Seelsorge im Klinikalltag

Militärpfarrer mit besonderer Aufgabe

Militärpfarrer mit besonderer Aufgabe

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
2 MIN

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Das Bundeswehr-Zentralkrankenhaus Koblenz ist ein Ort in dem der Alltag oft von Hektik und medizinischer Präzision geprägt ist – mittendrin ein Raum der Ruhe und des Zuhörens: das Katholische Militärpfarramt. 

Militärpfarrer Frank Aschenberger und Militärseelsorgeassistentin Doris Krömer im Gespräch

Militärpfarrer Frank Aschenberger und Militärseelsorgeassistentin Doris Krömer im Gespräch

Katholische Militärseelsorge/Doreen Bierdel

Hier, im Bundeswehr-Zentralkrankenhaus Koblenz, haben Militärpfarrer Frank Aschenberger und Militärseelsorgeassistentin Doris Krömer über Jahre hinweg ihren Dienst getan. Aschenberger bezeichnet sich selbst als „Zeithaber“ – ein Begriff, der in einem Krankenhaus eine besondere Bedeutung bekommt. Denn hier geht es nicht nur um medizinische Versorgung, sondern auch um seelischen Beistand.

Ein Krankenhaus mit besonderer Aufgabe

Das Bundeswehr-Zentralkrankenhaus Koblenz ist das größte spezialisierte Krankenhaus der Bundeswehr. 1957 gegründet, versorgt es verwundete Soldatinnen und Soldaten aus Auslandseinsätzen, aber auch zivile Patientinnen und Patienten. Die Zahlen sind beeindruckend: 506 Betten, rund 20.000 stationäre Patientinnen und Patienten im Jahr, dazu 220.000 ambulante Behandlungen. Doch hinter den nüchternen Fakten stehen Menschen – und genau sie stehen für Aschenberger und Krömer im Mittelpunkt.

Seelsorge mitten im Klinikalltag

Der Arbeitsalltag eines Militärpfarrers in einem Krankenhaus unterscheidet sich deutlich von dem in einem Ausbildungs- oder auf einem Truppenstandort. Hier tragen die Soldatinnen und Soldaten weiße Kittel statt Flecktarn, doch ihr Dienst ist nicht minder fordernd. „Die Menschen hier sind ständig mit Schicksalen konfrontiert. Das geht nicht spurlos an ihnen vorbei“, sagt Aschenberger. Seine Aufgabe: ein offenes Ohr für Sorgen und Ängste, ein Raum für Gespräche, ein Ort der Stille inmitten des Trubels. 

Die Kapelle im Bundeswehr Zentralkrankenhaus

Die Kapelle im Bundeswehr Zentralkrankenhaus in Koblenz

Katholische Militärseelsorge/Doreen Bierdel
Militärseelsorgeassistentin Doris Krömer bereitet den Gottesdienst vor

Seelsorge im Klinikalltag: Doris Krömer in der Kapelle im Bundeswehr Zentralkrankenhaus

Katholische Militärseelsorge/Doreen Bierdel

Seine Angebote richten sich in erster Linie an die Mitarbeitenden des Krankenhauses. Er will keine Erwartungen wecken oder Verpflichtungen schaffen, sondern Möglichkeiten bieten. „Ich freue mich, wenn Menschen über einen längeren Zeitraum wiederkommen und Vertrauen aufbauen“, sagt er. Doch auch für die Patientinnen und Patienten ist er da. Wer ihn braucht, findet ihn auf den Stationen – ein Gespräch, eine Hand, die hält, ein Moment des Trostes.

Ein Team, das trägt

An Aschenbergers Seite: Doris Krömer. Sie ist seit fast drei Jahrzehnten eine feste Stütze in der Militärseelsorge und hat viele Pfarrer kommen und gehen sehen. „Mit jedem Seelsorger verbindet mich eine besondere Erinnerung“, erzählt sie. In ihrer langen Dienstzeit hat sie herausfordernde Zeiten erlebt – eine davon war der Beginn der Corona-Pandemie. „In einem Krankenhaus ist eben alles etwas anders, und das gesundheitliche Wohlergehen steht immer an erster Stelle“, erklärt Krömer.

Abschied mit Dankbarkeit

Doch nun endet eine Ära. Aschenberger wechselt zum 1. März 2025 nach Hamburg an die Führungsakademie der Bundeswehr. Krömer geht Ende Juni 2025 – allerdings nicht nach Hamburg, sondern in den wohlverdienten Ruhestand. „Es wird Zeit“, sagt sie und lächelt. Ein wehmütiges, aber zufriedenes Lächeln. 

Die beiden hinterlassen Spuren. Viele Menschen haben sie begleitet, viele Geschichten gehört, viele Momente geteilt. „Es ist ein Privileg, diese Arbeit tun zu dürfen“, sagt Aschenberger. Krömer nickt: „Und es war eine gute Zeit.“ Das Katholische Militärpfarramt im Bundeswehr-Zentralkrankenhaus Koblenz wird weiterbestehen. Neue Gesichter werden kommen, neue Gespräche geführt werden. Aber eines bleibt: ein Ort des Vertrauens, der Seelsorge – und der Zeit für Menschen.

von Doreen Bierdel

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