Militärbischof Overbeck besucht die Operationszentrale "Corona-Amtshilfe" in Berlin
Militärbischof Overbeck besucht die Operationszentrale "Corona-Amtshilfe" in Berlin
- Datum:
- Ort:
- Berlin
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Der Katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck besuchte das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr (KdoTerrAufgBw) in Berlin. Die operative Arbeit der Streitkräfte im Inland steht seit Monaten vor allem durch die Corona-Hilfe von Soldatinnen und Soldaten in unterschiedlichen zivilen Einrichtungen im Blickpunkt.
In der Operationszentrale (OpZ) der Julius-Leber Kaserne zeigte Oberst i.G. Armin Schaus dem Bischof, wie die Corona-Hilfe der Bundeswehr organisiert wird. Dieser ließ sich von den Soldatinnen und Soldaten in die jeweiligen Aufgaben- und Landesbereiche einweisen. An den Lagekarten und im Gespräch gewann er dadurch einen persönlichen Eindruck in die Hilfeleistung mit ihren Höhen und Tiefen.
Soldaten treten für die Schwächeren ein
In der OpZ werden eingehende Hilfeersuchen angenommen, dokumentiert und innerhalb kurzer Zeit entschieden. Die Soldatinnen und Soldaten sind dafür rund um die Uhr im Schichtbetrieb tätig und einer brachte es auf den Punkt: „Wir sind da, wo die Schwächsten der Gesellschaft sind.“
In jedem Bundesland menschliche Schicksale
„Zurzeit haben wir eine hohe Schlagzahl“, erfuhr Bischof Overbeck von den Bearbeitern für das Bundesland Nordrhein-Westfalen. Viele kleine Kärtchen auf der Karte und zahlreiche Aktenmappen verdeutlichen, dass viele Hilfe-Ersuchen in der Bearbeitung zur Entscheidung vorlagen. Hinter allen diesen Dokumenten verbergen sich Menschen, betonten die Soldaten an allen Stationen einmütig. Für den Bischof Gelegenheit zum Nachhaken.
Katholische Militärseelsorge bietet Hilfe an
Bischof Overbeck war bewegt von der Aussage, wie sehr die Soldaten im Hilfseinsatz von ihrer Tätigkeit betroffen sind: „Der Umgang mit dem Tod wird von den jungen Soldaten anders wahrgenommen“, teilte ein Lagebearbeiter mit. Die Tätigkeit in Altenheimen würde sie auch nach dem Dienst noch schwer beschäftigen. „Die Militärseelsorge begleitet die Soldatinnen und Soldaten überall“, sagte Overbeck und Militärdekan Bernd F. Schaller vom Katholischen Militärpfarramt Berlin I pflichtete dem bei.
Gefühle spielen eine große Rolle
Auch als Prellbock dienten die Soldaten in der OpZ, erfuhr Bischof Overbeck. „Manchmal kommen Anrufe herein, da entlädt sich angestauter Ärger über scheinbar riesige organisatorische Hürden und noch schlimmer. Bei der Kontaktnachverfolgung stellt sich heraus, dass eine Person bereits verstorben ist.“ Das Mitgefühl war den beschreibenden Soldaten anzusehen. Aber schon schnell nach dem Beginn der Hilfeleistung habe es so etwas wie „Einsatznachbereitung“ gegeben, damit die Soldatinnen und Soldaten mit ihren Erlebnissen eine Hilfe zur Bewältigung erfahren.
Wie die Militärseelsorge mit dem Technischen Hilfswerk, dem Deutschen Roten Kreuz, mit dem Bevölkerungsschutz und der Katastrophenhilfe eng zusammenarbeitet, lesen Sie in der März-Ausgabe „Ausnahmezustand“ der Monatszeitschrift KOMPASS.Soldat in Welt und Kirche.
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