Briefaktion begleitet Advent- und Fastenzeit in Husum
Briefaktion begleitet Advent- und Fastenzeit in Husum
- Datum:
- Ort:
- Husum
- Lesedauer:
- 2 MIN
Kennen Sie Nis Puk?
Den kleinen Kobold aus der Folklore und Sagenwelt des schleswig-dänischen Raums? Für die Kinder unserer Soldatinnen und Soldaten spielt er seit dem Advent letzten Jahres eine besondere Rolle, denn wegen der andauernden Pandemie fielen alle kirchlichen Veranstaltungen aus – auch in der Adventszeit und ebenso in der diesjährigen Fastenzeit.
Das Husumer Militärpfarramt stand vor dem Problem, wie man jemandem eine Freude machen kann, ohne sich wirklich begegnen zu können/dürfen. Und es sind ja gerade die Kinder, die in den geprägten Zeiten besonders unter der gegenwärtigen Lage leiden!
So entstand unsere Idee einer Briefaktion, wobei jede Woche eine neue Geschichte den Fortschritt des Advents bzw. der Fastenzeit begleitet. Nis erlebt mit seinen Puken-Freunden und Gefährten die Adventszeit und die Fastenzeit: Sie setzen sich mitunter bewusst mit dem Glauben auseinander, manchmal erleben sie aber auch Dinge, deren religiöse Dimension einem auf den ersten Blick gar nicht bewusst ist. Der Glaube wird so im alltäglichen Leben geerdet und niedrigschwellig ins Gespräch gebracht.
Ein Elternbrief hilft den Großen, die Puken-Geschichte inhaltlich zu nutzen, wenn in der Familie über Glaube & Co. gesprochen wird – und regt vielleicht auch dazu an, dass man einmal wieder „generationenübergreifend“ über Gott und die Welt ins Gespräch kommt. Für die Kinder lag jedem Brief außerdem eine Idee bei, wie man z.B. den Sonntagnachmittag „pukengerecht“ nutzen konnte – mal zum Basteln, zum Backen, Malen, Spielen und vieles andere mehr. Und da man ja wusste, dass „der Nis“ uns nicht vergisst, freute man sich mitunter schon eine ganze Woche lang auf den nächsten Puken-Brief und was der wohl mit sich bringen würde.
Was sich zu Beginn des Advents als Notlösung entwickelt hatte, entpuppte sich in der Adventszeit als Volltreffer. Wir bekamen durchweg positive Rückmeldungen, die von einem schlichten „Danke“ bis zu langen „Leserbriefen“ reichten, die sich darüber freuten, dass etwas für die Kinder gemacht wird, denen zu Hause die Decke auf den Kopf fällt und die sich von allen allein gelassen und vergessen fühlen. Was den Kindern Freude machte, dass tat auch den Erwachsenen gut. Sogar Kameradinnen und Kameraden ohne Kinder meldeten sich mit der Bitte, doch ebenfalls die Briefe zugeschickt zu bekommen.
Im Scherz sagen wir, dass dieser tolle Erfolg ohne „unseren Nis“ nicht möglich gewesen wäre. Natürlich sehnen wir uns im Team danach, wieder kirchliche Veranstaltungen wie Familien-Wochenenden u.a. durchführen zu können, aber leider haben wir das nicht in der Hand. Wenn die Zahl der Inzidenzen (hoffentlich) weiter sinkt und das Impfprogramm (endlich) Fahrt aufnimmt, werden wir gerne wieder zur Normalität zurückkehren. Vielleicht müssen wir uns dann überlegen, wie wir „unseren Nis“ dann in das Angebot für Kinder bei unseren Familien-Wochenenden integrieren können, denn eigentlich kann man einen Kobold ja nicht sehen.