Rabbiner David Geballe als erster Kölner Militärrabbiner ins Amt eingeführt
Rabbiner David Geballe als erster Kölner Militärrabbiner ins Amt eingeführt
- Datum:
- Ort:
- Köln
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In der Luftwaffenkaserne in Köln-Wahn wurde am 3. Februar 2025 Militärrabbiner David Geballe ins Amt eingeführt. Rabbiner Jehuda Puschkin und Militärbundesrabbiner Zsolt Balla vollzogen die Zeremonie. Das Militärrabbinat bietet damit auch Jüdische Militärseelsorge für Bundeswehr-Angehörige in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Bei einer Feierstunde in der Offizierheimgesellschaft der Luftwaffenkaserne in Köln-Wahn wurde am 3. Februar 2025 der erste Kölner Militärrabbiner der Jüdischen Militärseelsorge religiös in sein Amt eingeführt. Mit David Geballe ist nun erstmalig auch die Außenstelle West des Militärrabbinats in der Luftwaffenkaserne offiziell mit einem Rabbiner besetzt.
Die Außenstelle West ist eine von fünf Dependancen des seit 2021 bestehenden Militärrabbinats. Rabbiner David Geballe hat in Köln seinen Sitz und betreut Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Religiöse Amtseinführung durch Übergabe des Tallits
Mehr als 50 Gäste waren zur Amtseinführung in den Festsaal der Offizierheimgesellschaft gekommen.
Monika Heimburger, die amtierende Leiterin des Militärrabbinats, berichtete in ihrer Begrüßung vom Aufbau der Jüdischen Militärseelsorge innerhalb der Bundeswehr und bedankte sich bei den Unterstützenden in der Luftwaffenkaserne.
Feierlicher Höhepunkt war die Übergabe des Tallits, des jüdischen Gebetsmantels: Rabbiner Jehuda Puschkin von der Orthodoxen Rabbinerkonferenz überreichte ihn Rabbiner Geballe. Militärbundesrabbiner Zsolt Balla übergab anschließend die Urkunde, vollzog damit die religiöse Amtseinführung offiziell und sprach ein Gebet.
Zu den Rednern gehörte auch Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. 2019 hatten der Zentralrat und das Bundesministerium der Verteidigung einen Staatsvertrag geschlossen, der den Grundstein für die Jüdische Militärseelsorge legte.
Generalmajor Frevel: „Zeichen von gelebter Vielfalt“
Generalmajor Richard Frevel, der Standortälteste der Bundeswehr in Köln, verwies in seinem Grußwort auf die besondere Bedeutung des Rabbiners und der Außenstelle West: „Mit Militärrabbiner David Geballe nun die Jüdische Militärseelsorge hier vor Ort zu haben, ist für uns ein Zeichen von gelebter Vielfalt. Wir sind sehr dankbar, dass das Militärrabbinat jetzt auch in Köln als Ansprechstelle für die Kameradinnen und Kameraden vertreten ist.“
Zu Rabbiner Geballes Aufgaben gehören die Militärseelsorge für jüdische und nichtjüdische Soldatinnen und Soldaten und der Lebenskundliche Unterricht, eine berufsethische Qualifizierung für die Kameradinnen und Kameraden der Bundeswehr.
„Für mich ist es eine besondere Verpflichtung und Freude, diese Aufgabe anzunehmen. Als Militärrabbiner möchte ich dazu beitragen, dass die Bundeswehr ein Ort bleibt, an dem Vielfalt geschätzt und Menschen aller Hintergründe unterstützt werden. Mein Ziel ist es, ein offenes Ohr für die Bedürfnisse aller Kameradinnen und Kameraden zu haben und ihnen, unabhängig von ihrem Glauben, in schwierigen und alltäglichen Momenten gleichermaßen Unterstützung anzubieten“, so Rabbiner Geballe.
Von New York nach Köln
Bereits im September 2024 hatte David Geballe seinen Dienst bei der Bundeswehr in Köln-Wahn angetreten. Seit 2017 dient er zudem als Oberrabbiner der Jüdischen Gemeinden Duisburg, Mülheim/Ruhr und Oberhausen. Zuvor war er sechs Jahre lang Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth in Bayern. Ausgebildet wurde er unter anderem an den Talmudschulen Yeshivas Beis Zion in Berlin und dem Ohr Somayach Rabbinical College in New York, wo er 2006 seine Rabbinerordination erhielt. Anschließend setzte er seine Studien am Rabbinical College Mir-Jerusalem fort und absolvierte von 2009 bis 2011 seine praktische Ausbildung (Schimusch) unter Rabbiner Langnas in München.
Die Jüdische Militärseelsorge wird seit 2021 innerhalb der Bundeswehr aufgebaut. Damals war Militärbundesrabbiner Zsolt Balla in Leipzig in sein Amt eingeführt worden. Grundlage für den Aufbau der Jüdischen Militärseelsorge ist ein 2019 geschlossener Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Zentralrat der Juden in Deutschland.