Besuch in der Green Line Zone
Besuch in der Green Line Zone
- Datum:
- Ort:
- Zypern
- Lesedauer:
- 2 MIN
Am 22. Juni 2023 wurden 18 in Limassol stationierte Soldatinnen und Soldaten der UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Mission zusammen mit ihrem Seelsorger Militärpfarrer Dr. Andreas Rudiger in der Deutschen Botschaft in Nicosia empfangen.
Die seit 2021 zuständige Deutsche Botschafterin Anke Schlimm nahm sich 90 Minuten Zeit, um die Hintergründe der politischen und gesellschaftlichen Situation in Zypern zu erklären.
Am Nachmittag bekam die deutsche Abordnung die Möglichkeit, zusammen mit einer britischen Patrouille die Green-Line in Nicosia zu begehen. Diese wurde von den UNUnited Nations- Friedenstruppen 1974 als Pufferzone auf der Insel geschaffen, um eine Eskalation zwischen griechischen und türkischen Zyprern zu verhindern. Im menschenleeren Grenzgebiet verfallen die Häuser, Autos und andere Hinterlassenschaften der siebziger Jahre.
Hier wurde die Geschichte der vergangenen Jahrzehnte auf eindrücklichste Art und Weise verewigt.
Die Bereitschaft für den nächsten Schritt
Im Libanon sorgen Soldatinnen und Soldaten der Mission UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon für sichere Hoheitsgewässer. Die libanesische Marine hat mit einer komplexen Übung bewiesen: Sie besitzt die notwendigen Fähigkeiten, diese Pflicht zu übernehmen.
Am 25. April bewies die libanesische Marine, dass sie einen weiteren Abschnitt hin zur selbstständigen Überwachung der eigenen Hoheitsgewässer absolviert hat. Gemeinsam mit der libanesischen Luftwaffe und der Maritime Task Force (MTFMaritime Task Force) der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon) übten sie das Vorgehen zum Identifizieren, Anrufen und Durchsuchen eines Schiffes. Der Kommandeur der libanesischen Marine, Colonel Haissam Dannaoui, der Force Commander UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon General Aroldo Lazaro und der Kommandeur der MTFMaritime Task Force, Flottillenadmiral Michael Busse, beobachteten den Ablauf aus der Operationszentrale der Beirut Naval Base.
Grundvoraussetzung für einen sicheren Betrieb
„Jedes Schiff wird vor dem Befahren der libanesischen Hoheitsgewässer befragt. Es muss unter anderem Angaben zu Besatzung, Fracht und Fahrtziel machen“, erklärt Kapitänleutnant Johannes B., der als Ausbilder für die Lebanese Armed Forces Navy (LAF-NLibanese Armed Forces Navy) fungiert. Er fügt hinzu: „Die gesammelten Daten werden im Anschluss ausgewertet. Dann wird entschieden, ob eine weiterführende Inspektion eines Schiffes durch libanesische Behörden durchgeführt werden muss oder ob es frei passieren kann.“ Eine Grundvoraussetzung dafür ist der sichere Betrieb der Küstenradarstationen sowie ein ständiger Austausch mit den Schiffen der UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon MTFMaritime Task Force. Vergangenen Dezember hatte die LAF-NLibanese Armed Forces Navy diese Koordination über einen Großteil der Hoheitsgewässer des Landes von der MTFMaritime Task Force übernommen.
Das Boarding: Die erste Annäherung
Die Übung beginnt, als eine der Radarstationen ein verdächtiges Schiff an die Operationszentrale der libanesischen Marine in Beirut meldet. Die übermittelten Daten sind auffällig. Nach mehreren erfolglosen Anrufversuchen über Funk, sogenannten Hailings, entscheidet die LAF-NLibanese Armed Forces Navy: Eine Durchsuchung ist notwendig. Ein Boarding-Team nähert sich dem Schiff auf einem Speedboot, der Quick Reaction Unit, und klettert über eine Leiter an Bord. Dort treffen die Soldaten auf eine Besatzung, die nicht kooperieren möchte. Daraufhin seilt sich wenig später ein weiteres Team von einem Hubschrauber der libanesischen Luftwaffe ab, um tatkräftig zu unterstützen. Gemeinsam durchsuchen sie erfolgreich das Schiff.
Selbstständiges Überwachen der eigenen Hoheitsgewässer
„Mit der aktuellen Übung haben die Frauen und Männer der libanesischen Marine bewiesen, dass sie willens und in der Lage sind, ihren Pflichten zum Schutz der eigenen Gewässer nachzukommen“, resümiert Flottillenadmiral Michael Busse und kündigt an: „Darauf können und werden wir aufbauen.“ Die UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon MTFMaritime Task Force unterstützt die Bemühungen des Libanon, seine Seestreitkräfte aufzubauen und seine Seesicherheitsaufgaben selbstständig auszuführen. Zu diesem Zweck trainieren deutsche Marineausbilder regelmäßig mit den Besatzungen der Radarstationen und der Schiffe. Die Demonstration der Fähigkeiten der LAF-NLibanese Armed Forces Navy ist ein bedeutender Schritt in Richtung des angestrebten Ziels.
Verantwortung für die gesamten Küstengewässer in Sicht
In einem nächsten Zwischenziel soll die libanesische Marine die Verantwortung für die Koordination ihrer gesamten Küstengewässer übertragen bekommen. „Der Fokus liegt nun auf der Zertifizierung des libanesischen Marinehauptquartiers und der Küstenradarstationen nach internationalen Standards“, ergänzt Korvettenkapitän Benjamin B., verantwortlicher Offizier für die Ausbildung und Kooperation von LAF-NLibanese Armed Forces Navy mit der MTFMaritime Task Force. „Darüber hinaus wird die Einbindung der libanesischen Luftwaffe weiter ausgedehnt und vertieft.“