Time-Out-Seminar in der jordanischen Wüste

Die Wüste als spiritueller Ort

Die Wüste ist ein lebensfeindlicher Ort und gleichzeitig ein spiritueller Lebensraum. Von nichts abgelenkt suchen Menschen dort die Auseinandersetzung mit sich selbst und den Grund des Lebens. Jesus hatte seine Schwierigkeiten nach 40 Tagen alleine in der Wüste. Er wurde vom Teufel versucht. Aber: er blieb standhaft. (Matthäus 4, 1-11)

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Das deutsche Einsatzkontingent Operation Inherent Resolve ist in Al Azraq mitten in der Wüste Jordaniens stationiert. Eine kleine Gruppe nutzte den Sonntag (13. März), um die Wüste nach dem Vorbild Jesu nochmal aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen: als Ort der Spiritualität. Wir haben uns im Bibelteilen intensiv mit dem Text im Matthäus-Evangelium, Kapitel 4, 1-11 auseinandergesetzt. Es ging um das Zusammenspiel von Geist und Teufel, um Befehle und Dienstverständnis, um Brot (das hier Viele vermissen, denn die deutsche Brotbackkultur ist einmalig), um unsere heutigen, weltlichen Versuchungen, und um die Pracht der Welt (und Plastikflaschen, die in der Wüste wachsen …).

Die anschließende Wanderung durch die Einsamkeit der Wüste bot Zeit, die Themen des Bibelteilens nachwirken zu lassen. Ein Highlight war die gemeinsame Stille am Ende der Wanderung. Fünf Minuten des Schweigens und der absoluten Stille – das sind wir auf einem Flugplatz lebend umgeben von Stromgeneratoren nicht mehr gewohnt, und umso mehr konnten wir es genießen. 

Auf dem Rückweg sind wir einer beduinischen Familie begegnet, die uns spontan in ihr Zelt eingeladen hat. Die jordanische Gastfreundschaft ist unvergleichlich! Es hat uns demütig gemacht und auf eine ganz besondere Weise geerdet, die Einfachheit der Beduinen so hautnah zu erleben. 

Eine einzigartige Kulisse, die Auseinandersetzung mit den Themen der Bibel und des Lebens, jordanische Kultur – es war ein wunderbarer Tag, an dem unsere Seelen eine kurze Auszeit der Einsatzbelastungen erfahren durften.