Ein PTBS Erkrankter sitzt einer Therapeutin im Gespräch an einem Tisch gegenüber

PTBSPosttraumatische Belastungsstörung – Was professionelle Helfer wissen sollten

Die Behandlung einer PTBSPosttraumatische Belastungsstörung ist auch für die helfenden Professionen eine Herausforderung. Hier finden Ärzte, Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Beraterinnen und Berater des BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialdienstes und der Seelsorge unterstützende Information im Umgang mit Einsatzgeschädigten der Bundeswehr.

Informationen für helfende Professionen

Soldat stützt sein Gesicht in die Hände und verdeckt es dadurch

An PTBSPosttraumatische Belastungsstörung Erkrankte benötigen professionelle Hilfe. Dafür brauchen Helfer Fachwissen

Bundeswehr/Martin Stollberg

Die Bundeswehr beteiligt sich seit Anfang der 1990er Jahre an multinationalen Einsätzen außerhalb Deutschlands. Unsere Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten dabei einen anspruchsvollen Dienst – aber nicht immer kann das Erlebte so einfach verarbeitet werden.

Gerade psychische Einsatzfolgeschäden bleiben häufig über einen längeren Zeitraum unentdeckt und unbehandelt. Eine PTBSPosttraumatische Belastungsstörung tritt oft erst nach Monaten oder Jahren auf. Manche Symptome können sich auch erst nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst zeigen. Eine PTBSPosttraumatische Belastungsstörung zu erkennen ist daher für professionelle Helferinnen und Helfer nicht immer einfach.

Wenn Sie als medizinische, psychologische, berufsförderungs- oder sozialdienstliche Ansprechperson mit möglichen PTBSPosttraumatische Belastungsstörung-Symptomen konfrontiert werden, ist es wichtig, daran zu denken, dass die Ursache möglicherweise auf eine Tätigkeit bei der Bundeswehr zurückzuführen ist.

Gut informieren. Besser diagnostizieren.

Eine gute Kenntnis über psychische Einsatzfolgestörungen ist notwendig, um eine möglichst frühzeitige Diagnose zu ermöglichen. Daher weitet die Bundeswehr die Informationen für zivile Ärztinnen und Ärzten sowie für Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten über die jeweiligen Landespsychotherapeutenkammern aus. Fragen Sie dort nach Fortbildungen in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr, aber auch nach Broschüren und Fachvorträgen zu berufsbezogener PTBSPosttraumatische Belastungsstörung

Im Leitfaden „Umgang mit psychisch und physisch Einsatzgeschädigten in der Bundeswehr“ finden Sie zudem umfangreiche Informationen. Die Broschüre stellt sämtliche Bundeswehr-Einrichtungen und -Fachdienste vor, die militärische und zivile Einsatzgeschädigte im aktiven Dienst behandeln und unterstützen. 

Ansprechstellen bei Gesundheitsschäden durch Einsatzunfälle

Hier finden Sie alle Einrichtungen und Ansprechstellen, die militärische und zivile Einsatzgeschädigte unterstützen oder behandeln.

Ansprechstellen bei Gesundheitsschäden durch Einsatzunfälle Ansprechstellen bei Gesundheitsschäden durch Einsatzunfälle PDF, nicht barrierefrei, 395 KB

Weitere Informationen für professionelle Helfer

Sie möchten mehr darüber erfahren, wie Ihre und benachbarte Professionen bei PTBSPosttraumatische Belastungsstörung helfen können? Oder Sie fragen sich selbst, ob Sie bei der Behandlung von Einsatzgeschädigten richtig vorgehen? Hier erhalten Sie einen Überblick.

Sie haben fachliche oder organisatorische Fragen?

Hier sehen Sie, welche Ansprechstellen und Einrichtungen bei der Bundeswehr für die Behandlung und Therapie bei Posttraumatischen Belastungsstörungen zuständig sind.

Das Kommando Regionale Sanitätsdienstliche Unterstützung betreibt eine zentrale, sanitätsdienstliche Koordinierungs- und Ansprechstelle für Einsatzgeschädigte Soldatinnen und Soldaten für deren ambulante medizinische Versorgung. 

Die SKAESanitätsdienstliche Koordinierungs- und Ansprechstelle für Einsatzgeschädigte ist das Bindeglied zwischen der personalführenden Stelle und den medizinischen Versorgungseinrichtungen. Sie berät Einsatzgeschädigte zu medizinischen Fragen in enger Zusammenarbeit mit den Bundeswehrkrankenhäusern, regionalen Sanitätseinrichtungen dem PTZPsychotraumazentrum, dem Zentrum für Sportmedizin der Bundeswehr und dem Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr.

Die SKAESanitätsdienstliche Koordinierungs- und Ansprechstelle für Einsatzgeschädigte unterstützt medizinische Untersuchungen, Behandlungen und Rehabilitationsmaßnahmen durch ein effektives Informationsmanagement für PTBSPosttraumatische Belastungsstörung-Betroffene, Familienangehörige, beteiligte Vorgesetzte und das beteiligte Fachpersonal.

Die Interdisziplinären Patientenzentrierten Rehabilitationsteams (IPRInterdisziplinäre Patientenzentrierte Rehabilitationsteams) arbeiten auf der Ebene der Bundeswehrkrankenhäuser sowie der regionalen Sanitätseinrichtungen. 

Sie planen, koordinieren und steuern fach- und approbationsübergreifend den Behandlungs- und Rehabilitationsverlauf der an PTBSPosttraumatische Belastungsstörung– erkrankten Soldatinnen und Soldaten. Dazu gehört zum Beispiel auch, individuelle Behandlungs- und Therapiepläne für die Einsatzgeschädigten zu erstellen. 

Die Sportschule der Bundeswehr führt in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Sportmedizin der Bundeswehr die Trainings „Sporttherapie nach Einsatzschädigung“ und „Spezielle Sporttherapie nach Einsatzschädigung“ als Rehabilitationsmaßnahmen durch.

Im Verbund mit anderen Einrichtungen der Bundeswehr und gegebenenfalls zivilen Einrichtungen übernimmt das Zentrum für Sportmedizin die Rehabilitation der an PTBSPosttraumatische Belastungsstörung-Erkrankten mit dem Schwerpunkt der somatischen Rehabilitation. 

Die körperlich-sportlichen Aktivitäten unterstützen den komplexen Prozess der psychiatrisch-psychotherapeutischen Rehabilitation bei psychisch und psychosomatisch Erkrankten. Das Rehabilitationsprogramm steht grundsätzlich allen einsatzgeschädigten Bundeswehrangehörigen offen.

Das Psychotraumazentrum der Bundeswehr am Bundeswehrkrankenhaus Berlin hat die Aufgabe, interdisziplinär wissenschaftliche Grundlagenarbeit bei PTBSPosttraumatische Belastungsstörung mit den Erkenntnissen aus der psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung und der psychologischen sowie sozialdienstlichen Betreuung zusammenzuführen. 

Die gewonnenen Forschungsergebnisse fließen direkt in die medizinische Begutachtung und Behandlung betroffener Bundeswehrangehöriger ein.

Tipp für helfende Professionen

Empfehlen Sie gerne das „Fachberatungsseminar Betreuung und Fürsorge unter einem Dach“. Es unterstützt Betroffene und Familien auf dem Weg zurück in ein PTBSPosttraumatische Belastungsstörung-freies Leben. Alle Seminartermine finden Sie hier.

Fragen Sie die Experten

Die Klinischen Direktoren der Kliniken für Psychiatrie und Seelische Gesundheit an den Bundeswehrkrankenhäusern sind Ihre Ansprechpartner, wenn Sie fachliche Fragen zur Behandlung von psychischen Erkrankungen haben.

  • Porträtaufnahme von Oberstarzt Dr. Gerd Willmund

    Oberstarzt Dr. med. Gerd Willmund

    Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie am Bundeswehrkrankenhaus Berlin, kommissarischer Leiter Zentrum für Psychiatrie und Psychotraumatologie

  • Portrait von Dr. Helge Höllmer

    Oberstarzt Dr. med. Helge Höllmer

    Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie am Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, Zentrum für seelische Gesundheit.

  • Porträtbild von Frau Dr. Simon, blonde kurze Haare, Brille,

    Oberstarzt Dr. med. Ursula Simon

    Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie am Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Klinik VI - Psychiatrie und Psychotherapie.

  • Ein Soldat im Portrait

    Oberstarzt Dr. med. Frank J. Reuther

    Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychotraumatologie

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