundeswehrkrankenhauses Berlin. Sie erreichen das PTZPsychotraumazentrum während der Bürozeiten unter +49 30 2841-1621. Oder schreiben Sie eine E-Mail.
So rechnen Sie Ihre Behandlung ab
Generell gilt: Auch wenn die Dienstzeit von PTBSPosttraumatische Belastungsstörung-Betroffenen vorbei ist, steht die Bundeswehr weiterhin in der Verantwortung für ihre ehemaligen Soldatinnen und Soldaten. Das kann, je nach Status und bereits erfolgter Anerkennung einer Wehrdienstbeschädigung, auch die Übernahme der Kosten für stationäre wie ambulante Psychotherapien mit einschließen.
So rechnen Therapeuten mit und ohne Kassenzulassung ab
Zu Beginn der Therapie bringen Patienten ein Überweisungsformular für Ihre Abrechnung mit. Auf dem Formular sehen Sie auch, wie Sie bei Fragen die zuständigen Truppenärzte erreichen.
Sie sind ärztlicher oder Psychologischer Psychotherapeut oder ärzliche oder Psychologische Psychotherapeutin und haben keine Kassenzulassung? Auch dann übernimmt die Bundeswehr die Kosten. Sie rechnen dann nach der GOÄ/GOP nach dem 2,2-fachen Satz ab.
Leistungen von Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern oder von Psychologinnen und Psychologen, die die Zulassung zur Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz haben, sind von der unentgeltlichen truppenärztlichen Versorgung (utV) nicht eingeschlossen und werden durch die Bundeswehr nicht übernommen.
Sie haben allgemeine Fragen zum Abrechnungsverfahren?
Das Kommando Regionale Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung hilft Ihnen weiter.
Ansprechstellen für Psychotherapeuten
Bei einem Verdacht auf Einsatzschädigung bei aktiven oder ehemaligen Bundeswehrangehörigen sollten Sie die Patienten auch auf die Betreuungs- und Unterstützungsangebote der Bundeswehr hinweisen.