63. Internationale Soldatenwallfahrt feierlich beendet
63. Internationale Soldatenwallfahrt feierlich beendet
- Datum:
- Ort:
- Lourdes
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- 3 MIN
Gottesdienst, Konzert und eine Bilanz
Die 63. Internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes ist am Sonntag zu Ende gegangen. Etwa 14.000 Teilnehmer aus rund 40 Nationen waren es in diesem Jahr, so die erste Bilanz.
Gut 500 davon kamen aus Deutschland. Wegen organisatorischer Vorgaben konnten nur 161 Soldatinnen und Soldaten im Zeltlager untergebracht werden – es hatten deutlich mehr ihr Interesse angemeldet - alle anderen Personen waren in Hotels untergebracht. Nicht zuletzt deshalb waren zu jeder Tageszeit deutsche Uniformen in der Stadt, im Heiligen Bezirk und im Zeltlager zu sehen, und meist auch zufriedene Gesichter.
Zufrieden zeigte sich am Sonntag auch der Wallfahrtsdirektor, Militärdekan Michael Kühn, mit dem Verlauf der Wallfahrt, wenngleich es einige Wermutstropfen gab, auch mit der Zahl der deutschen Teilnehmer. „Nach drei Jahren Corona ist das viel“, sagte er. Es müsse erst wieder anlaufen, die junge Generation erst hineinwachsen.
Organisatorisch sei auf deutscher Seite alles gut gegangen, „das ist ein eingespieltes Team“. Aber nicht nur bei den Arbeiten im Hintergrund lief alles rund, dasselbe gelte auch für die Veranstaltungen. Der Gottesdienst an der Grotte und die Bischofsmesse im Auditorium Padre Pio seien wunderbar gewesen und haben viele beeindruckt. Das Entzünden der Kerzen für die Gefallenen wurde von vielen Teilnehmern begleitet – Dekan Kühn ist sich sicher: „Unsere Programmpunkte waren sehr gut.“
Das gelte im Übrigen auch für die Zusammenarbeit mit zwei Nachbarländern: „Wir haben eine starke Partnerschaft mit Österreich und der Schweiz.“ Diese soll in den kommenden Jahren noch intensiviert werden, zumal sich die Schweiz und Österreich in einem wichtigen Punkt von anderen Ländern, die mit großen Delegationen anreisen, unterscheiden – sie bringen auch „ältere“ Soldaten mit. Dies sei wichtig, damit die Soldatinnen und Soldaten leichter miteinander ins Gespräch kommen können.
Andere Teilnehmer wie etwa Frankreich und Italien reisen mit sehr jungen Kadetten an, was die Kontaktaufnahme teils erschwere. „Das sind konzeptionelle Unterschiede“, die allerdings Auswirkungen haben. Auf den Charakter der Wallfahrt, bei dem es schließlich um Verständigung der Soldatinnen und Soldaten untereinander gehe, aber auch für das Zusammenleben. Im Zeltlager etwa, das nur noch von denjenigen betreten werden darf, die dort untergebracht sind, und auch die Internationale Begegnungsstätte im Zeltlager, die früher ein beliebter Treffpunkt war und in diesem Jahr wenig besucht wurde. Diese Probleme zu lösen sei eine große Herausforderung. Dennoch, das Fazit des Wallfahrtsdirektors ist eindeutig: „Ich bin zufrieden.“
Ein Höhepunkt der Wallfahrt
Vor dem Ende der Lourdes-Wallfahrt, die am Abend mit dem Konzert des Marinemusikkorps aus Wilhelmshaven zu Ende ging, gab es vormittags noch einen Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes für die deutschen Soldatinnen und Soldaten. Lange war es aufgrund der Witterung unsicher, ob der Sonntags-Gottesdienst auf dem „Pic du Jer“, einem der höheren Berge im Umfeld von Lourdes, in diesem Jahr stattfinden könnte. Aber nachdem sich über fünfzig Pilgerinnen und Pilger mit der Zahnradbahn in die Nähe des Gipfels begeben hatten, blieb es zwar kalt, vor allem aber trocken. So feierten Militärdekan Sylwester Walocha und Militärpfarrer Roman Fries vor eindrucksvoller, immer wieder wolkenverhangener Kulisse die Heilige Messe.
„Wir sind stolz auf euch!“, begrüßte Walocha die Soldatinnen und Soldaten, die sich nicht hatten abschrecken lassen, und ging später in der Predigt auf die besondere Perspektive in den Bergen ein. Unter dem Motto „Wir sind nicht allein“ endete die Feier und ging in eine Agape über, bei der Essen und Trinken geteilt wurden.
Auch im Frühjahr 2024 werden wieder Tausende Soldatinnen und Soldaten in Lourdes gemeinsam für Frieden beten, Gottesdienste feiern und eine gemeinsame Zeit verbringen.