20 Jahre Bikerwallfahrt in der Rhein-Region
20 Jahre Bikerwallfahrt in der Rhein-Region
- Datum:
- Ort:
- Nörvenich
- Lesedauer:
- 3 MIN
Am Morgen des 25. Mai 2023 versammelten sich bei strahlendem Wetter und trockenem Asphalt etwa 260 Bikerinnen und Biker, die der Bundeswehr angehören, zur diesjährigen Motorradwallfahrt.
In Bonn hatte diese Veranstaltung vor 20 Jahren mit etwa 30 Bikern seinen Anfang genommen. Damals war der inzwischen Leitende Militärdekan Schnettker Standortpfarrer und Johannes Bresa dessen Mitarbeiter. In 20 Jahren wurde daraus eine Wallfahrt der gesamten Bundeswehr-Rheinschiene mit Bikern aus verschiedensten Standorten der Region. Mittlerweile zählt die jährliche Veranstaltung bis zu 300 Teilnehmende. Begleitet wird dies durch soziale Projekte, beispielsweise eine Spendensammlung für die Flutopfer der Ahr, was auch in den Medien entsprechende Beachtung fand.
Unvergessen auch das vermeintliche Wunder vor 20 Jahren während der 1. Wallfahrt: Bei der Fahrzeugsegnung hatte der damalige Standortpfarrer Schnettker ein Motorrad segnen sollen, was nicht mehr ansprang. Nach der zweiten Segnung lief es wie geschmiert.
Zur diesjährigen Eröffnungsfeier war der Katholische Leitende Militärdekan Rainer Schnettker angereist. Für die Militärische Seite war Oberst Lau vom Verteidigungsministerium zugegen. Die geistliche Leitung des Tages hatte Militärpfarrer Michael Bendel aus Mayen, selbst auch Motorradfahrer.
Auf einem Parkplatz des Bundesministeriums bekamen sie zunächst das Logo der Wallfahrt, von Oberstleutnant Gunnar Fritsch entworfen, um es sichtbar am Motorrad für diesen Jubiläumstag anzubringen.
Oberst Lau übernahm die Ansprache für die militärische Seite. Er lobte das Engagement der Beteiligten und dankte den Verantwortlichen, u. a. Pfarrhelfer Bresa und Stabshauptmann Lück, für die umfangreichen Vorbereitungsmaßnahmen. So wünschte Oberst Lau allen einen besinnlichen Tag und eine gute, vor allem aber sichere Fahrt.
Der Leitende Militärdekan Rainer Schnettker begrüßte alle Teilnehmenden und dankte vor allem denjenigen, die durch ihre logistische Unterstützung das Gelingen dieser Großveranstaltung erst möglich machen. Vor dem Hintergrund des 20jährigen Jubiläums hob er die Motorradwallfahrt und deren Bedeutung für die „Kirche unter Soldaten“ hervor. Die Organisatoren hätten diese Motorradwallfahrt zu einer außerordentlich beeindruckenden Veranstaltung entwickelt, die in der Region kaum mehr wegzudenken sei.
Am Ende der Eröffnungsfeier rief Bresa die Teilnehmer zum akustischen Start der Wallfahrt an ihre Maschinen. 260 Motorräder wurden angelassen und fuhren mit einem Hupkonzert in 28 Gruppen an der „Weihwasser-Station“ mit der Segnung durch den Leitenden Militärdekan Schnettker zum Start in die Tagestour.
Nach der Fahrt entlang malerischer Strecken an Rhein und Mosel sowie Westerwald trafen die Gruppen am Zielort „Abtei Marienstatt“ ein, wo es ein gemeinsames Essen im Brauhaus der Abtei gab.
„Helm ab zum Gebet“
Beim anschließenden Biker- Gottesdienst in der Abteikirche begrüßte der Pilgerleiter von Marienstatt Pater Ignatius alle Teilnehmenden und informierte unter anderem zur Geschichte der Abtei. Militärpfarrer Bendel ging in seinem Gottesdienst auch auf den Soldatenberuf ein, der ebenfalls Pilgercharakter habe.
Etwas Besonderes sei die vorbildliche Kameradschaft an einem solchen Tag, unabhängig von Rang und Dienstgrad. Der Schluss-Satz der Predigt „Helm ab zum Gebet“ traf somit im doppelten Sinne zu. Pfarrhelfer Bresa brachte „Ich bete an die Macht der Liebe“ an der Abtei-Orgel zu Gehör, bekannt aus dem Großen Zapfenstreich der Bundeswehr. Mit „Conquest of Paradise“ von Vangelis wurde der Gottesdienst beendet, passend zum gelungenen Tag und paradiesischen Wetter.
Zum Abschluss des Tages zeigten sich alle Beteiligten erneut sehr angetan von der Veranstaltung; nicht nur die Teilnehmenden, sondern auch fremde Pilger, die so ein Ereignis selten gesehen haben. Beim Abschied der Bikerinnen und Biker wurde schon die Frage gestellt: “Wann und wohin startet die nächste Wallfahrt?“