Zeremonie

Feierliches Chanukka-Kerzenanzünden im Verteidigungsministerium

Feierliches Chanukka-Kerzenanzünden im Verteidigungsministerium

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Zum dritten Mal zündete Militärbundesrabbiner Balla im Verteidigungsministerium die Kerzen für Chanukka an. Während der feierlichen Zeremonie sprach Generaloberstabsarzt Dr. Nicole Schilling mit vielen Gästen über die besonderen Herausforderungen für Juden und Jüdinnen in diesen Tagen. In seinem Gebet beschrieb Militärbundesrabbiner Zsolt Balla das Wunder von Chanukka.

Eine Mann im Anzug stellt eine zweite brennende Kerze in einen Kerzenständer.

Militärbundesrabbiner Zsolt Balla entzündete in einer Feierstunde im Andachtsraum des Verteidigungsministeriums in Berlin die Chanukka-Kerzen. Das jüdische Lichterfest beginnt in diesem Jahr am 25. Dezember 2024.

Bundeswehr/Tom Twardy

Am 16. Dezember 2024 haben Generaloberstabsarzt Dr. Nicole Schilling und Militärbundesrabbiner Zsolt Balla gemeinsam die Chanukka-Kerzen im Verteidigungsministerium entzündet. Im Beisein zahlreicher Gäste erleuchtete so im Andachtsraum des Bendlerblocks symbolisch das erste der acht Lichter der Chanukkia.

Chanukka, das jüdische Lichterfest, das in diesem Winter laut jüdischem Kalender erst zwischen dem 25. Dezember 2024 und dem 2. Januar 2025 gefeiert wird, ist eine der wichtigsten Feierlichkeiten des Judentums. Die achttägige Festperiode erinnert an das Wunder der Lichter, das sich nach der Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem ereignet haben soll. Nach dem erfolgreichen Aufstand der Makkabäer gegen die hellenistische Herrschaft im Jahre 164 vor unserer Zeit wurde noch ein versiegelter Krug mit einem kleinen Vorrat geweihten Öls gefunden, mit dem man die große Menora, den Leuchter im Tempel, entzündete. Obwohl die Ölmenge eigentlich nur für einen Tag gereicht hätte, brannte die Menora auf wundersame Weise acht Tage lang, bis neues reines Olivenöl hergestellt worden war – ein Ereignis, das im Judentum als Zeichen göttlichen Beistands gefeiert wird.

Passen Sie jetzt Ihre Datenschutzeinstellungen an, um dieses Video zu sehen

Generaloberstabsarzt Dr. Nicole Schilling und Militärbundesrabbiner Zsolt Balla sprachen auf der Chanukka-Feier im Verteidigungsministerium. Rabbiner Balla entzündete die Kerzen für das jüdische Lichterfest auf dem Leuchter, der Chanukkia.

In dieser Jahreszeit sind Licht und Hoffnung besonders wichtig. Denn wir erleben eine Welt der Krisen und Kriege. Mit dem Kerzenzünden setzen wir besonders in diesem Jahr ein Zeichen. Denn der Schutz der Demokratie, die Wahrung unserer Sicherheit und der Freiheit aller Menschen ist so bedeutend wie schon lange nicht mehr“, so Generaloberstabsarzt Dr. Nicole Schilling, Abteilungsleiterin Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte im Verteidigungsministerium, die den Verteidigungsminister vertrat.

„Das Anzünden der Chanukka-Kerzen ist für uns nicht nur ein religiöses Ereignis, sondern auch ein starkes Symbol für den Zusammenhalt in einer vielfältigen Bundeswehr“, sagte Militärbundesrabbiner Balla. Er erinnerte an Kriege in Europa und Spannungen in der Welt und verwies auf die Hoffnung: „Es gibt immer ein kleines Licht. Wir sind eine Gesellschaft, wir müssen gemeinsam agieren, um eine bessere Zukunft zu schaffen. Unsere Aufgabe ist es, dieses Licht weiterzutragen, was wir heute nur symbolisch zu Chanukka anzünden“, so Balla.

Bei der Zeremonie im Verteidigungsministerium erinnerte Schilling auch an den Angriff der Hamas-Terroristen auf Israel am 7. Oktober 2023, der über 1.000 Jüdinnen und Juden das Leben kostete. Noch immer befinden sich Geiseln in der Gewalt von Terroristen, ihre Angehörigen bangen weiter um ihr Leben.

In Deutschland hat sich die Zahl antisemitischer Straftaten im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Für mich ist es unerträglich, dass jüdische Menschen in unserem Land wieder Angst vor Hass und Gewalt haben müssen. Für uns alle ist das sehr schwer auszuhalten. Es entsetzt mich als Bewohnerin unseres Landes“, so die Soldatin.

Das Anzünden der Kerzen auf der Chanukkia, dem achtarmigen Leuchter, steht im Mittelpunkt des jüdischen Lichterfestes: An jedem Abend wird eine weitere Kerze entzündet, bis alle acht Kerzen brennen. Begleitet wird das Ritual von traditionellen Gebeten, Liedern und dem Genuss von Speisen, die in Öl gebacken oder frittiert werden, wie Latkes (Kartoffelpuffer) oder Sufganijot (Krapfen).

Eine Soldatin hält eine Mappe in der Hand. Im Hintergrund steht ein Kerzenständer auf einem Tisch.

„Mit dem Kerzenzünden setzen wir besonders in diesem Jahr ein Zeichen. Denn der Schutz der Demokratie, die Wahrung unserer Sicherheit und der Freiheit aller Menschen ist so bedeutend wie schon lange nicht mehr“, so Generaloberstabsarzt Dr. Schilling.

Bundeswehr/Tom Twardy

Seit 2021 wird in der Bundeswehr die Jüdische Militärseelsorge aufgebaut. Durch die Arbeit des Militärrabbinats wird jüdischen Soldatinnen und Soldaten die Möglichkeit gegeben, ihren Glauben auch im militärischen Kontext zu leben. Fünf Militärrabbiner sind in den fünf Außenstellen des Militärrabbinats bundesweit seelsorgliche Ansprechpartner für die Kameradinnen und Kameraden und erteilen außerdem Lebenskundlichen Unterricht, eine ethische Weiterbildung bei der Bundeswehr.

von Cornelia Riedel

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Mehr zum Thema