Visitation

Bischof Bätzing besucht Sanitätsregiment 2 in Rennerod

Bischof Bätzing besucht Sanitätsregiment 2 in Rennerod

Datum:
Ort:
Rennerod
Lesedauer:
3 MIN

Gerechtigkeit schafft Frieden

Im Rahmen der Visitation hat Bischof Dr. Georg Bätzing die Alsberg-Kaserne in Rennerod besucht. Während einer Feldandacht dankte er den Soldatinnen und Soldaten „für Ihren Beitrag, den Sie, auch unter dem Einsatz Ihres Lebens, immer wieder für den Frieden leisten“.

Bischof Bätzing, der Leitenden Militärdekan Monsignore Rainer Schnettker, Militärdekan Michael Kühn und Soldaten vor der Kaserne

Bischof Bätzing besucht das Sanitätsregiment 2 der Alsberg-Kaserne in Rennerod

Bistum Limburg/Britta Fischer

„Frieden und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeiten, sie müssen errungen werden“, das sagte der Bischof von Limburg und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Georg Bätzing, Anfang Juni bei einer Feldandacht in der Alsberg-Kaserne in Rennerod. Angesichts des Konfliktes in der Ukraine werde deutlich, dass Krieg keinen Frieden schaffe. „Gerechtigkeit schafft Frieden“, erklärte der Bischof. Frieden sei nicht automatisch da, man müsse etwas für ihn tun, führte Bätzing weiter aus und dankte den anwesenden Soldatinnen und Soldaten ausdrücklich: „Danke für Ihren Beitrag, den Sie, auch unter dem Einsatz Ihres Lebens, immer wieder für den Frieden leisten. Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch – der diese Worte gesagt hat, hat sich ebenfalls mit seinem ganzen Leben für den Frieden eingesetzt“, so Bätzing.

Weltweite sanitätsdienstliche Unterstützung und subsidiäre Amtshilfe im Inland

Der Bischof von Limburg hat das Sanitätsregiment 2 in der Alsberg-Kaserne, in der 1.050 Soldatinnen und Soldaten stationiert sind, im Rahmen der Visitation des Bezirkes Westerwald besucht. Begleitet wurde er dabei unter anderem vom Leitenden Militärdekan Monsignore Rainer Schnettker und Militärdekan Michael Kühn. Bei einem Rundgang über das Gelände erläuterte der Kommandeur Oberstarzt Dr. Sven Funke gemeinsam mit dem stellvertretenden Kommandeur Oberstleutnant Hans-Jürgen Neumüller, dass das Regiment mit mobilen klinischen Behandlungseinrichtungen weltweit bei Erkrankungen, Unfällen oder Verwundungen sanitätsdienstliche Unterstützung leistet und medizinische Versorgung sicherstellt.

Neben den Einsätzen im Ausland leistet das Sanitätsregiment 2 auch subsidiäre Amtshilfe im Inland. Während der Corona-Pandemie unterstützten die Soldatinnen und Soldaten des Regiments zivile Kräfte und Institutionen, unter anderem in Altenheimen, an den Teststationen und in Krankenhäusern, beispielsweise in Ludwigshafen, wo sie den Betrieb der städtischen Kliniken gewährleisteten, nachdem es vor Ort Schwierigkeiten aufgrund eines hohen Personalausfalls gegeben hatte. Bei einem Wasserschaden in der Kinderklinik Siegen konnte zudem durch die Unterstützung und die modularen Sanitätseinrichtungen des Regimentes der OP-Betrieb aufrechterhalten werden. Auch während der Flutkatastrophe 2021 waren Soldatinnen und Soldaten im Einsatz und leisteten Hilfen in den Hochwassergebieten.

Gerade in der Region Trier habe es in diesem Zusammenhang äußerst kritische Situationen gegeben, berichtete Kommandeur Funke und erinnerte an eine Sanitäterin, die im letzten Moment aus einem Transporter gerettet werden konnte, bevor dieser in den Fluten versank. Da sei viel hängengeblieben bei den Frauen und Männern, so Funke. In solchen Momenten könne die Militärseelsorge unterstützen, berichtete der Kommandeur. Er sei sehr dankbar für diesen Bereich des Militärpfarrers in Uniform, der eine Bindung zu den Soldatinnen und Soldaten aufbaue, die bis in die private Lebensbegleitung hineingehe, sagte der Kommandeur.

„Wie geht es Menschen, die für Frieden und Sicherheit stehen?“

Ein Gefühl für militärisches Leben bekommen, darum ging es Bischof Bätzing bei der anschließenden Begegnung mit Soldatinnen und Soldaten des Sanitätsregiments 2. „Was sind die Fragestellungen, die Sie beschäftigen? Wie geht es Menschen, die für Frieden und Sicherheit stehen?“, wollte der Bischof wissen. Die Krisen der jüngsten Vergangenheit und die damit verbundenen Einsätze der Bundeswehr bei der Coronahilfe, der Fluthilfe und in Bezug auf den Krieg in der Ukraine hätten die Akzeptanz der Bundeswehr in der Gesellschaft gesteigert, berichtete einer der anwesenden Soldaten. Noch vor einem halben Jahr sei es aus seiner Sicht „undenkbar gewesen, einen Sonderhaushalt für die Bundeswehr gegenüber der Bevölkerung zu rechtfertigen.“

Gleichzeitig fühlten sich einige Soldatinnen und Soldaten von der Politik der vergangenen zehn Jahre alleingelassen. „Man gibt sein Leben und wird von der politischen Führung nicht wertgeschätzt“, sagte ein Soldat. Die Situationen der vergangenen Jahre hätten auch die Bundeswehr und die Truppe vor neue Herausforderungen gestellt: „Was passiert mit meiner Familie, meinen Kindern oder meinen Eltern, wenn ich in den Einsatz muss?“, sei eine Frage, die sich insbesondere bei Alleinerziehenden und Teilzeitkräften stelle. Anerkennung und Wertschätzung im eigenen Beruf seien wichtig, insbesondere bei den notwendigen und schwierigen Diensten, die die Soldatinnen und Soldaten für die Gesellschaft leisteten, sagte Bätzing. „Es braucht eine neue Aufmerksamkeit für die Menschen, die für ihre Aufgaben mit dem Leben einstehen“, so der Bischof.

von Britta Fischer

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