Ein Rabbi kommt an Bord

„Das passt nicht – kann aber bestellt werden.“ Maren Schneider vom Service-Standort Rostock-Warnemünde des BwBundeswehr-Bekleidungsmanagement ist zuversichtlich. Zur Einkleidung für den Borddienst hat sie jetzt – und das nach vielen Dienstjahren – eine Art Premiere. Erstmals wurde ein Militärrabbiner mit allem, was an Bord eines Schiffes gebraucht wird, ausgestattet.

Rabbiner Konstantin Pal geht in den Einsatz. Der Referent für Einsatz und Ausbildung und seines Zeichens Militärrabbiner hat zwar seinen „Heimathafen“ im Militärrabbinat in Berlin, wird aber vom 26. Februar an die Seelsorge bei der “Standing NATONorth Atlantic Treaty Organization Mine Countermeasures Group 1” (SNMCMG1) übernehmen.

Vom deutschen Tender „Donau“ aus, der zurzeit im norwegischen Trondheim einen Hafenaufenthalt hat, betreut er den gesamten Verband, der aus fünf Minensuchbooten besteht (Belgien, Estland, Frankreich, Niederlande, Norwegen). Der Verband wird geführt von Fregattenkapitän Artur Krüger. Kommandant des Tenders „Donau“ ist Korvettenkapitän Stefan Huber.

Zurzeit geplant sind Hafenaufenthalte im norwegischen Hammerfest, Stavanger und Bodøsowie in Kopenhagen (Dänemark). Weitere werden folgen.

Der Einsatzraum für die SNMG1 (jetzt Task Group 441.03) ist die Nord- und Ostsee, sowie der Nordatlantik bis auf die Höhe der Straße von Gibraltar. Die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Schiffe operieren auf hoher See und in den nationalen Gewässern der Bündnisstaaten und trainieren, um die Interoperabilität der verschiedenen Nationen und Streitkräfte zu verbessern und sicherzustellen, dass wir unseren Verpflichtungen zur kollektiven Verteidigung nachkommen können.

Militärrabbiner Pal hat inzwischen seine Bekleidung empfangen – das füllt einen Einkaufswagen komplett. Darunter sind zum Beispiel ein Schiffchen, Marine, Bordhemden und Bordhosen, Seestiefel und ein Bordparka. Letzterer war in seiner Kleidergröße nicht vorrätig und wird bestellt. Stattdessen hat er jetzt den Parka in der Ausführung „Zivil“. Das hat durchaus einen Vorteil: Er ist an Bord nicht zu übersehen.

Mazel Tov und gute Seefahrt. Weitere Veröffentlichungen zum Thema „Ein Rabbi kommt an Bord“ werden folgen.

von Michael Schur