Festliche-osterfrohe Tage im Irak
Festliche-osterfrohe Tage im Irak
- Datum:
- Ort:
- Irak
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die Heilige Woche im Irak
Am Abend des Gründonnerstags versammelte sich die Einsatz-Gemeinde in der Oase, um in einer Agape-Feier an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern zu erinnern. In der Mitte des Stuhlkreises entstand die „Tafel“, die dann gedeckt und geschmückt wurde. Corona-konform gab es keine Fußwaschung, sondern Pastoralreferent Stefan Hagenberg ging mit Desinfektionsmittel und Papiertüchern von Teilnehmerin zu Teilnehmer, damit diese sich die Hände desinfizieren konnten.
Eine Soldatin hatte speziell für diese Feier ein Brot gebacken, das nach dem Lobpreis gemeinsam gebrochen und gegessen wurde. Statt des einen Bechers ging nach dem Lobpreis über den Wein ein Krug herum, aus dem die Gläser gefüllt wurden. Wir tranken gemeinsam und dankten danach Gott mit einem Lied. Die Feier endete mit dem Vaterunser und einem Segenswunsch.
Am Karfreitag trafen wir uns um 15.00 Uhr am gleichen Ort. In der Kreismitte entstand anhand der Symbole Stein, Fessel, Wasserschale und Dornenkrone der Leidensweg Jesu vom Garten Gethsemane bis zum Kreuzigungsort Golgota. Als Zeichen der Kreuzverehrung und der Hoffnung, dass der Tod nicht das letzte Wort haben werde, schmückten wir das Kreuz mit Blumen. Danach folgte der Fürbitt-Teil, in dem wir auch der Gefallenen des Karfreitagsgefechts vor zehn Jahren gedachten.
Der Auferstehungsgottesdienst fand am Ostersonntag um 10.00 Uhr auf dem Marktplatz statt. Er wurde maßgeblich von einem Chor, der sich extra zu diesem Anlass zusammengefunden hatte, gestaltet. Auch einen Gitarrenspieler konnte ich gewinnen. Nach intensiven Proben gelang es uns, ein Stück sogar zweistimmig zu singen. Dennoch gab es vor dem Beginn des Gottesdienstes einiges Lampenfieber. Das war aber völlig unbegründet, denn mit viel Leidenschaft und Rhythmus begeisterten die Sänger und Sängerinnen alle Mitfeiernden.
Da die eigentliche Osterkerze nicht rechtzeitig angekommen war, mussten wir eine normale Altarkerze umfunktionieren. Das hineingeritzte Kreuz war nur schwer zu erkennen, dafür erstrahlten die Wundmale im Sonnenlicht. Es herrschte eine festlich-osterfrohe Atmosphäre. Nach dem Gottesdienst brauchte die Oase-Mannschaft noch ein paar Minuten, bis die Kanapees fertig waren. Diese Zeit überbrückten wir mit einem „Wunschkonzert“, in dem einige geistliche „Evergreens“ erklangen. Die Oster-Atmosphäre hielt noch den gesamten Tag an, obwohl nachmittags schon wieder der Dienstbetrieb anlaufen musste.