Pilot besucht Unglücksstelle

Gedenken an den Absturz bei Illdorf

Gedenken an den Absturz bei Illdorf

Datum:
Ort:
Neuburg an der Donau
Lesedauer:
3 MIN

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Kein Flug ohne Madonna

Familientag und Dankgottesdienst für Überleben eines Piloten nach Flugzeugabsturz

 

Militärpfarrer Frank Schneider und Pfarrhelferin Alexandra Kuffer beim Gottesdienst

Standortgottesdienstes zum Familientag für die Angehörigen und Familien des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 Neuburg an der Donau

Bundeswehr

Im Zentrum des Standortgottesdienstes zum Familientag für die Angehörigen und Familien des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 Neuburg an der Donau stand die „Madonna di Loreto“, also die Gottesmutter von Loreto bei Ancona in Italien. Eine Figur dieser Madonna steht hinter Glas im Tower des Flugbetriebsgeländes des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74. Zum ersten Mal seit der Einweihung des neuen Towergebäudes im Jahre 2017 hat die Figur das Gebäude verlassen und wurde eigens für den Gottesdienst zum Familienfest am 6. Juli 2023 neben dem Altar aufgestellt.
Aufgrund der legendären Erzählung der wundersamen und schadlosen Überführung des Hauses der Maria von Nazareth nach Loreto wurde sie bereits von den ersten Tagen der Luftfahrt an zur Patronin des Luftverkehrs und sogar der Luftstreitkräfte erwählt. 

Bei spanischen Piloten gibt es den Brauch, im Cockpit ein Bild der „Madonna di Loreto“ anzubringen. Dies offenbarte sich der Bevölkerung rund um und in Neuburg, als ein Flugzeug eines spanischen Piloten in der Nähe von Illdorf am 30. Mai 2005 abstürzte. Der Pilot überlebte, und an der Absturzstelle fand eine Bäuerin ein Marienbild, und zwar das der Maria von Loreto. In diesem glücklichen Fall ein echter Beleg für die Devise: „Kein Flug ohne Madonna!“.

Bildnis der "Madonna di Loreto"

Die Patronin der Luftfahrt die "Madonna di Loreto"

Bundeswehr

Der spanische Pilot, mittlerweile Oberstleutnant Ricardo Vidal Díaz, besuchte am 12. Juli 2023 das Geschwader. Im Rahmen dieses Besuches kam er auch an die Absturzstelle, oder genauer gesagt, an die Stelle, wo er mit dem Fallschirm auf den Boden landete. Diese gehört zur Ortschaft Illdorf, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. 

In deren Pfarrkirche fand ein Gedenk- und Dankgottesdienst statt, ebenfalls mit einer figürlichen Darstellung der „Madonna di Loreto“, die vom damaligen spanischen Militärattaché im Austausch gegen das Original des Bildes aus dem abgestürzten Kampfjet an den Ortspfarrer und die Ortsvertreter übergeben wurde. Jährlich wird seitdem das Gedenken an den Absturz begangen, den Pilot und Anwohner verschiedener umliegender Ortschaften an Leib und Leben nahezu schadlos überlebt haben. Die Wirbelbrüche, die durch den harten Aufschlag von Díaz mit dem Schleudersitz entstanden sind, sind gut verheilt und dem Spanier äußerlich nicht anzumerken – Grund genug, dankbar zu sein!
 

Militärpfarrer Frank Schneider und seine Pfarrhelferin Alexandra Kuffer beim Gottesdienst

Militärpfarrer Frank Schneider feiert mit ca. 400 Teilnehmern einen Familiengottesdienst

Bundeswehr

Nicht zuletzt Papst Franziskus hat das Gedenken an die Muttergottes von Loreto noch einmal aufgewertet, indem er 2019 den 10. Dezember zum Gedenktag für die Kirche weltweit erklärt hat. Der Ursprung ist, dass das Haus der Maria am 10. Dezember 1294 in Loreto „erschienen“ ist. Viele Umstände des „Erscheinens“ konnten durch historische Forschung aufgeklärt werden. Dass es sich im Kern dennoch um ein Wunder handelt, lässt sich wissenschaftlich nicht „wegerklären“, sondern im Gegenteil nur bestätigen. Dies trifft scheinbar auch auch auf den Absturz am 30.05.2005 zu - die Hand am Steuerknüppel konnte nicht mehr für den glimpflichen Ausgang garantieren; da hatte wohl jemand anderes die Hand im Spiel.
Der Hinweis darauf sollte auch beim Gottesdienst am Familientag am 6. Juli 2023 nicht fehlen, den immerhin etwa 400 Anwesende mitverfolgten und in der Bayernhymne seinen Abschluss fand. Schließlich greift diese auf, was schon die Bibel weiß und als Name und somit als „Programm“ Gottes ausgibt: „Gott ist mit uns“.

Ein Soldat mit einem Liederzettel

Militärpfarrer Frank Schneider feiert mit ca. 400 Teilnehmern einen Familiengottesdienst

Bundeswehr
von Frank Schneider / Lars D. Sielisch

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